Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Ehrenkodex der Radfahrer und der Wissenschaftler

Hadmut Danisch
20.7.2007 16:42

Ich sehe schon lange erhebliche Parallelen zwischen dem Doping im Radfahren einerseits und der Korruption und dem Betrug in der Wissenschaft andererseits. Viel mehr als nur einzelne schwarze Schafe tun es, keiner redet darüber, wer im Wettbewerb ganz vorne mitfahren will, kommt nicht mehr ohne aus. Und die Öffentlichkeit wird über Jahre für dumm verkauft, glaubt an sportliches, ehrliches Verhalten. Und es basiert auf Sponsorentum.

Nun habe ich in einem Artikel des SPIEGEL über das Doping und den “Ehrenkodex” im Radsport gerade ein Zitat gefunden, das genauso auch auf die Wissenschaft zutreffen könnte:

“In Sachen Doping hat der Radsport sein wohl wichtigstes ungeschriebenes Gesetz: Klappe halten! Wer schweigt und brav seine Strafe absitzt, hat nach seiner Rückkehr im Feld wenig Probleme. Wer aber alles zugibt und auspackt, gilt als Kollegenschwein, weil er angeblich die Existenzgrundlage aller aufs Spiel setzt. Dass er sich vorher mit unerlaubten Mitteln beschleunigt und seine Kollegen um Erfolge betrogen hat, ist weniger wichtig. Die viel beschworene mafiöse Omertà im Radsport – hier zeigt sie sich in voller Größe. Wer das Schweigen bricht, wird zum Paria. Es droht Klassenkeile.”

Ersetze

  • Doping durch Korruption, Plagiate, Titelhandel und wissenschaftlichen Betrug
  • Radsport durch Universitäten
  • Feld durch Veröffentlichungen, Drittmittel und Reputation

Ansonsten läuft’s auf das gleiche hinaus. Wer einmal den Mund aufmacht, wird zum Ausgestoßenen, zum Unberührbaren, eben zum Paria.