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Akademische Esoterik für Schrott-Promotionen

Hadmut Danisch
13.12.2010 13:04

Laut Scienceblogs entsteht an der Universität Viadrina in Frankfurt/Oder gerade ein Markt, um gegen Geld Zweitpromotionen für schrottige Pseudodissertationen in Esoterik an Ärzte zu verkloppen. Man spekuliert darauf, daß diese Dissertationen sowieso nie ans Licht kommen und den Ruf der Universität beschädigen könnten, weil ja der Peer Review die Leute davon abhalten würde, den Schwachsinn, für den man künftig dort den Doktor bekommt, auch noch zu publizieren.

Gibt’s da noch überhaupt noch etwas zu beschädigen?

(Danke für den Link)

9 Kommentare (RSS-Feed)

M.E. dient die PublikationsPFLICHT die wir in unsrer Promotionsordnung stehen haben u.a. dazu zu verhindern dass zu schlechte Dissertationen akzeptiert werden.


Hadmut Danisch
14.12.2010 11:15
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„Publikationspflicht?”

Wieher. Huahahaha, ich lach mich tot.

Die paar popeligen Pflichtexemplare sind doch keine „Publikation”, das ist doch nur so getan als ob.

Wenn ich drüber nachdenke, wie schwierig es ist, an manche Dissertation zu kommen, kann von Publikation keine Rede sein. Bespielsweise die hier früher besprochene Dissertation von Heike Stach. Ich habe sie nur in München als Mikrofiche bekommen, sie haben aber keine Reduplikationsgeräte mehr. Dazu bin ich mit den Fiches nach Karlsruhe gefahren um sie dort einzuscannen. Sowas kann man doch nicht mehr öffentlich zugänglich nennen. (und dann zeigt sich, daß da der letzte Käse drinsteht, was sicherlich früher aufgefallen wäre, wenn da besserer Zugriff bestünde.)

Oder das Problem, daß die meisten Dissertationen in Miniauflagen zwischen 40 und 60 Euro im Buchhandel kosten, also damit eine erhebliche Zugriffsschwelle besteht, und dabei meistens der Doktorand nicht mal was verdient, sondern eher noch drauflegt. Wozu soll der Krampf gut sein?

Dissertationen sollten erst dann als veröffentlicht gelten, wenn sie frei und kostenlos als PDF für jeden runterzuladen sind.

Das ist zugegebenermaßen eine neumodische Forderung, denn noch bis vor etwa 15 Jahren wäre das nicht möglich gewesen und hat sich dementsprechend in der Promotionspraxis noch nicht verfestigt. Heute ist es aber möglich und müßte meines Erachtens gefordert werden.


Hadmut Danisch
14.12.2010 11:17
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„Publikationspflicht?”

Wieher. Huahahaha, ich lach mich tot.

Die paar popeligen Pflichtexemplare sind doch keine „Publikation”, das ist doch nur so getan als ob.

Wenn ich drüber nachdenke, wie schwierig es ist, an manche Dissertation zu kommen, kann von Publikation keine Rede sein. Bespielsweise die hier früher besprochene Dissertation von Heike Stach. Ich habe sie nur in München als Mikrofiche bekommen, sie haben aber keine Reduplikationsgeräte mehr. Dazu bin ich mit den Fiches nach Karlsruhe gefahren um sie dort einzuscannen. Sowas kann man doch nicht mehr öffentlich zugänglich nennen. (und dann zeigt sich, daß da der letzte Käse drinsteht, was sicherlich früher aufgefallen wäre, wenn da besserer Zugriff bestünde.)

Oder das Problem, daß die meisten Dissertationen in Miniauflagen zwischen 40 und 60 Euro im Buchhandel kosten, also damit eine erhebliche Zugriffsschwelle besteht, und dabei meistens der Doktorand nicht mal was verdient, sondern eher noch drauflegt. Wozu soll der Krampf gut sein?

Dissertationen sollten erst dann als veröffentlicht gelten, wenn sie frei und kostenlos als PDF für jeden runterzuladen sind.

Das ist zugegebenermaßen eine neumodische Forderung, denn noch bis vor etwa 15 Jahren wäre das nicht möglich gewesen und hat sich dementsprechend in der Promotionspraxis noch nicht verfestigt. Heute ist es aber möglich und müßte meines Erachtens gefordert werden.

Und verhindert hat die Publikationspflicht noch gar nichts. Ich habe da schon den übelsten Mist gesehen, da hat die formale Publikation gar nichts dran geändert. Wie sollte sie auch? Liest ja eh keiner. Mist in Dissertationen kann frühestens dann verhindert werden, wenn sie auch gelesen werden. Und das werden sie nicht.


rjb
14.12.2010 19:32
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Ich bin sehr dafür, daß es als Dreingabe für das anscheinend nicht ganz billige Hokuspokusstudium einen Doktortitel gibt. Dann kann ich nämlich gleich auf dem Absatz kehrtmachen, wenn ich sehe, daß ein Arzt als Dr.med. Dr.phil. firmiert.


Hadmut Danisch
14.12.2010 19:46
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Es hat doch kürzlich jemand vorgeschlagen (hatte ich irgendwo hier im Blog erwähnt), daß irgendeine Kommission vorgeschlagen hat, den Medizinern mit dem Diplom den Doktor automatisch mit dazuzugeben, weil

a) sie ihn brauchen, um ernstgenommen zu werden

b) sie sowieso nichts ernsthaftes tun, um ihn zu kriegen.

Ich kann mich erinnern gelesen zu haben, daß einer mal in Medizin promoviert hat, indem er die Einkaufspreise für das Klinik-Klopapier, Papierhandtücher und solches Zeugs optimiert hat.


J.
14.12.2010 20:40
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Ist in Österreich meines Wissens so. Mit dem Diplom gibt es den Dr. med. univ., und wer will, kann den Dr. scient. med. (Doktor der medizinischen Wissenschaft) machen und ist dann Dr. med. univ. et scient. med. …


yasar
14.12.2010 22:51
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Ich weiß definitiv von einer Promotion in der Zahnmedizin, die sich mit den Statistiken von Pipiprotokollen von Kindern beschäftigt. (Nein, gelesen habe ich sie noch nicht).

Vermutlich sind den Medizinern einfach nur die Promotionsthemen ausgegangen, weil jeder Arzt eine Doktor-Titel braucht udn sie nicht genug echte Themen dafür finden.


sqeeze
16.12.2010 15:47
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Mir haben selber Zahnmediziner und auch Beschäftigte des nichtwissenschaftlichen Personals unabhängig voneinander bestätigt, dass Promotionen in der Zahnmedizin (an einer großen deutschen Uni) 6 Wochen dauern.
Ich wiederhole: sechs.

Ja, es sind Wochen, nicht Monate und schon gar nicht Jahre.


schrott
14.3.2011 15:41
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Ja, ich stimme, dass sie diese dr nehmen. ernst, weil er macht gute Sache aus dem Schrott-Teile. Es ist ihre Pflicht, die Aktionen der Böschung veröffentlichen