Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Und wieder Sidney mit Sydney verwechselt

Hadmut Danisch
13.7.2007 11:16

Das Deutsche Studentenwerk wirbt unter anderem dafür, im Studium mal ein Semester im Ausland zu verbringen. Viele gehen mal für ein paar Semester nach Australien, weil es sich dort wirklich super leben und studieren läßt. Verläßt man sich auf das Studentenwerk, könnte das in die Hose gehen und man sich am falschen Platz wiederfinden:

Der SPIEGEL bringt gerade einen Bericht über den Design-Wettbewerb des Deutschen Studentenwerks zu Plakaten und stellt dabei 10 Plakate als Bilderserie vor. Auf dieser Seite wird dabei ein Plakat mit der Bildunterschrift

Rindvieh: Auf dem Plakat von Johannes Unselt bereut ein Student es, das “supergünstige Austauschprogramm” nie genutzt zu haben. Beim 13. Plakatwettbewerb belegte Unselt mit dieser Idee den zweiten Platz.

vorgestellt,

in dem es heißt: “10 Semester an einer FH mit Partnerschulen in Sidney und New York – das supergünstige Austauschprogramm niemals genutzt!”

Kein Wunder, daß das so supergünstig ist: Die Weltstadt in Australien heißt nämlich Sydney, während Sidney ein winziges Kaff in Montana, USA ist, an dem es meines Wissens keine Hochschule gibt. Daß sich da schon mancher auf der Suche nach billigen Flügen in den falschen Flieger gesetzt hat, wurde im SPIEGEL auch schon beschrieben, nämlich hier. Wie heißt es auf dem Plakat so schön: “Ich dachte, da wäre nichts.” Stimmt verblüffend. In Sidney, Montana ist auch wirklich (fast) nichts, außer einem kleinen Flugplatz und der Grenze zu North Dakota, siehe Google Maps.

“Auslandsstudium. Nutze die Chance.”