Die ge- oder die verkaufte Wissenschaft?
Nun berichtet auch der SPIEGEL („Kauf Dir einen Prof”) über den schrägen Deal zwischen der Deutschen Bank und den Berliner Universitäten. Ein Detail daran gefällt mir nicht.
Man erhebt den Vorwurf (und zitiert dabei den Deutschen Hochschulverband), daß es so aussieht, als sollte hier Wissenschaft „eingekauft” werden.
Wieder mal das übliche Ablenkungsschema. Schuld sind immer die anderen, die außenstehenden. Hier die Deutsche Bank.
Das sehe ich anders. Denn zum Vertrag gehören immer (mindestens) zweie, und die Seriosität der Wissenschaft aufrechtzuerhalten ist nicht die Aufgabe der Deutschen Bank, sondern der Universitäten. Denen müßte man den Vorwurf machen, nicht (so sehr) der Deutschen Bank. Die Universitäten sind es, die den Vertrag nicht hätten eingehen dürfen.
Daher ist es auch falsch, von gekaufter Wissenschaft zu reden. Richtig wäre es, von verkaufter Wissenschaft zu sprechen.
Völlig richtig. Eine Art geistige Prostitution. Apropos: schon von der “Doktorfabrik” der Uni Würzburg gehört? Da gab’s den “Dr. med.” schon für ein 35-Seiten-Aufsätzchen über einen längst verblichenen Dorfarzt oder ein bißchen Gelabere über mittelalterliche Heilpflanzen resp. -blumen. So was läßt sich in zwei Tagen basteln.
Ach, und die FDP hat wohl einen weiteren Dr.-Plagiator in ihren Reihen: Herrn Bijan Djir-Sarai. Da muß ein Nest sein…