Buch-Vorab-Kritik: “Professor Untat – Was faul ist hinter den Hochschulkulissen”

Es passiert nur sehr, sehr selten, daß ich ein Buch bewerte, bevor ich es ganz oder wenigstens in den wesentlichen Teilen gelesen habe. Für dieses Buch mache ich eine Ausnahme:

Uwe Kamenz, Martin Wehrle:
Professor Untat
Was faul ist hinter den Hochschulkulissen
Econ Verlag, 18 Euro

Ich habe bisher nur einen Teil genau gelesen, den Rest nur vorab überflogen. Ich bin von diesem Buch begeistert.

Die Kritik, die hier an den deutschen Professoren geübt wird, ist nicht nur hochkonzentriert und von beeindruckender Dichte. Sie ist auch zutreffend. Jedes Wort, das ich bisher gelesen habe, stimmt völlig mit meinen eigenen Beobachtungen der letzten Jahre überein. Viele Dinge, die ich aus meinem Blickwinkel so gesehen habe, und von denen ich mich schon oft gefragt habe, warum ich eigentlich der einzige bin, der sie sieht und der sich daran stört, finde ich in diesem Buch wieder. Und es ist für mich sehr wohltuend zu sehen, daß ich nicht der Einzelkämpfer (Einzelspinner?) bin, der allein gegen Windmühlen kämpft, sondern daß es durchaus auch andere gibt, die das genauso sehen. Besser noch: Auch so schreiben.

Und sie schreiben es nicht professoral, sondern ehrlich, richtig, verständlich. Nicht die übliche Lobhudelei, nicht die Selbstbeweihräucherung, nicht das möglichst unverständliche Fachgebrabbel, nicht das gegenseitige Kollegenlob, sondern klare, eindeutige und unverblendete Aussagen.

Dieses Buch gefällt mir. Und zwar so gut, daß ich es schon jetzt, bevor ich es selbst ganz gelesen habe, unbedingt und uneingeschränkt jedem empfehlen kann, der irgendetwas mit Universitäten zu tun hat, hatte oder haben will.