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Hat die DFG etwas mit geheimen israelischen Atomwaffen zu tun?

Hadmut Danisch
1.9.2010 22:09

Ich hatte doch kürzlich über die dubiosen Geldpraktiken der Deutschen Forschungsgemeinschaft bei Mercator-Professuren und meinen Verdacht der Geldwäsche zur Zuspritzung von Geld berichtet.

Nun gibt es eine seltsame Spur zu israelischen Atomwaffen.

Die DFG hatte, wie ich berichtet habe, in dubioser Weise Geld an den israelischen Professor Dan Eliezer gezahlt. Weil keine richtige Gegenleistung bestand besteht der Verdacht, daß die Zahlung anderen Zwecken diente und nur als Mercator-Professur getarnt war.

In der israelischen Zeitung Haaretz ist nun ein Artikel über die Streitigkeiten um die neue Leitung des Kernreaktors in Dimona erschienen. Geplant ist Professor Elhanan Abramov.

Daß dort das Material für Atomwaffen produziert wird, ist geheim und tabu, aber lange bekannt.

Laut diesem Artikel versucht nun ein anonymer Insider dieses Kernreaktors, die Ernennung dieses Professors Abramov zu verhindern – weil er Verbindungen zu eben jenem Professor Dan Eliezer hat (selber mit der dubiosen Mercator-Professur der DFG). Laut Artikel ermittelt die dortige Polizei auf Anzeige der dortigen Universität in zwei Fällen gegen diesen Professor Eliezer. Im ersten Fall, weil er Labor und Ausstattung der Uni für seine eigene Firma mißbraucht haben soll – man würde es hier wohl als Untreue bezeichnen, wäre sowas an deutschen Universitäten nicht sowieso üblich. Insofern paßt ins Bild, daß die DFG dem trotz Abwesenheit Geld in den Hintern geblasen hat.

Im zweiten Fall, weil er seinem Sohn zu einem unverdienten Doktorgrad verholfen haben soll (was in Deutschland ja auch üblich ist – schon erstaunlich, wieviele der hiesigen Universitäts-Sitten in Israel zu Strafverfolgung führen, die scheinen da ja noch deutlich seriöser als Deutschland zu sein).

Lustig daran: Eliezer war der Doktorvater von eben jenem Professor Abramov, und der war nun wieder Prüfer/Betreuer bei der Promotion von dessen Sohn. Eine Hand promoviert die andere.

Eliezer soll in diesem Zusammenhang laut Artikel auch adviser der „NRC” sein. Steht nicht genau dabei, was damit gemeint ist, aber vielleicht die Nuclear Regulatory Commission.

Ist ja so richtig lustig, wie die da in Israel mit ihrer Atomwaffenfabrik umgehen.

Und wieso bekommt so jemand Geld von der DFG unter der Tarnung einer Mercator-Professur? Haben die Deutschen was mit dieser geheimen Atomwaffenfabrik in der Wüste zu tun?

(Danke an den Leser für den Link!)

3 Kommentare (RSS-Feed)

Matias
2.9.2010 21:42
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Dass Deutschland Atomwaffenfabriken in der Wüste sponsort würde ich eher bezweifeln. Mercator-professuren (oder alle diese ähnlichen Programme) dienen wohl weniger der Geldwäsche als dem gegenseitigen ‘In-den-A***-kriechen’ von Professoren untereinander. Das läuft dann nach dem Motto ‘Du ich kenn da einen bei der DFG, der kann dir eine Mercator-professur besorgen, das sieht dann ja nett aus auf deinem Lebenslauf und in 2 Jahren kannst du dich ja dann umgekehrt bei mir revanchieren’. Und mit dem Geld gehen sie dann zusammen Golf spielen…

Ich würde übrigens annehmen dass mit NRC der ‘National research council’ gemeint ist: http://sites.nationalacademies.org/NRC/index.htm


Hadmut Danisch
2.9.2010 22:01
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Daß sie die Fabrik sponsorn, glaub ich ja auch nicht, jedenfalls nicht auf diesem Weg, dafür ist der Betrag viel zu mickrig.

Aber vielleicht bekommt da einer Schmiergeld, Vermittlungsprovision oder sowas.

Ich könnte mir nämlich durchaus gut vorstellen, daß in dieser Fabrik auch deutsche Bauteile verbaut werden. Es ist nämlich bekannt, daß die Deutschen immer so tun, als hätten sie keine Atom- und Chemiewaffen, aber dafür das Material und die Bausätze verkaufen. Beispielsweise kommen die innen verglasten Rohrleitungen für Chemiewaffenfabriken oft aus Deutschland. Und daß Deutschland Israel mit Militärmaterial unterstützt, ist ja auch bekannt. Wer weiß, was da so alles am Rande mitläuft.


Manuel
3.9.2010 11:32
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Naja, es ist ja durchaus bekannt, dass der BND Vieles “geheim” finanziert, weil sie ihre eigentlichen Ausgaben verschleiern wollen, weil das Rückschlüsse auf deren Tätigkeit zulassen könnte.
Ich kann mir gut vorstellen, dass von dem Geld für die DFG auch ein wenig BND-Etat dabei ist.
Und ein Forscher der Militärindustrie ist sicherlich ein interessanter Spion des BND. Aber wie du schreibst, wäre dafür solch eine Finanzierung dann doch noch zu offensichtlich.
Wobei es auch sein kann, dass die Finanzierung über diese Mercatorprofessuren mal funktional gewesen ist für das Anheuern ausländischer Forscher bzgl. Militärspionage. Dan Eliezer scheint ja mittlerweile auch als Forscher unnütz zu sein, deswegen will man ihn wohl mit Vorwänden loswerden. (Im Gegensatz zu dir sehe ich es eher als Vorwand an, wenn man einen Prof wegen einer unlauteren Promotion und ein wenig Untreue loswerden möchte. Solche staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen lassen sich vermutlich auch in Israel ganz nach dem Opportunitätsprinzip steuern.)
Vielleicht hat man ihn intern als Sicherheitsrisiko eingestuf und will ihn jetzt loswerden.