Wenn Richter Wissenschaftler wären…
Nur mal so ein Gedanke zum Wissenschaftsbetrug, den ich gerade in einem Schriftsatz aufbereite…
In meinem Streit vor dem Verwaltungsgericht Karlsruhe war es ja so, daß der Vorsitzende Richter (die anderen Richter saßen zwar dabei, wußten aber nicht worum es geht und waren nur zur Verzierung da), der selbst in Rechtswissenschaften promoviert ist, glaubte, mir erzählen zu können, was wissenschaftliches Arbeiten in Informatik sei. (Was die Fakultät für Informatik nicht mal selbst sagen konnte.)
Dann habe ich ihn aber beim Fälschen des Vernehmungsprotokolls erwischt.
Nur mal so als Gedanke: Würde in Physik, Chemie, Biologie ein Wissenschaftler im Labor seine Laborprotokolle in derselben Weise fälschen, wie dieser Richter es getan hat, nämlich mal hier mal da ein paar Meßwerte (sprich: Sachverständigenaussagen) zurechtbiegen, damit sie sich flüssiger und widerspruchsfreier lesen, bevor sie in die Veröffentlichung (sprich: Urteil) gehen, und sie so korrigiert, daß sie für und nicht gegen die Hauptaussage des Papers (sprich: Urteilstenor) sprechen, und dann auch noch zur Sicherheit die Originalaufzeichnungen vernichten, damit man die Abweichungen nicht nachweisen kann, dann wäre sich die Fachwelt wohl einig, daß dieser Wissenschaftler Wissenschaftsbetrug begangen hat, die Veröffentlichung würde zurückgezogen. Der Wissenschaftler hätte erheblich (wenn nicht ganz) an Reputation verloren.
Macht ein Richter aber das gleiche, dann bleibt das Urteil bestehen und keinen stört’s. Das, was man bei Wissenschaftlern als Wissenschaftsbetrug und Fälschung ansieht, scheint man bei Richtern für normal zu halten.
Und von so einem soll ich mir sagen lassen müssen, was “wissenschaftliches Arbeiten” sei? Der Mann hat übrigens einen Lehrauftrag an der Fachhochschule Schwetzingen. Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie es da zugehen muß.