Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Finanzschiebereien und Chaos

Hadmut Danisch
13.5.2011 17:14

Wißt Ihr, was so erstaunlich ist?

Immer öfter wird mir berichtet, daß akademische Einrichtungen immer mehr den Überblick über ihre Finanztransaktionen verlieren, daß sie immer weniger wissen, was sie da wem überweisen und warum, und wer sich das einsteckt.

Und häufig drehen sich die Hinweise dabei um die DFG. Die würden angeblich beispielsweise überhaupt nicht mehr bei ihren diversen Förder- und Gastprofessuren durchblicken, da würden immer mehr Leute ein fettes Jahresgehalt dafür kassieren, daß sie in Deutschland eine Gastprofessur bedienten, obwohl sie alles machten, nur nicht das, und überall seien, nur nicht dort.

Und das wird ja immer schlimmer, nachdem ja immer mehr Landesregierungen die Aufsicht über die Universitäten aufgeben und das allein den Hochschulräten überlassen – Blinde und Böcke zum Gärtner gemacht, sozusagen.

Ich freue mich in diesem Zusammenhang immer über Zuschriften. 🙂

Ein Kommentar (RSS-Feed)

Steffen
14.5.2011 12:33
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Dazu fällt mir spontan eine Beschreibung der Zustände kurz vor der französischen Revolution ein, aus einem Geschichtswerk das ich in meiner Jugend gelesen hatte. (Nein, es war kein ideologisch angefärbter Text, sondern ein seriöses Geschichtsbuch)

Es war damals wohl genau das gleiche. Da wurden die ganzen Marquis und Viscomtes und was sie alle für hübsche Titel hatten mit Landgütern, Pensionen, Geldgeschenken usw. überhäuft, bzw. haben es sich gegenseitig zugeschustert. Die Staatsfinanzen waren ein einziges Chaos, niemand wusste mehr genau wo das Geld eigentlich hinfloss.

Ein gewisser Marquis de la Tour bezog offiziell gleich 3 Pensionen, Begründung: a) Weil er “Intendant und Präsident” war, b) weil er “Präsident und Intendant” war, c) “Ebendeshalb”. Kein Witz, das Dokument mit genau dieser unverfrorenen Begründung ist erhalten geblieben. Ich habe gerade nochmal in das Buch reingeschaut, das hat sich laut der Quelle wirklich so zugetragen.

Ich würde mich nicht wundern, wenn irgendein Vorsitzender irgendeines Wissenschaftsgremiums heutzutage nach ähnlichen Kriterien vergütet wird.