Über die Würdelosigkeit der Wissenschaft
4.3.2011 10:29
Wenn einer auffällig oft davon redet, daß er eine Eigenschaft hätte, dann ist es häufig so, daß er sie nicht hat und nur herbeizureden sucht. In der Wissenschaftsszene wird andauernd von Würde und deren Verleihung geredet – Doktorwürden, Ehrendoktorwürden, Würdigungen am laufenden Band. Eine Hand würdigt die andere. Ein lesenswerter Artikel über die Würdelosigkeit findet sich auf Freitag.de. (Danke für den Link)
2 Kommentare (RSS-Feed)
Das Problem daran ist, dass Langsamkeit und Bescheidenheit auch vorgespielt werden können. Langsamkeit sogar von Schweizern.
Pardon. 🙂
In der Tat lesenswert! Die Zeit legt auch nach:
Was ist der Dr. wert?
Nie wurde in Deutschland so viel promoviert wie heute – die Qualität bleibt auf der Strecke.
http://www.zeit.de/2011/10/Wert-des-Doktortitels?page=all
Und die SZ beschäftigt sich mit dem Wissenschaftsbetrieb allgemein:
http://www.sueddeutsche.de/karriere/die-wissenschaft-nach-guttenberg-eitle-exzellenzen-1.1067132
Teaser: “Zwischen Selbstvermarktung und Karriere: Die Welt der Wissenschaft ist beileibe nicht so rein, wie sie nun in der Plagiatsaffäre tut. Heuchelei, Filz und Verlogenheit sind dem Wissenschaftsbetrieb nicht fremd.”
Beim Lesen dieses Artikels kam mir ein Gedanke immer wieder in den Sinn: “weniger ist oft mehr”. Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft belohnen zu sehr Schnelligkeit, Maßlosigkeit, Arroganz und Schein; dies sollte deutlicher hinterfragt werden. Denn Langsamkeit, Bescheidenheit und Substanz hätten deutlich mehr Beachtung verdient.