Neues von der PhD-Front
10.3.2009 22:08
Hihi.
Von den PhD-Comics gibt’s ein paar aktuelle gute Ausgaben:
- Höchst bemerkenswerte (echte!) Campus-Verkehrsschilder.
- Die einst so stinkreichen Universitäten in den USA bekommen die Finanzkrise und die Anlagebetrügereien zu spüren. So wie auch bei uns hat sich an den dortigen Universitäten ein dubioses Schneeballsystem (auch als progressive Kundenwerbung oder Kettenspiel bekannt) als akademische Struktur herausgebildet, bei der der Mitarbeiter der Dumme ist. The Profzi Scheme beschreibt das sehr schön.
- Das Ergebnis ist, daß sich jetzt viele, die sich auf eine Wissenschaftskarriere eingestellt hatten, nach einer Industriestelle umsehen müssen. Diese Ausgabe beschreibt herrlich, wie man einen akademischen Lebenslauf in eine Industriebewerbung umwandelt: Man wirft alles raus, was an der Universität wertvoll erscheint. Im Prinzip die gleiche Situation, die ich an der Karlsruher Informatikfakultät in deren Berufungsverfahren erlebt habe: Es werden Kriterien als wichtig hingestellt, die da draußen in der Realität außerhalb des Elfenbeinturms völlig wertlos sind. Dafür zählt dann das, was in der Uni als belanglose Fußnote angesehen wird: “Real World Experience”. Die akademischen Pseudoqualifikationen und -währungen so herrlich auf die Schippe genommen.
- Auch über das Anfertigen von Papers und Dissertationen habe ich zwei treffende Comics gefunden, die meinen damaligen Erfahrungen sehr gut entsprechen: Den und den.
Es scheint, als würden die aktuellen Effekte in der Weltwirtschaft (die ich durchaus auch als Gesundungsprozeß ansehe) so nebenbei auch dazu führen, daß das unsägliche universitäre akademische Kasperletheater in sich zusammenfällt.