Schmieröl: BP will Wissenschaftler ruhig kaufen
Gestern erst habe ich über die Uni Köln und ihren Pharma-Vertrag geschrieben. Heute geht ein drastisches Beispiel durch die Presse, welche Auswirkungen sowas haben kann.
Unter anderen die ZEIT und die BBC berichten darüber, wie BP im Kampf mit dem Ölleck im Golf von Mexiko versucht, Wissenschaftler einzukaufen und damit zum Schweigen zu bringen. Einen Beispielvertrag kann man bei BBC runterladen. Wissenschaftler sollen dafür bezahlt werden, daß sie für BP arbeiten, dadruch aber zum Schweigen gegenüber Dritten verpflichtet werden.
Nun ist das zwar nicht unbedingt ungewöhnlich, daß Aufträge mit NDA vergeben werden. Daß aber hier nach der Katastrophe BP rundum an die führenden Wissenschaftler geht und die rundum einzusammeln versucht, und der Vertrag ja nun effektiv auf Schweigen gegen Geld hinausläuft, ist schon ziemlich derb. Ehrenwert immerhin, daß sich amerikanische Wissenschaftler dagegen gewehrt haben.
Bei deutschen Wissenschaftlern sieht das anders aus, wie ja der gestern beschriebene Fall der Uni Köln zeigt und die ja nicht einmal die Art ihrer Vereinbarung offenlegen wollen.
Bekanntlich geht die Pharmaindustrie ähnlich vor. Da werden dann Studien so durchgeführt, daß die Nebenwirkungen möglichst nicht auftauchen (etwa indem die Studie zeitlich so begrenzt wird, daß die Nebenwirkungen erst nach dem Beobachtungszeitraum auftreten). Da ist es natürlich auch sehr wichtig, daß die Wissenschaftler nur das sagen, was sie sagen dürfen.
Deshalb sind solche Verträge so heikel und Universitäten wie die von Köln nicht mehr vertrauenswürdig.
http://rss-video.net/gift-im-angebot-die-erfolgsstory-des-us-multis-monsanto/
Video laden lassen und auf 26:26 stellen. So läuft das.
Carsten
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