Buchhinweis: Writing the successful Thesis and Dissertation
Normalerweise schreibe ich Buchkritiken erst, nachdem ich ein Buch gelesen habe. Nun habe ich gerade eben ein ganz neu erschienenes Buch bekommen, das mir zumindest auf den ersten Blick, a priori nach Inhaltsverzeichnis als so wichtig erscheint, daß ich nicht warten will, bis ich es gelesen habe, was bei meiner momentanen Arbeitsbelastung etwas länger dauern könnte.
Es geht um das Buch
Irene L. Clark
Writing the successful Thesis and Dissertation
Prentice Hall, 2007
Meine a-priori-Pauschal-Empfehlung für ein Buch dieses Themas beruht zunächst auf den Büchern, die ich gerade gelesen habe, über Plagiate und Uni-Bluff. Gerade in Deutschland wird nicht der Weg zu wissenschaftlichen Ergebnissen gelehrt und untersucht, sondern nur fertige, “heilige” Ergebnisse vorgegeben, die grundsätzlich unantastbar sein sollen.
Nach meiner eigenen (inzwischen viele Jahre dauernden) Promotionserfahrung ist in Deutschland, d.h. im allgemeinen soweit ich mit Leuten gesprochen und Rückmeldungen zu meinen Prüfungsrechtsseiten bekommen habe, und im speziellen an der “Exzellenz-Universität” Karlsruhe niemand in der Lage zu sagen, was eine Dissertation eigentlich sein soll, wie man sie schreibt oder bewertet. Ich habe in den letzten Jahren einige Dissertationen (vornehmlich die mit Bestnoten) untersucht und eigentlich nichts als Krampf gefunden, dessen Bewertung wohl nur dem Umstand zu verdanken war, daß der Prüfer sie erst gar nicht gelesen hat. Schlechter als deutsche Dissertationen sind nur noch die zugehörigen Prüfungsgutachten, denn kaum einer kann artikulieren, was er eigentlich von einer Dissertation erwartet und wonach er bewertet.
Insofern ist das Buch hoffentlich nicht nur als Lehrbuch für zukünftige Dissertationen, sondern auch als Maßstab für bestehende tauglich. Ich werde durchaus mal einige der hier mit Auszeichnungen überschütteteten Dissertationen danach untersuchen, ob sie das erfüllen, was da so als gut angesehen wird.