Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Student getasert weil er Fragen gestellt hat

Hadmut Danisch
25.9.2007 0:04

An der University of Florida ist es – sofern die Berichte und die Videos stimmen, was man ja heute auch nicht mehr weiß – vor ein paar Tagen zu einem Zwischenfall gekommen, über den man als Wissenschaftler entsetzt sein muß.

Senator John Kerry war zu einer (angeblich politischen) Veranstaltung dort, die in einem mit Studenten gefüllten Hörsaal stattfand. Na, und wie es eben mit Studenten halt mal so ist (und m. E. auch sein muß), stellte da einer Fragen, die irgendwem nicht gepaßt haben. Dabei fragte er nicht einmal unerlaubt. Das Fehlverhalten, was man ihm zur Last legte war, daß er seine Redezeit von einer Minute überschritten hatte. Zugegeben, er hat nicht gleich bei der ersten Aufforderung aufgehört, und so ganz wohlerzogen war es nicht. Aber er hat nur Fragen gestellt, sonst nichts.

Daraufhin haben ihn mehrere Uniformierte der Campus Police gejagt, schließlich überwältigt. Und obwohl der schon am Boden lag, von mehreren dieser Uniformierten überwältigt worden war, die auf ihm lagen, und sich nicht wehrte. Trotzdem hat man mit einem Taser auf ihn geschossen und ihn mit Stromstößen gequält. Er hat vor Schmerzen geschrien und dann gebettelt, man möge doch damit aufhören, er könne doch gar nichts mehr tun. Trotzdem hat man weitere Stromstöße abgefeuert.

Wenn da Studenten, Wissenschaftler nur dafür, daß sie unbequeme Fragen stellen, niedergeprügelt und mit Stromstößen gefoltert werden, wenn sie schon wehrlos am Boden liegen, dann kann Wissenschaft da nicht mehr stattfinden. Gruseliger als der Vorgang sind nur noch die Fernsehinterviews, wenn Leute das für gut finden oder Studenten, die dabei waren, das für ein professionelles Verhalten der Polizei halten.

Links zu den Videos (Achtung, nichts für schwache Gemüter!, jeweils auf die YouTube-Links zu weiteren Videos zum Thema durchklicken):

Ein Kommentar (RSS-Feed)

Stefan
26.9.2007 6:17
Kommentarlink

Ich denke den singulären Fall darf man nicht so ohne weiteres verallgemeinern.

Die Waffen sind aber bedenklich.
Angepriesen, als “nicht tödliche” Waffen macht man Werbung für sie, und die Öffentlichkeit denkt “Wie schön! Weniger Blut, weniger Tote”.
Tatsächlich ist die Hemmschwelle eine solche Waffe einzusetzen natürlich viel niedriger, und in dem Falle wie in anderen auch wohl völlig unangebracht gewesen.

Für Kinder, Kranke und Schwache kann sie auch tödlich sein.

Ob eine Tasse Wasser dagegen hilft?