Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Professor wegen Doppelkassierens verurteilt

Hadmut Danisch
21.1.2010 19:23

Wieder mal Straftaten im Hochschulbereich.

(Gefunden im Blog von Debora Weber-Wulff.)

Die Frankfurter Rundschau berichtet über einen Professor, der doppelt Gehalt kassiert hat und deshalb wegen Betrug usw. zu einer extrafetten Geldstrafe verurteilt wurde. Rückzahlen muß er auch alles.

Das Urteil muß ich mir mal besorgen.

Sie heben wesentlich darauf ab, daß er das wenigstens hätte angeben müssen. Dann wäre es zumindest mal kein Betrug gewesen.

Interessant ist aber, daß man hier endlich mal bestätigt, daß es ein “Unding” ist, wenn ein aus Steuergeldern bezahlter Beamter für eine private Organisation arbeitet und das als “Dienstaufgabe” ausgelegt wird. Genau das läuft nämlich bei den Fraunhofer-Gesellschaften, wo die Professoren während ihrer Dienstzeit für Fraunhofer arbeiten, aus Steuergeldern bezahlt werden (und womöglich doppeltes Gehalt bekommen). Und die Staatsanwaltschaften wollen nichts unternehmen, weil das doch eine Dienstaufgabe sei, wäre alles legal. Obwohl auch die Fraunhofer Gesellschaft privatrechtlich (Verein) ist.

Allerdings wurde dieser Professor hier in Berlin verurteilt, also politisch rot. Die Fälle, in denen die Staatsanwaltschaft nichts gegen Fraunhofer-Professoren unternehmen wollte, stammen aus Darmstadt und München, also Hessen und Bayern, damit also CDU/CSU. Erfunden wurde dieses Doppel-Kassier-Technik als sogenanntes “Karlsruher Modell” in Karlsruhe, Baden-Württemberg, und damit wieder CDU. “Schwarzarbeit” sozusagen. Ob ein Professor wegen Doppelkassierens dran ist, hängt also davon ab, in welchem Bundesland er das macht.

Ein Kommentar (RSS-Feed)

Heavy
22.1.2010 11:47
Kommentarlink

Auch in Bayern geht in dieser Hinsicht nicht alles durch.

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,178277,00.html