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zu Guttenberg soll beim Doktorvater abgeschrieben haben

Hadmut Danisch
9.3.2011 16:42

Hatte zu Guttenbergs Doktorvater Professore Häberle nicht kürzlich noch plakativ gejammert, wie erschüttert er über das Plagiat sei und daß man das beim damaligen Stand der Technik nicht hätte bemerken können? Laut SPIEGEL soll zu Guttenberg aber bei seinem eigenen Doktorvater abgeschrieben haben.

Dazu geht mir durch den Kopf, daß es dazu folgende Varianten geben könnte:

  • Häberle hat gemerkt oder gewußt, daß die Dissertation ein Plagiat ist, aber die Klappe gehalten.
  • Häberle hat nicht gemerkt, daß die Dissertation ein Plagiat ist, weil er sie nicht gelesen hat.
  • Häberle hat nicht gemerkt, daß die Dissertation ein Plagiat ist, weil er sein eigenes Werk nicht selbst geschrieben hat und deshalb die Ähnlichkeit nicht gemerkt hat.

Welche haltet Ihr für am wahrscheinlichsten?

(Danke für den Link…)

8 Kommentare (RSS-Feed)

Stefan W.
9.3.2011 17:53
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a) (non olet) plus, daraus folgend b).

Er selbst scheint ja, was man so hört, nicht unfähig, also hat er wohl auch seine Arbeit selbst geschrieben.


Barney
9.3.2011 17:55
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Option (2), weil er sie nicht vollständig gelesen hat …


bugsierer
9.3.2011 18:36
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ich tippe mal ganz verwegen auf #3.


Hey, mal auf dem Boden bleiben 🙂
Es wurden “nur” Fußnoten mit Quellenangaben kopiert. Sowas kann auffallen, muss aber nicht. Bei 400+ Seiten schaut man sich aber nicht jede Fußnote so genau an. Zu erkennen, dass man die gleiche Quellenangaben in der gleichen Reihenfolge selbst sieben Jahre früher im eigenen Buch verwendet hat, halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Die Fußnoten-Plagiate sagen wenig über Häberles Gründlichkeit aus, aber umso mehr über die kriminelle Energie des Urhebers der Dissertation.


yasar
9.3.2011 23:41
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Ich werfe eine 4. Punkt ein:

Guttenberg hat Häberle zugeliefert und hat dann gnädigerweise das dann auch in seiner eigenen Arbeit verwenden dürfen.


Matias
10.3.2011 8:09
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Mir scheint Variante 2 am wahrscheinlichsten. Ist ja ein offenes Geheimnis dass Gutachter Dissertationen nicht komplett lesen. Und dass er nicht gemerkt hat dass er selber auch kopiert wurde kann ich bei der Art wie er kopiert wurde gut nachvollziehen.
Noch eine Anmerkung zum nicht-durchlesen der Gutachter: Ich kann das ehrlich gesagt verstehen. Wie soll man sich in den Geisteswissenschaften durch eine 400-Seiten Diss kämpfen wenn es bei den Geisteswissenschaftlern eh nur darum geht sich möglichst geschwurbelt auszudrücken? Da würde man ja durchdrehen. In den Naturwissenschaften ist sowas machbarer weil sich die ‘neue Leistung’ einfacher beziffern lässt.


Seren
10.3.2011 12:08
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@ yasar, wenn man hier so liest was alles abläuft dann dürfte das recht warcheinlich sein, hat einer schon die Arbeit von Häberle auf Plagiate untersucht, nicht das dann rauskommt:
“Ehm den Teil hat Guttenberg geschrieben. Feuert ihn…. Mist er ist schon weg, wasn nun, holt einen Sündenbock heran. SOFORT!”


Wenn man jetzt noch feststellt, daß Häberle von Guttenberg abgeschrieben hat dürfte das für mich tödlich sein. Die Bauchschmerzen sind kaum noch zu ertragen.

Ham wir jelacht, mein Bauch und ich
Carsten

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