Wissenschaft führt zu Zweifeln an der Religion
Meint man im Iran. (Und nicht nur dort, wenn man beispielsweise an die Lehre von der Schöpfung in westlichen Schulen denkt.) Religion und Bildung scheinen unvereinbar zu sein.
7 Kommentare (RSS-Feed)
Cool, hat Luther gut erkannt. Steht ja auch genauso in der Bibel: den “Weisen der Welt” ist das Thema Glauben eine Torheit. Dagegen sind die Unmündigen empfänglich für das Himmelreich. War schon immer so, wird auch immer so bleiben.
es ist mEn unfug, dass wissenschaft und glaube unvereinbar sind.
wer viel über die welt und das universum weiss, der ist vielleicht sofort damit einverstanden, dass bestimmte ideen alter religionen sich nicht so zugetragen haben können (z.b. schöpfung), aber das bedeutet nicht, dass die bedeutung einer gottheit, eines glaubensstiftenden schriftstücks oder einer religionsgemeinschaft daran zerschellt.
nach eigener erfahrung differenzieren wissenschaftler mit religiösen einstellungen oftmals stärker.
klar ist aber, dass ein differenziertes weltbild, welches durch wissenschaftliches wissen möglich wird, diktatoren und religiösen zwangsfanatikern ein dorn im wäre – und das trifft dann wiederum auf den iran zu.
Man sollte nicht den Fehler machen, Glauben, Religion und Kirche zu vermengen oder zu verwechseln.
Kirche und Wissenschaft sind unvereinbar.
Quote aus dem Link:
“Teheran – Was haben Studiengänge wie Menschenrechte, Jura, Philosophie, Management, Frauenstudien und Politikwissenschaft gemeinsam?”
Mit der Vereinbarkeit von Wissenschaft und Religion hat das nichts zu tun. Es geht schlicht um Praxis, gesellschaftlich relevantes (Sprach-) Handeln. Die Naturwissenschaftler ( Atomphysiker ), sind nur nützlich, nicht gefährlich.
Aber das steht in bester Tradition: Kopernikus hat man wohlwollend belächelt, erst als die Idee der Sonne als Zentralkörper auch in die Staatstheorie ausstrahlte – man denke an Begriffe wie Sonnenkönig und Satellitenstaaten – musste die Kirche eingreifen.
“Kirche und Wissenschaft sind unvereinbar.”
Ich würde eher sagen: Manche Wissenschaftler haben sich Ihre eigene Kirche gebaut.
Nun, ich meine, man sollte die Begriffe Glaube und Religion nicht verwechseln. Glaube heisst ja erst mal nix anderes, als etwss für möglich halten, was man aber (noch) nicht weiss. So besehen ist Glaube die notwendige Voraussetzung für Forschung. Denn nur, wenn ein Wissenschaftler glaubt, dass das geplante Experiment zu neuen Erkenntnissen führen wird, wird er er sich an die Arbeit machen. Dasselbe gilt für jeden potentiellen Touristen. Nur dann, wenn ich daran glaube, dass auf Lanzarote Badewetter herrscht, werde ich im Winter ins Flugzeug steigen. Und so ist das auch in Sachen Transzendenz. Nur wenn ich es für möglich halte, dass hinter der sichtbaren materiellen Welt eine transzendentale Welt liegt, werde ich Schritte unternehmen, um diese zu erkunden. Und die Schritte dahin lauten seit alten Zeiten Gebet, Kontemplation und/oder Meditation. Religion ist so besehen die Lehre von der transzendentalen Natur der Seele. Das Problem ist, dass diese nicht im üblichen Doppelblindversuch nachgewiesen werden kann, was aber noch lange nicht besagt, dass sie nicht existiert. 1687 wurde beispielsweise die Schwerkraft entdeckt. Allerdings fielen die Äpfel auch schon vorher vom Baum runter und nicht hoch. Ich meine, es wäre ziemlich trübe ums Universum bestellt, wenn dieses erst dann funktionieren würde, wenn der deutsche Wissenschaftsrat zustimmt.
Daß der Glaube durch die Vernunft in höchstem Maße gefährdet ist, das wusste bereits Martin Luther. Zitat aus den “Tischreden”, wo er offensichtlich die gleichen Schlußfolgerungen gezogen hatte wie die iranische Theokratie:
(Er argumentiert gerade für die Kindstaufe, und wettert dabei gegen die sog. Wiedertäufer, die wohl erst Erwachsene taufen wollten)
“Die Wiedertäufer argumentieren dafür, daß niemand getauft werden solle, der nicht seinen Glauben bekennt. […] Und sie sagen, die Kinder hätten keine Vernunft, als ob die Vernunft zum Glauben hinführte.
(Anmerkung: Und jetzt kommt der Hammer!)
Aber gerade um dieses Grundes willen sind die Kinder am meisten zu taufen, weil sie der Vernunft entbehren. Und je geringer die Vernunft ist, desto größer ist die Fähigkeit, den Glauben anzunehmen, weil die Gegenstände fehlen, welche die Klugen meist sehr abwenden.
Die Vernunft ist das größte Hindernis in Bezug auf den Glauben, weil alles Göttliche ihr ungereimt zu sein scheint, dass ich nicht sage, dummes Zeug.”