Streit an der Uni Karlsruhe?
Gerade in KA-News gefunden: Eine ganze Reihe von Meldungen über interne Streitigkeiten an der Universität Karlsruhe:
- Will Rektor Hippler reinen Tisch machen?
- “Zu einem Streit gehören immer zwei Seiten”
- Goldener Handschlag oder Kuhhandel?
Und im Tagesspiegel: Karlsruher Historiker streiten weiter.
Höchst amüsant und befriedigend zu lesen, daß es da an der Universität auch ohne mein Zutun qualmt und es entgegen anderslautender Behauptungen nicht nur da Ärger gibt, wo ich gerade auftauche. Und ebenso interessant, daß es doch Leute gibt, die die Universität ähnlich sehen wie ich. Zitat:
“Zu viele Leute, die sich kaufen lassen”
Steinbach sehe sich derweil als Opfer einer Verleumdungskampagne, berichtet der “Tagesspiegel”. Er überlege, rechtliche Schritte gegen Karlsruhe einzuleiten – nach Meinung Hipplers ein aussichtsloses Unterfangen. Er habe, so Steinbach, für eine “transparente Uni” kämpfen wollen, sei aber auf zu viele Leute gestoßen, “die sich kaufen lassen”. Der Universitätsbetrieb, so sein Fazit, erschöpfe sich zunehmend im “Ränkespiel von Intrigen und Verleumdungen”.
Erstaunlich, wie gut das mit meinem Bild dieser Universität übereinstimmt. Verleumdungskampagnen der Universität habe ich auch erfahren, Intrigen ebenso. Und ich habe ebenso den Eindruck, daß da sonst nicht mehr viel ist. Schade, daß es so ist, aber es freut mich, daß ich nicht der einzige bin, der das so sieht.
Eins geht mir dabei aber ziemlich auf den Wecker: Auch hier taucht wieder der an den Universitäten so übliche Dummspruch vom Niveau einer Bauernregel auf, daß zum Streiten immer zweie gehörten. Damit wird immer unterstellt, daß jeder an einem Streit Beteiligte mehr oder weniger selbst dran schuld ist, und es letztlich kein Täter-Opfer-Verhältnis, sondern immer nur ein Täter-Täter-Aufeinandertreffen geben könne. Damit redet man natürlich jegliches Fehlverhalten unter den Tisch. Im Prinzip erwartet man, daß jeder, dem Übel mitgespielt wird, dies einfach so schluckt und auf Gegenwehr verzichtet, anderenfalls man ihn mit dem Täter auf gleiche Ebene stellt. Den Spruch habe ich im Universitätsbereich schon so oft gehört und gefunden. Ich halte ihn für ebenso dumm wie ignorant und auch korrupt. So strunzdumm, als würde man sagen, daß zu einer Vergewaltigung ja auch immer zweie gehören, also beide dran schuld sind. So in der Art der Minirock-Theorie, die die Schuld im Grunde immer dem Opfer zuspricht und den Täter entschuldigt. Die Verbreitung dieses Spruches dürfte aber der deutschen akademischen Unsitte des Nachplapperns ohne Selberdenken geschuldet sein.