Militärische Forschung an der Universität Karlsruhe
So langsam ergeben die vielen Puzzle-Teile zu meinem Promotionsstreit mit der Uni Karlsruhe ein immer besser geschlossenes Bild. Aber kein gutes Bild. Es wird richtig gefährlich.
Ein aufmerksamer Leser meines Blogs hat mich auf diesen URL aufmerksam gemacht. Ist zwar jetzt doof, ausgerechnet auf die Kommunisten zu verlinken, denn die halte ich für nicht zitierfähig und will mit denen eigentlich nichts zu tun haben. Nichtsdestotrotz ist es höchst bedenklich, was man dort über die Uni Karlsruhe und die Entstehung des KIT lesen muß. Beispielsweise
Der im November 2002 mit dem Ziel der Stärkung der wehrtechnischen Forschung gegründete Fraunhofer-Verbund für Verteidigungs- und Sicherheitsforschung (VVS) schließt sechs Fraunhofer-Institute zusammen. Die forschungsstrategische Ausrichtung des Verbundes zielt nach eigener Aussage auf Sicherstellung der dual-use-Forschung und auf Anwendungen für Auslandsoperationen des deutschen Militärs. Zu optimieren seien “Führungsfähigkeit”, Spionage (“Aufklärung”), Mobilität und Wirksamkeit sowie die “Durchhaltefähigkeit” und “Überlebensfähigkeit” auf fremdem Territorium.
Gleich zwei Mitglieder dieses Verbunds sind in der Region Karlsruhe angesiedelt, das Fraunhofer ICT (Chemische Technologie) in Berghausen/Pfinztal und das Fraunhofer IITB (Informationsund Datenverarbeitung) in Karlsruhe. Was Wunder, dass Karlsruhe als Standort der VVS-Kommunikationsplattform “Future Security” ausgewählt wurde, bei der sich die Forscher auf Konferenzen mit Wirtschaft, Behörden, Bundeswehr und Geheimdiensten verständigen. In der Konferenz am 4. und 5. Juli 2006 erklärte Ministerin Schavan, dass ihr Ministerium zur Zeit eine “nationale Sicherheitsstrategie” entwickelt, bei der neben naturwissenschaftlich-technischen Erkenntnissen auch die Ergebnisse der sozialwissenschaftlichen Forschung über die Entstehung gesellschaftlicher Krisen im In- und Ausland einbezogen werden.
Wenn man das mal weiterliest und durchdenkt, dann findet man darin eine ganze Menge Erklärungen für seltsame Vorgänge, die mir bisher aufgefallen sind (vgl. Adele und die Fledermaus):
- Es wird auf einmal verständlich, warum man damals unbedingt Hippler zum Rektor machen wollte und die Wahl manipuliert hat. Es sind wohl in Karlsruhe in erster Linie die Chemiker und in zweiter Linie auch einige Informatiker in die Militärforschung involviert. Das wollte man offenbar einen auf dem Rektorsessel haben, der selbst schon in diese Rüstungsangelegenheiten eingebunden war bzw. das unterstützt.
- Es erklärt, warum die Uni Karlsruhe auf einmal mit Geld überschüttet wird, wie etwa durch den IT-Sicherheitspreis von Horst Görtz (ehemals Utimaco, Haus- und Hoflieferant der Regierung bei IT-Sicherheitsprodukten und eng verbandelt mit der Fraunhofer-Gesellschaft über das Darmstädter SIT), oder die 200 Millionen von SAP.
- Es erklärt, warum die Uni Karlsruhe trotz aller Mängel zur Exzellenzuni gekürt wurde, und warum die Forschungsministerin Schavan sofort die CDROM mit den Auswahlunterlagen vernichten ließ, damit sie nicht mehr der Akteneinsicht unterliegt. Und warum mir auch sonst immer wieder die Akteneinsicht durch allerlei Schikanen erschwert wurde. Da steckt offenbar Militär- und Geheimdienstforschung dahinter.
Das war schon seltsam, daß Schavan da erklärte, daß sie sich von DFG und Wissenschaftsrat diktieren lassen will, wer das Geld bekommt und wann sie welche Akten zu vernichten hat. Tatsächlich scheint es eher so zu sein, daß sie da ein Forschungsprogramm zu militärischen Zwecken und gegen Terrorismus und Kriminalität durchzieht. Und man sich dabei eben auch selbst dubioser Methoden bedient.
- Es erklärt die dubiosen Vorgänge um die Nachfolge Behts, bei der ein Berufungsverfahren nur vorgetäuscht wurde und wider das Gesetz eine Hausberufung durchgesetzt wurde. Da ging es offenbar auch um vorausgewählte Leute.
- Es erklärt, warum ich in der ersten Streitrunde noch Erfolg vor den Gerichten hatte, mir dann aber erklärt wurde, daß man an der Fakultät beschlossen hat, daß ich nicht in die Forschung darf. Und ich seitdem plötzlich trotz gleicher Sach- und Rechtslage alles verloren habe, man sogar die Gerichtsprotokolle gefälscht hat. Da stehen höhere Interessen dahinter.
- Es erklärt überhaupt, warum man so extrem bedacht darauf war, meine Dissertation abzulehnen und gerade das Kapitel 5 über staatliche Kommunikationsüberwachung und Kryptographie als falsch hinstellen wollte. Das paßte einfach nicht in das Konzept. Die Kapitel 1 bis 4 haben nie jemanden näher interessiert.
- Es erklärt die seltsamen Vorgänge mit der Professorin Eckert (siehe Adele und die Fledermaus). Eckert stand auf der Lohnliste der Horst Görtz Stiftung, ist für die Fraunhofer-Gesellschaft tätig und war auch noch in einem wissenschaftlichen Advisory Panel der NATO.
- Es erklärt eine ganze Reihe fragwürdiger Vorgänge am Bundesverfassungsgericht. Darüber irgendwann später mal mehr.
- Es könnte vielleicht sogar ein ganz neues Licht auf die damalige E-Mail-Sperre werfen.
- Es erklärt, warum die Industrie so ein großes Interesse an Karlsruhe hat.
- Und es erklärt, warum die Gerichte und die Staatsanwaltschaft die Uni Karlsruhe so schonen, nichts anrühren, denen alles durchgehen lassen. Da ist ein politischer Schutzschirm drüber.
- Und es könnte vielleicht sogar die merkwürdige Rolle der ETH Zürich erklären. Die sind nämlich nicht nur eng mit der Uni Karlsruhe verbandelt, sondern betreiben meines Wissens auch Militärforschung. Und da die Schweiz in Rüstungsangelegenheiten Kunde der Deutschen ist, würde es verwundern, wenn die nicht auch auf dem Militärforschungsgebiet zusammenarbeiten.
So langsam wird das richtig interessant und heiß. Wenn das wirklich so ist mit der Rüstungsforschung, dann geht da eine riesige Menge Geld umher, und natürlich zirkulieren dort die politischen Interessen, und die Geheimdienste sind unterwegs.
Viele kleine Puzzlestücke, die für sich betrachtet keinen Sinn ergeben, fügen sich so langsam zu einem großen Ganzen. Einem richtig brisanten und vermutlich ziemlich dreckigen großen Ganzen.
Und dann habe ich in anderem Zusammenhang noch einige ganz heiße Puzzlestücke gefunden, die genau passen, und die noch einiges erklären, über die ich jetzt aber noch nicht reden kann.
Ich geh jetzt mal Geheimdienste suchen. Notfalls ausbuddeln. Und wehe, ich find da welche.