Mein neues Blog Forschungsmafia.de eröffnet
Ich habe alles, was thematisch mit Titelhandel, Forschungsbetrug, Wissenschaftskorruption usw. zu tun hat, in das neue Blog Forschungsmafia.de ausgegliedert.
Aus verschiedenen Gründen.
Das Blog ist jetzt 3 Jahre alt und enthält über 1000 Artikel. Das Thema Uni und Forschung hat dabei weitaus mehr Raum eingenommen, als ich vorher vermutet hätte. Die Mischung dieses Themenkomplexes mit den anderen, teils flapsigen oder nicht so ernst gemeinten Einträgen tut beiden Bereichen nicht gut, zumal beide Bereiche unterschiedliche Lesergruppen ansprechen, die sich meist für den jeweils anderen Teil nicht interessieren. Ich glaube, daß das Thema prägnanter und wirksamer wird, wenn ich daraus eine eigene, separate Webseite mache.
Die Erfahrung zeigt auch, daß Blogs mit einem griffigen, themenbezogen oder abstrakten Namen mehr Aufmerksamkeit finden als Blogs die nach dem Namen einer Einzelperson benannt sind.
Ein ganz anderer Grund ist, daß ich den starken Eindruck habe, daß die Dichte der Vorfälle und deren Schwere immer größer wird und wir uns in einem regelrecht inszenierten Übergang von der Demokratie in die Korruptionswirtschaft befinden, und im Zuge dessen besonders der Wissenschaftsbereich politisch gewollt zum Korruptionszirkus umgebaut wird, und damit die Hochschulkriminalität ansteigt, aber immer weniger verfolgt wird. Hochschul- und Regierungskriminalität sind immer stärker verwoben und füreinander kausal. Und ich glaube nicht, daß der Ausgang der Bundestagswahl oder die Finanzlage Deutschlands geeignet sind, dem entgegenzuwirken. Die CDU in Baden-Württemberg baut mit Hochdruck an der Schmiergeld-Uni. Die FDP will das Gesundheitswesen radikal kommerzialisieren, und im Wissenschaftsbereich sicherlich kaum andere Auffassungen vertreten. Wir haben jetzt die Kombination aus beidem.
Wir werden die Wissenschaft in zwei, drei Jahren nicht mehr wiedererkennen wiederfinden. Schon das, was ich in den letzten paar Tagen auf den Tisch bekommen habe, aber wegen der Arbeiten für die Blog-Spaltung noch nicht bearbeiten konnte, ist in hohem Maße bedenklich. Ich glaube, die (deutsche) Wissenschaft ist in einem Zustand, der ungefähr mit dem des Radsports vor dem Aufkochen der Doping-Skandale und dem der Banken vor dem Finanzcrash entspräche. Fragt sich, wie lange es noch bis zum Crash dauert.
Vielleicht kommt es auch nicht zum Crash. Vielleicht entspricht der Niedergang der Universitäten und der rapide Anstieg von Korruption und Betrug einfach nur der gesellschaftlichen Veränderung. Wir verblöden. Fachliches Wissen und Können spielen eine immer geringere Rolle. Dafür werden Soft-Skills, Netzwerke, Blendertum, ein großes Maul, Bereitschaft zu allem, immer wichtiger. Ich merke auch außerhalb des Forschungsbereich, in meinem Beruf, daß der Wert von Können ab- und der Wert des Auftretens zunimmt. Besonders stark ist dieser Effekt an den Universitäten, und er ist selbstverstärkend. Die Lawine ist in Gang gesetzt.
Mit der Änderung gehen auch ein paar Aufräum- und Entmistungsarbeiten an meinen Webseiten einher, für die es höchste Zeit war. Ich gebe zu, daß ich das äußere meiner Webseiten zu lange habe gammeln lassen.
Als großes Ärgernis dabei stellte sich – wieder einmal – WordPress heraus. Weder habe ich bei den Themes das gefunden, was ich gesucht habe, noch war WordPress leicht die Funktion beizubringen, die ich brauche, nämlich der Redirect bestimmter Artikel auf einen anderen URL. Die Macher von WordPress geben sich zwar alle Mühe, das Ding schön aussehen zu lassen, aber unter der Haube ist WordPress ein fürchterliches Gemurkse, ein Brei der von vielen Köchen verdorben wurde (von denen einige auch nicht kochen konnten). So ist beim Anschauen eines einzelnen Blog-Eintrages zu dem Zeitpunkt, zu dem die Header ausgegeben werden müssen, noch nicht klar, welcher Artikel selektiert wurde. Erst später werden in einem “Loop für einen Artikel” die Daten zusammengesucht. Das vorzuziehen ist nicht einfach, weil der Code ziemlich undurchsichtig verworren, durch jahrelanges erweitern und patchen gewuchert und lausig dokumentiert ist. Es gibt Dokumentation. Ziemlich viel sogar. Im Quelltext und bei WordPress beispielsweise. Aber viel heißt noch lange nicht gut. Man findet das, was man sucht, nur selten. Dazu kommt, daß PHP eine katastrophal schlechte Sprache ist, die sich qualitativ noch immer in der Nähe von BASIC befindet, und sicherlich keine Aussicht auf ernsthafte Verbesserung hat. Diese Sprache macht es nicht gerade einfacher, ordentliche Software zu schreiben. Daran sieht man aber, wie nützlich das etwa bei Ruby on Rails vorgegebene Schema Model – Controller – View ist. WordPress müßte dringend durch was ordentliches ersetzt werden.
Jedenfalls habe ich mir deshalb ein eigenes Theme geschrieben, was sich im Design wie andere Webseiten darstellen soll. Zugegeben, Design und Kunst sind nicht mein Ding, da fehlt mir einfach die Begabung. Ich werde mit den Webseiten sicherlich keine Design-Preise gewinnen. Aber im Laufe der Zeit wird feingeschliffen.
Sollten sich noch irgendwelche offenen Links, Referenz- oder andere Fehler finden, oder das Webseiten-Design einfach zu hässlich sein, bitte ich um Rückmeldung.
2 Kommentare (RSS-Feed)
Oh ja, da habe ich lange dran rumgebastelt. Aber mit prozentualen Layouts habe ich nichts, wirklich nichts verünftiges hinbekommen, schon gar keine Boxen. Das wird erst dann funktionieren, wenn alle Browser in der Lage sind, Graphiken und Boxen ordentlich zu skalieren bzw. als Vektorgraphik in SVG anzunehmen und zu bauen. Das wird noch ein paar Jahre dauern.
Ich habe mir im Vorfeld viele Webseiten und WordPress-Themes angeguckt. Eigentlich sind die, die halbwegs nach was aussehen, alle mit absoluten Werten gebaut. Was natürlich Mist ist, aber eben auf Unzulänglichkeiten von HTML und Browsern zurückzuführen ist.
Versuch mal, mit einem prozentualen Design lesbare Spalten und orgentliche Graphiken, Schatteneffekte usw. hinzubekommen. Geht nicht. Außerdem hat man das Problem, daß der eine die Seite auf dem Netbook liest, der andere auf dem Full-HD-Schirm mit 1920×1080 oder sowas. Wenn der das voll aufzieht, werden die Spalten so breit, daß sie unlesbar werden. Man müßte dann alle Spaltenbreiten dynamisch in JavaScript ausrechnen und die Boxen vor Ort berechnen, aber das geht eben noch nicht. Ich wollte es auch nicht zu kompliziert machen, zumal ich schon an diesem meinem ärmlichen Design mit allem drum und dran, mit automatischer Berechnung der Boxen bei mir und den Schwierigkeiten mit WordPress eine gute Woche beschäftigt war. Irgendwo muß ich auch die Zeit begrenzen, die ich ins Design stecke und wieder für Inhalte sorgen.
Das mit den Handys wird sich aber noch lösen. Das ganze Design ist so gebaut („barrierefrei” und zum Drucken geeignet), daß ich auch ein ordentliches Stylesheet für Handys nachliefern kann.
Ich habe aber noch das Problem, daß es offenbar keine saubere Möglichkeit gibt, für Handys und TaschenPCs ein anderes Stylesheet anzugeben. Manche machen es mit der style class Handheld, manche mit einem seltsamen, wohl nicht dokumentierten Ausdruck, der für Bildschirme kleiner als 400 Pixel gilt, und wieder andere dynamisch mit Javascript. Keiner der Methoden, die ich ausprobiert habe, hat auf meinem Handy funktioniert. Da werd ich noch etwas basteln müssen. Ich wollte jetzt aber auch nicht ewig rummachen, das muß jetzt erst mal so gehen.
Verbesserungen kommen auf jeden Fall noch. So eine Hurra-Präsentation mit jetzt-ist-alles-toll ist halt im Privatbereich mit 1-Mann-Feierabend-Kapazität nicht zu machen.
Was mir als erstes am Layout auffällt (ohne den Quelltext zu betrachten): Die Größenverteilung scheint nicht prozentual zu sein. Beim Vergößern sprengt https://www.forschungsmafia.de/org/headers/Forschungsmafia2.png als erstes das Layout, wenn man weiter vergrößert, verlässt der Text den browser und man muss vertikal scrollen.
Das ist nicht nur bei Handys ein Problem. Ich sitze über einen Meter von meinem Monitor entfernt und habe die Seitengröße meist zwischen 120 und 150% (Opera). Mit FF sieht es allerdings genauso aus.
Wenn du magst, kannst du schauen, wie das Vergrößern auf meiner Seite ausschaut. Designpreise bekomme ich nur unterirdisch verliehen 😛