Hat der Rösler jetzt auch noch geschwindelt?

Ein Leser schickt mir gerade einen Link auf diese Webseite, wo behauptet wird, daß FDP-Bundesminister Philipp Rösler in seiner Dissertation die statistische Auswertung einer medizinischen Studie vornimmt, die in einem Zeitraum stattfand, als er selbst angeblich noch Student war.

Der Autor folgert, daß Rösler die Studie nicht selbst durchgeführt haben kann. Plausibel, denn Studenten läßt man normalerweise nicht selbständig medizinische Studien durchführen.

Die reine statistische Auswertung, also das bloße Anwenden bestehenden Wissens, ist aber für sich keine selbständige wissenschaftliche Tätigkeit. Also nicht promotionsfähig.

Jetzt kommt man natürlich in das Problem, daß Promotionen in der Medizin sowieso so flach sind, daß sie woanders nicht mal als Studienarbeit durchgehen, und schon vorgeschlagen wurde, den Medizinern die Promotionsurkunde dem Diplom doch gleich kostenlos beizulegen. Die Promotionsfähigkeit fängt in der Medizin bei Null an. (Jemand hat mir mal zugetragen, daß es jemand geschafft hat, in der Medizin darüber zu promovieren, daß er einem Krankenhaus die billigste Bezugsquelle für Klopapier und Papierhandtücher rauszusuchen, was ja klar einen klinischen Bezug hat.)

Aber nachfragen sollte man da ja schon mal, wie es zu so enormen Unterschieden bei den Promotionsanforderungen gibt.

Wenn Rösler tatsächlich eine fremde Studie als eigene Dissertation eingereicht hat, wäre das allerdings ein Hammer. Und ein nicht mehr zu vertuschendes Fehlverhalten des Doktorvaters.