What plagiarism looks like
Ein weiterer hoch interesanter Link, den mir ein aufmerksamer Leser geschickt hat. Diesmal über ein pikantes Plagiat eines Universitätspräsidenten.
Im Blog von Michael Leddy gibt es eine richtig gute Darstellung einer plagiierten Dissertation. Diese Art von Plagiarism-Charts sollte man beibehalten. Das pikante daran: Der ertappte Plagiator ist Präsident einer Universität, aber man will ihm nichts tun (und dabei bezeichnen die im Chart gelb markierten Stellen nur die wortwörtlichen Plagiate, der Rest ist weitgehend inhaltlich abgekupfert). Ein Plagiat soll das nach Auffassung der betroffenen Universitäten nicht sein. Wobei der Blog-Autor die mehr als berechtigte Frage stellt: Wenn nicht das, was denn dann? Zitat aus dem Blog:
As another recent story suggests, plagiarism seems to be governed by a sliding scale, with consequences lessening as the wrongdoer’s status rises.
Was sehr gut zu meinen Beobachtungen paßt, daß es an den Universitäten als normal und nicht zu beanstanden angesehen wird, wenn ein in der Rangordnung höherer von einem niedrigeren abschreibt. Ich war mal als Beistand eines Geschädigten bei der Sitzung einer Untersuchungskommission einer deutschen Universität dabei, weil ein Doktorand aus einer Diplomarbeit geklaut und man das dann als Patent angemeldet hatte. Als stünde man als Ketzer vor der heiligen Inquisition. Die waren felsenfest der Meinung, daß es normal ist, wenn Dissertationen aus den Diplomarbeiten der Untergebenen zusammengefleddert werden. Und daß man Diplomarbeiten nicht als Quelle anzugeben braucht.
Ich habe mehr und mehr den Eindruck, daß das Betrügen und Plagiieren nicht einfach nur ein Makel durch Einzelne ist, sondern daß das gesamte moderne Universitätswesen auf allgemeinem Schwindel und Betrug aufbaut. Ich glaube inzwischen langsam, daß es da sonst nicht mehr viel gibt.