Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Betrugsmethode „Peer Review”

Hadmut Danisch
11.6.2010 19:37

Wo wir gerade dabei sind, die Universitären Bewertungssysteme abzuwatschen:

Beim Peer Review kommen inzwischen auch Zweifel auf (warum eigentlich erst jetzt?)

Jedes, wirklich jedes Maß- und Wertesystem der Universitäten stellt sich als Schwindel und Betrug heraus.

(Danke für den Link!)

27 Kommentare (RSS-Feed)

Das gilt nicht nur in Bezug auf Universitäten! Das ist ein grundlegendes Problem der Entwicklung. Ich versuche es hier mal zu erklären.

Ein System paßt sich dem Kriterium an, das sein Überleben bestimmt. Entwickelt sich das System wird es später aktiv in seine Umwelt eingreifen. Es braucht dazu ein Modell von sich und seiner Umbgebung. In diesem Modell muß es eine Vorstellung von sich selbst entwickeln. Das ist der Keim dessen was wir Bewußtsein nennen. Jedes Lebewesen hat also eine Vorstufe unseren Bewußtseins.

Die Tatsache, daß es oft einfacher ist, die Existenzbedingungen anzugreifen, als sich selbst diesen Existenzbedingungen anzupassen, wird dem System bewußt. Es wird versuchen zu lügen, zu täuschen, seine Bewertungssysteme zu unterlaufen, seine Existenbedingungen zu ändern, …
Das passiert allgemein und nicht nur an Universitäten. Es ist ein allgemeiner Trend in der Entwicklung großer kybernetischer Systeme.

Der Informationsfluß vom Existenzkriterium zum sich anpassenden entwickelnden System kehrt sich teilweise um. Das System verändert seine Existenzbedingungen. Es versucht, zu bestimmen, wie Gelder verteilt werden und wie bewertet wird. Man richtet sich ein. Es ist ein Machtkampf, der auch zwischen wissenschaftlichen Anschauungen tobt. Nationale und ideologische Einflüsse gibt es auch.

Wie will man aber in dem ganzen Geklüngel saubere wissenschaftliche Arbeit einhalten, wenn der Betrüger oder Blender siegt? Der Trend in diese Richtung ist nicht aufzuhalten — grundsätzlich.

mehr hier:
http://thumulla.com/KdS_info.html

Carsten

http://feuerbringer.files.wordpress.com/2010/04/free_online_porn.jpg


pepe
12.6.2010 14:44
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Es gibt grosse Probleme mit der Subjektivitaet beim Peer-Review. Man sieht andern Leute Meinung und Ansatz nicht ein und ueberschaetzt das eigene Wissen auf dem Gebiet. Hinzu kommt die Manipulation und Vetternwirtschaft um fuer die eigene Arbeit Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Letzteres ist einfach nur Resultat davon, dass man die Wissenschaftler kuenstlich in so starke (monetaere) Konkurrenz gestellt hat. Wenn man einen Markt aufmacht, wird dort natuerlich auch gefalscht.

Ansonsten sind die Probleme mit peer review durchaus bekannt. Das Problem ist, dass man nichts besseres hat. Es gibt keine objektive Metrik um neue Ideen zu bewerten bevor sie veroeffentlicht werden, also bevor sie irgendeinen Einfluss auf Forschung oder Praxis haben konnten. Wenn man sich renomierte Konferenzen anschaut, funktioniert es aber ganz gut.

http://www.iiis2010.org/wmsci/website/default.asp?vc=27

Dort findet sich einige Kritik an dem Prozess, allerdings: I’m suspicious of their motives. The workshop is associated with the World Multi-Conference on Systemics, Cybernetics and Informatics, which in the past was almost an academic scam: reviewing was pretty much non-existent, and acceptance of papers was dependent on registering and paying for accommodation at a pre-specified and very
expensive hotel.


grisu
13.6.2010 11:23
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Das sich der Peer-Review-Prozess hervorragend eignet um “unerwünschte” Forschungsergebnisse zu unterdrücken dürfte seit dem Climagate-Skandal klar geworden sein. Die veröffentlichen emails der CRU (Climatic Reseach Unit) der Universität von East Anglia zeigen den Wissenschaftsbetrug ja mehr als deutlich auf.

habe da gerade ein tolles Video gefunden, das ich euch nicht vorenthalten möchte:

Klimawandel – der größte Betrug des Jahrhunderts! Teil 1

http://www.youtube.com/watch?v=O6q-USjvHns


pepe
14.6.2010 11:33
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Super Quelle grisu. Jesus ist der Weg!

Also meine Entscheidung zwischen

http://www.der-weg.org/
http://de.wikipedia.org/wiki/Globale_Erw%C3%A4rmung

ist jedenfalls ziemlich klar…vielleicht einfach mal ein paar Minuten lesen..


pepe
14.6.2010 11:37
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Klasse Beispiel uebrigens wie krass Wissenschaftliche Arbeit fehlverstanden wird. Da kritisieren sich Wissenschaftler untereinander und dann kommt so’n Jesus-Fan daher und wird als gleichwertige Authoritaet anerkannt..

Vielleicht sollten wir den Wetterbericht auch abschaffen, ist ja doch alles erstunken und erlogen…Jesus ist der Weg!


grisu
14.6.2010 12:20
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@pepe

Es hat schons einen Grund das ich nur auf youtube verlinkt habe. Aber letztendlich entscheidet ja die Qualität des Inhalts. Von mir aus könnten auch buddistische Hippies den Film bei youtube hochgeladen haben, wen der Inhalt den Tatsachen entspricht!

Und ihr Versuch den Film auf diese niedere Weise zu diskreditieren sind für mich ein untrügliches Indiz, das er genau ins Schwarze trifft. Denn sonst hätten sie ja sachliche Kritik geübt.


grisu
14.6.2010 12:38
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@pepe

Ihre Forderung den Wetterbericht abzuschaffen würde ich auch ausdrücklich unterstützen!

Man könnte ihn einfach täglich durch die Ansage:

“Wie immer relativ bewölkt, also normales Chemtrailwetter”

ersetzen.

Das wäre doch mal eine ehrliche, klare Ansage 🙂


Das Video ist eine recht brauchbare Zusammenfassung von Climategate und gibt einen Überblick. Wikipedia als Quelle zu nennen mag angehen — aber nie in der Klimadebatte — das ist Schrott. Das fängt schon bei den falschen 0,74°C/Jahrhundert an (0,54 sind richtig). In der englischen Wikipedia wurden tausende Artikel auf Erderwärmung frisiert. Der Typ ist jetzt wohl draußen.

Dieser Film “Die Treibhausverschwörung” ist bemerkenswert:
http://www.youtube.com/watch?v=1KUrk9g2sKA
Australien 1990! Und alle Behauptungen haben sich als richtig herausgestellt. Er gibt auch einen guten Überblick über den “Klimakrieg” und die Wandelfähigkeit der “Wissenschaftler”.

Es ist einer der größte Forschungsskandale, wenn nicht der größte. Kanada will auf den Kyotoprotokoll raus. Die Kosten für Kyoto erreichen jetzt gerade 800Mrd.$.
http://www.oekologismus.de/ Kyotouhr rechts (JavaScript)

Carsten

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20645/20645_1.jpg


grisu
14.6.2010 14:48
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@Carsten

Den australischen Film kannte ich schon, aber danke für den Link. Der Film, den ich verlinkt habe, passt wie die Faust auf Auge zum Ursprungsthema “Betrugsmethode Peer-Review”, will ja nicht nur offtopic posten. 😉 Und er enthält ein paar Aspekte die sehr wichtig sind.


pepe
16.6.2010 16:25
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Die Qualitaet des Inhalts ist entscheidend, aber dafuer muss man diese auch einschaetzen koennen. Als nicht-Meteorologe faellt es mir schwer zu entscheiden, welche Argumentationen sinnvoll sind und wo was unterschlagen werden. An der Stelle muss man dann schauen, wer welche Meinung vertritt und wie fundiert diese erscheinen. Das Problem ist ja gerade, dass man als Laie oft ueberhaupt nicht bemerkt wie krass man auf dem Holzweg ist.

Nun kann ich selbst Zahnarzt werden oder auf den Zahnpasta-Vergleich bei Stiftung Warentest hoeren. Ich kann auf Jesus-ist-der-Weg hoeren oder auf welweit tausende Wissenschaftler die weitgehend unabhaengig der Meinung sind, dass wir diese Gefahr nicht ignorieren duerfen. Meine Wahl ist dabei klar.

Tolle Videos kann die andere Seite auch bieten. Ich hab bei einem frueheren Beitrag den Podcast mit dem Katastrophenforscher gepostet, der fuer die Muenchener Rueck gearbeitet hat. Dessen Angaben fand ich schon hinreichend beeindruckend, denn eine Versicherung macht sich nichts aus Meinungsverschiedenheiten und Reputation. Die sehen die Statistik und erhoehen halt die Preise entsprechend.

http://stateoftheplanet.org/content/video

Dort wird an einer Stelle gesagt, dass die Klimakrise vielleicht unser geringstes Problem werden koennte. Diverse sich gegenseitig verstaerkende Probleme kommen offenbar auf uns zu. Hatte zB kuerzlich ein National Geographic special zum Thema Frischwasser in der Hand. Da sind wir in Nordeuropa offenbar die einzigen ohne Probleme. Bodenkrise hab ich in obigem Video auch zum ersten Mal gehoert, dazu muss man sich offenbar auch bald in groesserem Umfang Gedanken machen: http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2010/04/15/drw_201004151018_der_begrenzte_rohstoff_boden_-_ge_6068dc64.mp3


quarc
16.6.2010 19:56
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Das “Peer Review” ist strengenommen kein Bewertungssystem der Universitäten,
(auch wenn die Referees oft an Universitäten tätig sind), sondern ein
Filtersystem der betreffenden Zeitschriften. Insbesondere in den
kommerziell orientierten Fächern wie Medizin und Biowissenschaften
scheint das einfach nicht richtig zu funktionieren.
Ich frage mich auch ernsthaft, wie man in solchen Disziplinen eigentlich
Behauptungen in einem eingereichten Artikel überprüfen will, wenn man
kaum die Möglichkeit hat, teure Experiment oder umfangreiche pharmazeutische
Studien zu wiederholen.

Das Hauptübel ist, dass im Rahmen der Forschungsförderung in vielen Ländern
das Wohl und Wehe von Forschern davon abhängt, in welcher Zeitschrift sie
einen Artikel unterbringen können. Das verschafft diesen Zeitschriften
eine überzogene Machtposition. Und natürlich auch den Geldschneiderverlagen
wie man jüngst in dieser Diskussion verfolgen kann.


moni
17.6.2010 16:01
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Diese Jesus-Seite zu diskreditieren, weil es eine Jesus-Seite ist, finde ich auch unangemessen. Wir leben alle im sogenannten Abendland und dieses Abendland hat sich durch das Christentum mitentwickelt. Unsere ganze Gesellschaft und Geschichte ist daher untrennbar vom Christentum und keiner von uns ist trennbar vom Christentum, ob einem das passt oder nicht. Und das sagt hier gerade ein atheistischer Mensch, ein pragmatisch-agnostischer Mensch, ein Gott für irrelevant haltender Mensch.
Jedenfalls tut der Jesus-Mensch allein schon mit dem Versuch dieses Videos mehr für das, was man Aufklärung nennt, als alle die Wissenschaften, die Geld dafür bekommen, diesen Aufklärungsdienst zu machen. Eine Spiritualität ist jedenfalls kein Kritikgrund a priori und auch an Chemtrails muss man so lange glauben (!), bis man sie selbst untersucht und chemisch analysiert hat, was nicht heißt, dass ich sage, es könnte sie nicht geben.


pepe
17.6.2010 21:58
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@moni Da hast du meine Kritik falsch verstanden, aber ich war zugegeben auch nicht sonderlich deutlich.

Die Leute koennen von mir aus glauben was sie wollen. Es gibt auch viele christliche oder muslimische Wissenschaftler und es gibt Grauzonen. Aber auf der Website wird neben Klimawandel mal eben auch Evolution angezweifelt. Damit hat dieser Mensch bei mir alle Glaubwuerdigkeit komplett verloren, weil er seinen Glauben als Doktrin ueber alle Fakten stellt. Da kann er so viel Videos machen wie er will.

Selbst wenn die Autoren nicht die selben sind, wird das Video durch diesen prominenten Link bei mir komplett diskreditiert.

Fuer die Anmassung, eigene amateurhafte Erkenntnisse zu benutzen um den Experten angebliche Widersprueche aufzuzeigen, habe ich nur Hohn uebrig. Die Leute sollen meinetwegen glauben was sie wollen, aber wenn jeder nur noch seinen Glauben propagiert koennen wir jegliche Zukunftsplanung abschreiben.


grisu
18.6.2010 9:07
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Die Evolutionstheorie zu kritisieren ist durchaus berechtigt, denn Darwins-Thesen sind lediglich für die Mikro-Evolution, also für die Weiterentwicklung innerhalb einer Art belegt. Für die Makro-Evolution, also wie sich der Affe zum Menschen entwickelt haben soll, gibt es dagegen keine Beweise, aber sehr gute Gegenargumente.

Prof. Dr. Siegfried Scherer – Hat die Bibel doch Recht ?
http://video.google.com/videoplay?docid=-662430394216238560

Prof. Dr. Siegfried Scherer – Was Darwin Nicht Wissen Konnte
http://video.google.com/videoplay?docid=3392725284253726614


yasar
18.6.2010 12:30
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@grisu

Auch viele kleine Schritte machen zusammen einen großen Schritt.

Und eine 2000 Jahre alte Zeitung, bei der die “Artikel” nicht mal von Zeitzeugen, sondern meist viel später geschrieben wurden, hat keinerlei Aussagekraft.


pepe
18.6.2010 14:01
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Lieber Himmel, Darwins Evolutionstheorie wurde inzwischen mehrfach ausgebaut und ergaenzt. Damals hat man Epigenetik oder die Ursachen von Mutation noch nichtmal erahnen koennen. Fuer “Makro-genetik” gibt es Unmengen Beweise. Wir haben jahrmillionen alte Knochen von Menschen, die mit ihren Fuessen noch Aeste greifen konnten. Natuerlich gibt es innerhalb dieses Systems Luecken, zB findet man viel zu wenig dieser Zwischenarten wie etwa dem Archeopteryx. Aber deswegen zweifelt man doch nicht die Welt als solche an.

Die Erguesse von Prof. Scherer sind groestenteils religioes motiviert und unser Jesus-Ist-Der-Weg Fan bestreitet die Sache noch wesentlich fundamentaler. Zb leugnet er das Alter des Universums und der Erde und erzaehlt was von Schoepfung. Da werden ganze Wissenschaftszweige komplett ignoriert, physikalische Grundlagen nach denen wir heute Atomreaktoren und Handies bauen werden in Zweifel gezogen weil es “nur Theorien” sind.

Das Thema “missing links” in der Evolution wird hier sehr interessant diskutiert: http://pcast.sr-online.de/play/fragen/2008-12-01_gen301108.mp3

Diese Leute benutzen heute Technologie ganz alltaeglich, deren theoretische Grundlagen sie (meist ohne es zu wissen) rundheraus ablehnen. Gut, kann ja nicht jeder alles wissen. Aber wenn diese Leute dann aus ihrer Ignoranz heraus auch noch die Folgenabschaetzungen, die mit eben diesen Theorien begruendet sind, ebenso ignorieren und andere zu der gleichen Ignoranz und Unmuendigkeit motivieren, da bekomm ich Kopfschmerzen.

Es sind ja bei weitem nicht alle, es ist wahrscheinlich sogar nur eine Minderheit die zwischen Wissenschaft und Religion einen Konflikt sieht. Neurotiker die als Kind nicht gelernt haben, das man nicht alles woertlich nehmen soll was in Buechern steht sondern dass Autoren eben auch mit Methaphern arbeiten und schon immer gearbeitet haben.

Guckste hier:
http://pcast.sr-online.de/play/fragen/2009-05-11_drewermann100509.mp3

Der Mann hat auch nen Glaubensverstaendnis das ich sofort unterschreiben wuerde. Nur hat das nichts mit Wissenschaft zu tun sondern mit Moral und Werten. Eben die Fragen, die Wissenschaft nicht beantworten kann.


grisu
18.6.2010 14:23
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Hallo yasar,

ich bin überzeugter Atheist und lass mir auch sicher kein christliches “Rootkit” installieren. Ich bin gern Herr im eigenen Haus und sehe keinen Bedarf mich wie ein Zombie fernsteuern zu lassen.

Ich glaube nicht an Gott, teile auch deine Ansichten über die Bibel. Die verschiedenen Religionen haben sich wahrscheinlich kluge Köpfe ausgedacht, die im Hintergrund die Fäden ziehen (Stichwort: teile und herrsche). Was ich aber nicht total ausschließen kann: Es kann einen “Schöpfungsakt” gegeben haben. Allerdings würde ich den dann nicht Gott zuschreiben, sondern höher entwickelten Lebensformen die in ihrem Genlabor experimentiert haben. Ich will damit nicht sagen, dass ich das für sehr wahrscheinlich halte, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist nicht Null, also kann es so sein.


pepe
19.6.2010 13:16
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Genau, und die Aliens wurden von anderen Aliens erschaffen.

Darf ich anmerken dass deine rekursiver Algorithmus ohne Evolution oder Gott keine Abbruchbedingung hat?


moni
20.6.2010 23:16
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@pepe

ich bin immer wieder erstaunt, wie die Menschen mit Darwin und seinen Theoremen umgehen. Man blicke einmal in sein Werk oder lese eine Biographie. Man wird finden: Darwin hat davon abgeraten oder es gar als “unintellgibell” (!) verworfen, dass man seine Erkenntnisse über die Beziehungen des Lebens und der Tiere und deren Entwicklung einfach auf Menschen überträgt oder überhaupt sonstwo hin. Man darf auch nicht vergessen – und auch das hat Darwin gesagt – dass er seine Erkenntnisse im wesentlichen auf einer Insel, einem abgeschloßenen kleinen Raum erfahren hat, mit großteils endemischen Tieren (also hoch spezifische Beziehungen). Man muss diese Insel in diesem Sinne als ein Labor verstehen, in dem Darwin geforscht hat. Die Art und Weise, die “Ontologie” des Ortes (Labor) ist aber keineswegs unabhängig von den Erkenntnissen (Epistemologie), die daraus hervorgehen (ganz platt: in einem Labor, in dem es nicht kälter werden kann als 20°, wird man nie herausfinden, dass Wasser hart werden kann, d.h. so ein Labor brächte die Erkenntnis, dass Wasser nicht hart werden kann bzw. würde gar nicht wissen können, dass das möglich oder unmöglich ist, weil es gar nicht zu der Frage käme, was bei “0°C” passiert, wenn es “0°C” nicht geben kann).
Darwins Labor war ein exotischer Zoo mit Tierarten, die so nirgends zusammen vorzufinden sind. Das heißt nicht, dass seine Erkenntnisse falsch wären und dass die Beziehungen zwischen Leben und Lebewesen, die Darwin erarbeitet hat, falsch wären, sondern, dass sie nicht hochallgemein, sondern hochspezifisch sind. Es ist schlicht die Sache, dass man an Tieren Erprobtes oder Gefundenes nicht einfach auf Menschen übertragen kann (durch Analogisierung oder was auch immer sonst), weil es eine Grenze zwischen Menschen und Tieren gibt (oder nicht?). Der Mensch ist vielleicht ebenfalls ein Tier, aber ein Erfahrungstier. Menschen mögen zb. ebenfalls durch ihre Gene reguliert werden, aber sie können viel weiter darüber hinaus gehen (Sexualität ist hier ein gutes Beispiel,a ber auch Religion wäre eines), als irgend ein Tier das je könnte oder überhaupt w.o.l.l.t.e. (das Tier hat keinen Erfahrungsgrund dazu, der Mensch genügend). Dieses Nicht-Anders-Können der Tiere, das hat Darwin bewiesen und gezeigt, dass es Regeln dafür gibt. Das Anders-Können (und Anders-Sein!) der Menschen aber ist damit nicht bewiesen, sondern gerade das Problem (Wieso ist der Mensch kein darwinsches Tier?).
Und dieses Labor-Problem ist ein Problem der Forschungsmethoden, und die “Methoden sind das Wichtigste!” (Nietzsche…)
Etwas überspitzt: wenn die Anfangsmethode falsch war, es aber niemand bemerkt hat (oder schlicht übergangen) und dann weitere Forschungen vorgenommen werden, die die Wahrheit der Erkenntnisse durch die (falsche) Anfangsmethode bejahen und ausbauen, dann wird die Anfangsmethode deswegen nicht wahrer, trotzdessen, dass man Erkenntnisse hervorbringt, die vielleicht sogar technisierbar sind (und hier gibt es dann auch noch “Zufall”).
Das Laborproblem ist mitunter enorm und sehr schwierig. Denn auch Auschwitz (und alle Konzentrationslager) waren wisschenaftliche Labore, aber ganz besondere…
Nämlich Orte, an denen die Mensch-Tier-Grenze schlicht ausser Kraft gesetzt werden konnte (was eine wesentliche Funktion des gesamten Ortes war und ein Prinzip ihres Herrschaftsmechanismus!). Und auch hier wurden Erkenntnisse produziert und/oder bestätigt, medizinische, biomedizinische, psychologische, soziologische… Aber der (ethische) Wert dieser Erkenntnisse ist sehr fragwürdig (weil die Mensch-Tier-Grenze darin nicht aufgehoben ist, sondern ausradiert, zerstört). Oder, wie Hannah Arendt das einmal formuliert hat: “In Auschwitz wollte man herausfinden, was alles möglich ist und fand heraus, dass schlechterdings alles möglich ist” (Origins of Totalitarianism).

Die Evolution mag als Theorie des Sichentwickelns von Lebewesen in bestimmten Orten hochintelligent sein und sicherlich auch wahr. Aber deren Prinzipien einfach auf Menschen, deren Soziales oder auch auf das Wetter/Klima zu übertragen ist schlicht ersteinmal illegitim bzw falsch (wissenschaftlich), da man hier die Erkenntisse eines Erkenntnissystems (“Biologie”, “Antrhopologie”, “Meterologie” usw.) vorbehaltlos (und nicht selten un-bewusst) auf ein anderes überträgt – ohne darzulegen, wieso das MÖGLICH sein soll (wieso soll das Wetter wie Tiere auf einer Insel funktionieren KÖNNEN?); dieses Nicht-Darlegen ist illegitim (und missachtet gewisse Grenzen…), und die Unmöglichkeit des Erfindens (!) einer Darlegungsmethode, wie die Erkenntisse Darwins DOCH auf den Menschen übertragen werden könnten ist eben das, was Darwin selbst schon wusste, weswegen er gewarnt hat, seine Theoreme einfach so sonstwo hin zu übertragen!

Die Evoulutionstheorie, wenn sie auf Menschen übertragen werden soll, in Frage zu stellen, ist damit nicht gegen Darwins Theorie, sondern genau in seinem Sinne.

Jetzt habe ich bestimmt wieder zu viel gelabert… :- )


Hadmut Danisch
20.6.2010 23:25
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Hä!? Wieso soll die Evolutionstheorie (es geht mir total auf den Wecker, das immer nur an der einzelnen Person Darwins festzumachen als sei der ein Prophet) auf Tiere aber nicht auf Menschen anwendbar sein?

Wieso soll der Mensch anders entstanden sein als die Tiere?

(Und ja, zuviel gelabert…)


http://www.bio.vobs.at/spezial/x-hist13.htm
“1871 bekannte sich Darwin mit seinem zweiten großen Werk „The Descent of Man“ (Die Abstammung des Menschen) zum auf den Menschen angewandten Evolutionsgedanken. Hierin besprach er die verkümmerten Organe als typische Zeichen evolutionärer Veränderungen. (Im menschlichen Körper gibt es einige dieser Spuren. Der Blinddarm ist das Überbleibsel eines Organs, das einst zur Aufspeicherung von Nahrung diente, die auf diese Weise einem bakteriengesteuerten Abbau unterworfen werden konnte. Am Ausgangspunkt des Rückgrats befinden sich vier Knochen, die früher Teil eines Schwanzes waren: Es gibt unnütze Muskeln, die zur Bewegung der Ohren gebildet sind; sie wurden von Vorfahren übernommen, deren Ohren beweglich waren usw.)”

Selbstverständlich bezogen Darwin und seine Mitstreiter Menschen mit ein. Es gibt nicht die geringste Alternative zu dieser Theorie. Die erdrückende Zahl der Indizien ist selbst schon ein Beweis. Letztlich haben Menschen mit der Züchtung von Tierrassen den Beweis für die Entstehung der Arten durch Selektion geliefert BEVOR Darwin sein Buch veröffentlichte. Wie lautete nochmal der vollständige Titel? “Die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl” Na also.

Schlimm ist, daß die meisten Menschen die Tragweite und vor allem das Potential dieses Ansatzes noch nicht erfaßt haben — ja, auch und besonders die Biologen.

Carsten

Terroristen schaffen Arbeitsplätze


moni
21.6.2010 12:59
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@Hadmut: weil man eugenisch wird, wenn man sagt, Menschen vermehren sich durch natürliche Zuchtwahl (oder, dass das ihr “wahres” Gesetz wäre oder sein müsste, weil es bei “allen Tieren” auch so wäre…es ist ein subtiler Syllogismus), weil es ethisch fragwürdig ist (zb.Homos sind widernatürlich, nutzlos usw. und allgemein Degenerationshypothesen für menschliches Verhalten..), was das Problem ist: Tiere brauchen gar keine Ethik und sind nicht in der Lage zu Ethik, Menschen nähen andere Menschen zusammen, wenn sie keine Ethik mehr haben/sie zerstören und den Ort dafür besitzen…der auch nicht evolutionär entstanden ist.
Die Natur ist fehlerlos. “True and flase are attributes of speech, not of things”. Und Goehte hat mal was ähnliches gesagt, fällt mir aber gerade nicht ein.

@Carsten: deine Quelle funktioniert (bei mir) nicht.
Ich habs wohl nicht deutlich gesagt…es ist illegitim aus dem Werk “Entstehung der Arten” Verhaltensprinzipien/gesetze abzuleiten (für Menschen, nicht für Tiere) oder Ontologien, die den menschlichen “Geist” betreffen. Weil das menschliche Verhalten sich wohl nicht gerade ausschließlich oder überhaupt nach evolutionären Kriterien regelt (es gibt Regeln, aber das sind keine evolutionären, sondern genealogische: die Natur hat es nicht nötig, irgendetwas in die Psychiatrie zu sperren und kann offensichtlich nichts hervorbringen, das “widernatürlich” wäre), es zudem wissenschaftlich schlicht illegitim ist (weil Naturwissenschaft zu Geisteswissenschaft umgemünzt wird; hierzu kann man zb. Kant lesen “Prolegomenon”). Und – das ist mein Problem mit der Verwendung diesen Buchs – die Meisten erzählen mitnichten über Organentwicklung, wenn sie Darwin/Evolution meinen, sondern über Verhalten oder das “wahre” Wesen des Menschen, also Verhaltensphilosophie (zb. funtkioniert die Kriminologie nicht unwesentlich auf Basis evolutionärer Prinzipien; vgl.: M. Foucault: “Die Anomalen”; “Die psychiatrische Macht”); Darwin war aber kein Verhaltensphilosoph oder Ontologe, sondern Biologe. Streng genommen vermischt man da einen abstrakten Naturalismus mit einem abstrakten Humanismus (was man hier lesen kann: Francois Chatelet: “Geschichte und Philosophie Bd VII: Geschichte der Sozialwissenschaften von 1860 bis heute [=1973]; darin vor allem der Text “Psychologie”), wenn man eins fürs andere setzt.
Die biologische Abstammung des Menschen steht nicht zur Debatte, die mag evolutionär sein oder ist es wirklich.
Etwas spitz: der Begriff der “Widernatur” kann mit Darwin gar nicht existieren, aber häufig verwendet man Darwin (man könnte auch “instrumentalisiert Darwin” sagen) um Hypothesen der Wahrheit der Widernatürlichkeit bestimmter (anomaler) Individuen oder Gruppen zu begründen. Siehe WKII…(Untermenschen), oder wie das vor weniger als zwei Wochen in Polen passiert ist, als der Präsident dort Kinderschänder als nicht menschliche, als widernatürliche Wesen bezeichnet hat, die man nun (weils ie Widernatur seien) chemisch kastrieren will. (ich verachte Kinderschänder, aber das da ist nicht die Lösung!)

Wie gesagt, mein Problem ist, dass man Biologie und Verhalten mit Darwin immer so schnell durcheinander mischt und sich überhaupt nie um Ethik Gedanken macht, so als wäre es fraglos ok, wenn man die Ethik vergisst…
Das die Entwicklung der menschlichen Biologie evolutionär ist, sehe ich ein. Aber in den seltensten Fällen benutzt man Darwin, um sich gegenseitig etwa über die Blinddärme der Menschen zu erzählen, sondern befriedigt ganz andere Interessen (vor denen Darwin warnte…); die Neurologie ist hierfür m.E. ein Paradebeispiel. Die haben schon angefangen zu “begründen”, warum “Unterschichtenmenschen” durch “natürlich-neurologische” Ursachen gar nicht anders können, als viel häufiger “kriminell” zu werden als die “Oberschichtmenschen”, gibts ganze Statistiken dazu…kann man bestimmt auch epigenetisch herleiten, aber ich denke, dass es da ethische Fragwürdigkeiten gibt und sage, dass es nicht klug ist (das zeigt die Geschichte der menschlichen Kultur) diese Fragwürdigkeiten als Schwätzertum o.Ä. abzutun.

weniger wirds nicht…

Das mit den Terroristen ist gut… :- )


Hadmut Danisch
21.6.2010 13:16
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Man kann doch eine wissenschaftliche Theorie nicht deshalb ablehnen oder nur teilweise für wahr halten, weil einem das Ergebnis ethisch nicht gefällt.

Es geht doch darum, die Natur zu untersuchen und nicht darum, sich Wunschvorstellungen zu bilden, die einem persönlich gefallen könnten.


Ethik ist Stuß. Die Ethiker sind die größten Quatschköppe auf diesem Planeten. Wirf mal eine Suchmaschine an und sieh Dir an, was die alles können. Die können einfach alles. Sie ergänzen das aktuelle Modewort mit =ethik und sind im Geschäft.

Selbstverständlich haben in Gesellschaften lebende Tiere ein Sozialverhalten entwickelt — auch ohne Ethikblafasler.

Verhalten und Bewußtsein hat sich genauso entwickelt wie die Art selbst. Man kann Bewußtsein, Verhalten und Art nicht trennen, analog zu Hard- und Software von Robotern. Alle Arten können nur mit ihrem spezifischen Verhalten überleben. Trennt man das Verhalten von einem Individuum so geht es ein. Das passende Verhalten ist für ein Individuum ebenso lebensnotwendig wie seine Organe.

Kant – naja, Philosophen — wobei Kant noch zu verstehen ist.

Die Philosophie hat das Potential einer allgemeinen Entwicklungstheorie noch gar nicht mitbekommen. Sie schmort noch genüßlich im eigenen Saft — seit 150 Jahren.

Carsten

Terroristen schaffen Arbeitsplätze


moni
25.6.2010 13:00
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puh.

@ Hadmut: Es geht nicht um wissenschaftliche Theorien, sondern darum, wie sie zu Stande gekommen sind und wie man weiter mit ihnen verfährt (also wissenschaftliche Methodologie). Ich denke schon, dass Wissenschaften (Experimente und Methoden) ethisch legitim sein müssen, weil man damit auch Schaden anrichten kann, und zwar eine Menge. Die Seite, die du hier betreibst, beschäftigt sich ausschließlich mit saumäßigem, d.h. auch ethisch fragwürdigem Verhalten der Wissenschaften, d.h. mit ihrer zumindest impliziten Illegitimität bezüglich diesem oder jenem; gegen das irgendwie kein Kraut wachsen will! Und wenn mir jemand erzählen wollte “Ja, es ist okay, dass wir hier in diesem Tierversuchslabor Schweine in die Luft sprengen, um etwas über Explosionsschutzwesten herauszubekommen und es ist auch okay, dass wir zehntausende Ratten, Hamster, Mäuse, Pferde und noch allerlei andere Tiere pro Jahr zu Kosmetikzwecken (oder noch besser: Pharmazie) mit Giften vollspritzen, um zu sehen, was passiert”, dann finde ich, ist das nicht selbstevident und ausserdem illegitim: http://www.radio-utopie.de/2010/01/26/britisches-militarlabor-sprengte-lebende-schweine-zu-forschungszwecken-in-die-luft/
aber nicht von Gesetzeswegen (denn deswegen ist es ja überhaupt erlaubt, so wie es auch erlaubt ist, was du alles mit deinem Prüfungsrechtsproblem erdulden musstest und musst) halte ich das für falsch, sondern aus ethischen Gründen; das Problem: ethisches Recht können wir (noch) nicht geltend machen (aber Experten werden das auch nicht arrangieren können, jedenfalls nicht alleine). Es gibt da so einen Spruch: “Daran, wie sich Menschen gegenüber Tieren verhalten, erkennt man, wie sie mit sich selbst umgehen.”
Und wenn Menschen die Natur untersuchen, dann nicht, weil sie gerade nichts besseres zu tun haben, sondern, weil sie Natur zu ihrem Vorteil ausnutzen wollen; die Vorteile daraus indes gelten selten für viele und die Nachteile werden auf viele abgewälzt, ohne zu erklären, warum das nun so sein müsste. So wie zb. Ölquellen in 1500m Tiefe im Meer. Und wie man sehen kann: wir besitzen zwar die Technik, aber was da fabriziert wird, wie nachlässig man mit den Schäden umgeht, die man anrichten könnte, ist mehr als fragwürdig. Gesetzliche legitim, ethisch offensichtlich ein großes Problem. BP zahlt 20 Milliarden und kein Mensch kann dagegen wirklich was sagen, obwohl es offensichtlicht ein Hohnbetrag ist. Den Profit bekommt BP. Den Schaden die Welt. Das kann man ja wohl so nicht einfach laufen lassen!

@ Carsten: Du hast völlig Recht, es gibt kaum kluge Menschen, die sich wirklich Gedanken um Ethik machen oder nicht einfach nur schwätzen, schwätzen, schwätzen. Und in der Schule kann man Ethik auch nicht lernen, weil Ethik (Regeln, die Freiheit regulieren) eine Praxissache ist; aber trotzdem ist theoretisches Wissen nicht unwichtig, um das sich allerdings kaum wer kümmert (aber der hier zb schon: http://www.amazon.de/Suche-nach-einer-neuen-Lebenskunst/dp/3518290878/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=books&qid=1277463213&sr=8-2 ). Aber ich denke auch nicht, dass ethisches Verhalten (oder ethische Probleme) nur von Experten gelöst werden sollten oder überhaupt könnten. Die meisten Philosophen sind beleidigte Perlhühner, wenn man mal ehrlich wird. Und da, wie man auch auf dieser Seite hier bestaunen kann, unsere “alten” Methoden zur Verhinderung und Vergeltung von Sauerein nicht mehr funktionieren (“Geh halt zum Bundesgerichtshof” arbeitet nicht mehr gegen Sauerein, sondern dafür…) brauchen wir offensichtlich irgendwie was anderes, um Rechte geltend machen zu können. Dieses Andere ist eben Ethik. Oder könnte Ethik sein/werden. Aber an der Universität wird das sicherlich nicht entwickelt werden (oder werden können). Selbst, wenn man es dort versuchen würde: so, wie du schon richtig sagst, dass meiste von dort ist Stuß. Das ist aber kein Fehler der Ethik selbst, sondern der Gleichgültigkeit gegenüber nicht wenigen ethischen Werten und Ethik allgemein an den Universitäten, aber auch im öffentlichen Leben (zb. (Willen zu) Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Rücksichtnahme, Gerechtigkeit, Kritik). Eine Frucht der Krudität des Gesetzes ist zb. ein Gesetz aus Italien, dass behauptet, es gäbe keine Grenzen für das Begehren, andere vollständig erkennen zu wollen (was dann zb. legitimiert, überall Kameras zu installieren, Kopftücher zu verbieten und so ganze Ethnien zu inkriminieren, Überwachung an jedem beliebigen Ort). Aber es gibt schon Grenzen, nämlich ethische. Was interessiert es jemanden, ob ich ein verdammtes Kopftuch trage? Aber für die ethisches Schweinerein interessiert sich niemand, obwohl nicht ganz klar ist, was wir sonst noch so für Alternativen hätten, damit solche Gesetzt nicht gegen ganze Bevölkerungen gewandt werden (können), wie bspw. in Italien (aber bei Leibe nicht nur da!!!). Und, oh ja, könnte man jemanden wie Berlusconi auf ethischem Grund (aus ethischen Gründen) das Handwerk legen, es gäbe jedenfalls genug Dinge, um ihn, aber auch viele die wie er sind, nicht mehr an irgend eine Macht kommen zu lassen. Das Gesetz hat das nämlich nicht verhindern können, sondern ermöglicht. Wie sich wehren?
Und hast du dir mal angeschaut, was “die” Philosophie zwischen 1850 und 1950 alles hat durchgehen lassen an Entwicklungstheorien? Was sie nicht kritisiert hat? Oder nur äußerst verhalten? Die Philosophie hat nach Darwin den “Naturalismus” und den “Humanismus” hervorgebracht.

Und deine Verhaltens-Bewusstseins-Art-Hypothese ist nicht gerade stichhaltig, aber ich habe schonwieder genügend geschrieben, und ich will euch ja nicht ärgern, sondern was diskutieren, was mich narrt.


moni
26.6.2010 12:47
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Ach bevor hier wieder ne Rede sonstwohin fällt: Nietzsche:
“Wenn Kant sagt, ‘der Verstand schöpft seine Gesetze nicht aus der Natur, sondern schreibt sie dieser vor’, so ist dies in Hinsicht auf den BEGRIFF DER NATUR völlig wahr, welchem wir genötigt sind mit ihr zu verbinden (Natur = Welt als Vorstellung, daß heißt Irrtum), welcher aber die Aufsummierung einer Menge von Irrtümern des Vertandes ist. – Auf eine Welt, welche NICHT unsere Vorstellung ist, sind die Gesetze der Zahlen gänzlich unanwendbar: diese gelten allein in der Menschen-Welt”
(Menschliches, Allzumenschliches; 19: DIE ZAHL)

Darwin hat de Gesetze nicht gefunden, sondern, nachdem er “hineingeschaut” hat, diese “herausgelesen”. Kein Mensch aber wird je Gesetze finden können, die in seiner Zeit nicht vorstellbar sind. Deswegen ist auch Darwin keine absolute Wahrheit.
Und “auf den Menschen anwenden” ist etwas gänzlich anderes als “auf den Menschen übertragen”.
Und “den” Menschen gibt es auch überhaupt nicht.


pepe
29.6.2010 12:30
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Darwin hat sich gegen Sozialdarwinismus gewehrt. Mit der Anwendung der Theorie auf den Menschen war er vorsichtig. Das ist nicht nur wissenschaftlich absolut korrekt sondern angesichts seiner Sozialisierung und den moeglichen Reaktionen von Kirche usw absolut verstaendlich.

Wer Darwin war ist auch gar nicht wichtig, wir benoetigen ihn nicht als Authoritaet um die Evolutionstheorie in grossen Teilen zu beweisen. Wir haben tausende Fundstuecke datiert und in eine konsistente Geschichte eingeordnet die mit den wenigen 10.000 Jahren der Kreationisten ueberhaupt nicht vereinbar sind. Wir haben jahrmillionen alte Knochenfunde von menschenartigen Wesen. Jede Tierzucht benutzt heute die Kenntnisse aus der Vererbung, jedes Fossil oder sonstige Fundstueck wird datiert.

Die ET mag nicht alles erklaeren, aber sie ohne wesentliche Anhaltspunkte einfach komplett abzustreiten ist schlicht irrational und unwissenschaftlich.

Naja, wollt eigentlich nur mal nen Update zu Climagate posten:
http://www.newsweek.com/blogs/the-gaggle/2010/06/25/newspapers-retract-climategate-claims-but-damage-still-done.html

Der Link zur deutschen FR dort ist noch ganz interessant.

Hadmut, schau doch vielleicht mal ob du eMail-Benachrichtigung und Threading irgnedwie aktivieren kannst. Gibt es glaub ich als Plugins.