Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Hoffnungsloses Chaos an den Universitäten

Hadmut Danisch
1.6.2011 13:00

Auf Frontal21 beim ZDF gab es übrigens auch einen netten Bericht über das unglaubliche Chaos an deutschen Universitäten. Angucken.

Besonders ärgerlich finde ich, daß die Universitäten bisher nicht in der Lage sind, ein zentrales einheitliches Zulassungssystem zu bauen (siehe Video zum Thema ab 05:30). Die Universiäten lehren Informatik, Softwaretechnik, Datenbanken usw., und sind bis heute nicht in der Lage, dazu was brauchbares zu liefern.

Mir hat neulich ein Student erzählt, daß man ihnen zwei Pflichtvorlesungen mit Anwesenheitspflicht (!), die gleichzeitig stattfinden, reingedrückt hat. Weil die Professoren sich immer noch so anstellen, als würde man zum ersten Mal Vorlesungen halten. Auf die Frage, wie sie an zwei Orten gleichzeitig sein sollen, empfahl man ihnen in einem der Sekretariate, sich doch in Gruppen aufzuteilen, mitzuschreiben, sich das hinterher gegenseitig zu erzählen. Und das verstehen die dann unter Anwesenheitspflicht. Wenn ich das richtig verstanden habe, wurden die Studis sogar aufgefordert, für die, die jeweils in der andere Vorlesung sitzen, auf der Liste mitzuunterschreiben, also Urkundenfälschung zu begehen. Angeblich würde es gegen die Freiheit von Forschung und Lehre verstoßen, wenn man Professoren zwingen würde, die Pflichtvorlesungen für ein Semester nicht auf denselben Termin zu legen.

12 Kommentare (RSS-Feed)

J.
1.6.2011 13:44
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Der Leiter der Stiftung für Hochschulzulassung ist ein Professor für BWL und Managementlehre. Projektsteuerung kann er offenbar nicht.


Hadmut Danisch
1.6.2011 13:56
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Die wenigsten Professoren können das, was sie lehren. Bei der Berufung wird häufig darauf geachtet, daß derjenige noch nie im echten Leben tätig war.


Anna Freud
1.6.2011 19:02
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Ist in Mainz den Pädagogen für ihre Bachelors passiert. 2 Pflichtveranstaltungen (mit Anwesenheitskontrolle) des 2. Semesters am selben Tag zur selben Uhrzeit (eigentlich ein Wunder: nicht im selben Raum!). Also unmöglich zu machen. Muss tierisch frustrierend sein für die Studis, dürfte aber auch frühzeitige Ernüchterung über die allseits vorgepeitschte Kompetenz bringen.

Der Witz ist eben wirklich, dass gerade denen, die das eigentlich als tägliches Brot beibringen sollten – den Pädagogen – so ein lumpiger Bildungs-Planungs-Fehler passiert. Ist im Grunde so wie ein Informatiker, der statt Start immer Reset drückt und nicht kapiert, wieso die Kiste nicht starten will. Oder ein Chemiker, der Säure in Wasser schüttet und sich dann über das Folgende wundert, aber den Fehler auch nicht kapiert.
Und natürlich können die Pädagogen in Mainz den Fehler auch nicht schnell beheben. Die falsche Planung kann nicht einfach revidiert werden, wo es schon mit ach und krach zu einem stehenden Plan gekommen ist. Müssen die Studis nächstes Semester halt nochmal mehr machen (zur Prüfung des laufenden Semesters können sie ja nicht, weil die Anwesenheitspflicht nicht erfüllt wurde. Die kann man natürlich nicht partiell einfach aussetzen, um das Problem zu mildern. Wobei es ohnehin ein Armutszeugnis vor allem der Lehrenden (Pädagogen!) ist, wenn ohne so eine Pflicht leere Seminare und Vorlesungen befürchtet werden müssen. Fällt aber mit Anwesenheitspflicht nicht auf den ersten Blick auf).


ini
3.6.2011 16:08
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Irgendwo habe ich mal gelesen, dass ein an einer Uni jeweils die Fachbereiche von Informatik und Wirtschaftsinformatikern+BWL für ihre Forensoftware betreiben wollten. Die WiWis+BWLer kauften ein fertiges Produkt das problemlos funktionierte. Die Informatiker wollten sowas selber schreiben. Das Ding wurde auch nach Studienende desjenigen der das erzählte immer noch nicht fertig bzw. funktionierte wie es sollte. Die basteln vermutlich heute noch dran rum.

Zu dem Chaos mit mehreren Vorlesungen zur gleichen Zeit: Das gabs schon zu Diplomzeiten an jeder deutschen Uni. Lustig bei mir waren ständig wechselnde Vorlesungszeiten. Den ersten Monat hat der Prof für seine Vorlesung nur Montags Zeit, ab November dann nur Mittwochs und den Rest nur Freitags. War immer der selbe Prof der so ein Theater machte, wegen dem Arsch musste ich mir mehrmals einen anderen Nebenjob suchen.


Herbert K.
4.6.2011 17:05
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@ini: Es ist aber ein gravierender Unterschied, ob Sie als Diplomstudent der Vorlesung fernbleiben können, und trotzdem zur Prüfung zugelassen werden, sofern Sie die Übungen erfolgreich besuchen, oder ob Sie als Bachelorstudent wie in der Schule auch in den Vorlesungen brav anwesend sein müssen.

PS: An vielem sind heute die unorganisierten Hochschulen schuld – aber bei Weitem nicht an allem: Ihre Sprache ist in einigen Teilen unangemessen. Aber ich beschwere mich gar nicht, da ich in meiner Firma an den Auswahlverfahren bei Bewerbungen beteiligt bin, ist mir bestens bekannt, das zahlreiche Studenten heute kein Benehmen mehr gelernt haben.


Hadmut Danisch
4.6.2011 17:27
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Wessen Sprache soll hier unangemessen sein?


Herbert K.
5.6.2011 14:00
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Herr Danisch, die Aussage “wegen dem Arsch” wollen Sie mir sicher nicht als “angemessen” verkaufen, oder?


Hadmut Danisch
5.6.2011 14:25
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@Herbert K.: Solange ich nicht weiß, wer Sie überhaupt sind, will ich Ihnen gar nichts verkaufen.

Zumal sie ja nichts bezahlen. Wie kommen Sie also auf „verkaufen” ? Solange Sie hier weder bezahlen noch betroffen sind, haben Sie hier auch keine inhaltlichen Anforderungen zu stellen. Das Blog wird nach meinem Geschmack und nicht nach Ihrem ausgerichtet. Wer kostenlos mitliest, hat nichts zu moppern.

Lesen Sie es oder lassen Sie es bleiben, wenn es Ihnen nicht gefällt.


Marco Hausen
10.6.2011 9:30
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Darf ich mal Partei für den Standpunkt von “Herbert K.” ergreifen?

Natürlich entscheidet auf einem privaten Blog der Besitzer, was er veröffentlicht und was nicht. Das gilt doch völlig unabhängig von einer eventuell vorhandenen “Kommentar-Policy”.

Hier erlaubt sich jemand, unter Pseudonym (Verstoß gegen die Policy) “ini” seinen ehemaligen Professor als “Arsch” zu bezeichnen. In dieser Form noch keine Beleidigung, aber hart dran. Auf jeden Fall aber wirklich keine “feine Art”, Dritte unter Pseudonym derart anzugehen.

Auf danisch.de wird der Nutzer “Jack Hollister” im RSA-Artikel schon gerügt, indem Begriffe wie “hanebüchener Schwachsinn” und “Schaum vor dem Mund” als “herablassend-beleidigend” bezeichnet werden. Wenn das so ist, dann ist “Arsch” mit Sicherheit eine Steigerung davon.

Da erkenne ich schon ein Missverhältnis, einerseits unangemessene Worte, die sich gegen einen selber richten, zu rügen, andererseits aber unangemessene Worte, die sich gegen Dritte richten, zu akzeptieren und Leute, die protestieren, zu rügen.


Hadmut Danisch
10.6.2011 10:40
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@Marco Hausen: Eben, das ist mein Blog und keine Demokratie hier. Ich entscheide hier, was ich hier haben will und was nicht. „Kraft souveränder Willkür” wie man so schön sagt.

Der Vergleich ist „Jack Hollister” ist grober Unfug. Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Ich bin nämlich nicht gehalten, mich hier selbst zu beleidigen, indem ich solche Kommentare gegen mich selbst veröffentlich, noch dazu, wenn ich den Eindruck habe, daß da jemand trollt. Beachte bitte mal, daß diese Blogs hier keine öffentlichen Foren sind, sondern meiner (!), und ich betone, nur meiner Meinungsfreiheit dienen. Das geht einigen offenbar nicht in die Birne.

Maßstab dafür, ob ich einen Kommentar akzeptiere oder nicht ist daher – neben geltendem Recht natürlich – nicht die Gleichbehandlung der Kommentatoren, sondern wie gut ein Kommentar meines (!) Erachtens dazu geeignet ist, meiner (!) Meinungsäußerung dienlich zu sein. Das kann durchaus (und ist es oft auch) Kritik, Ablehnung und andere Meinung sein. Das heißt aber nicht im Umkehrschluß, daß jede Kritik oder Ablehnung automatisch hier reinkommt. Viele kapieren aber nicht, daß das hier nicht dazu dient, allen eine gleichberechtigte Stimme zu geben und alle mit den gleichen Maßstäben zu bewerten, sondern daß das mein Blog ist, das auf meine Kosten und mein Risiko geführt wird. Wenn ich in einem Kommentar die Wertschätzung als „Arsch” für (gerade noch so) vertretbar halte, dann heißt das noch lange nicht, daß daraus folgt, daß ich mir von jedem hier alles an den Kopf werfen lassen müßte. Ich verstehe nicht einmal, wie man zu einem so absurden Standpunkt kommen kann. Das Recht der gleichen Meinungsäußerung heißt nicht, daß jeder hier in meinem Blog Mist abladen kann, sondern daß jeder das Recht hat, ebenso ein Blog aufzumachen und – im Rahmen des rechtlich zulässigen – seine Meinung kundzutun.

Im übrigen ist „Arsch” keineswegs eine Steigerung von „hanebüchener Schwachsinn” und „Schaum vor dem Mund”, sondern damit überhaupt nicht vergleichbar. Wer das in der Weise, in der Du es hier tust, nebeneinander stellt, zeigt nur, daß er kein bisschen nachgedacht hat und nur emotional blubbert, also eigentlich keiner Beachtung wert ist.

Wenn ich schreibe, daß ich von RSA dies und jenes halte, und dann jemand kommt, und direkt darunter mit „hanebüchener Schwachsinn” und „Schaum vor dem Mund” kommentiert, dann unterminiert er unmittelbar meine Meinungsäußerung, indem er das sofort als falsch hinstellt und herabwertet, also den Sinn und Zweck des Blogs konterkariert. Das muß ich nicht hinnehmen. Warum auch? Insbesondere nachdem er es dann ja nicht ordentlich begründen konnte. Zudem ist ja für jeden sofort erkennbar, daß sich diese Schmähung gegen mich persönlich richtet und auch in direktem Zusammenhang mit mir wahrnehmbar wird.

Dahingegen hat ini weder seine eigene Identität, noch die des kritisierten Professors offenbart. Für Dritte ist nicht erkennbar, auf wen sich das bezieht. Außerdem hat ini – im Gegensatz zum RSA-Kommentator – eine konkret greifbare, sachliche und nachvollziehbare Begründung und Sachkritik geliefert, das heißt erkennbar gemacht, auf welchen Sachverhalt sich die Einschätzung bezieht. Und dann das Verhalten des Professors gegenüber Studenten subjektiv bewertet. Die Bezeichnung „Arsch” mag drastisch sein (und die Grenze zur Schmähung vielleicht auch überschreiten), ändert aber nichts daran, daß hier der ordentliche Weg einer Meinungsäußerung beschritten wurde, indem nämlich keine reine Schmähkritik abgeliefert, sondern in einer so nachvollziehbaren Weise Sachkritik geäußert wurde, daß der Leser sich eine eigene – auch abweichende – Meinung darüber bilden kann. Zudem muß die Meinungsäußerung auch umfassen, den Grad der Empörung und Geringschätzung adäquat auszudrucken, weil der Teil der Meinung ist. Wird das mit einer Sachkritik ordentlich verbunden, halte ich „Arsch” für eine vertretbare Einschätzung, solange nicht eine gleichwertig tiefe und prägnant kurze zivile Umschreibung dafür naheliegt. Zumal die Anonymisierung ja aufzeigt, daß es gerade nicht darum ging, den Professor zu beleidigen (weil es beim ihm ja nie ankommen kann), sondern dessen Verhalten zu bewerten, was allgemein Sinn und Zweck dieses Blogs ist.

Demgegenüber ging es dem RSA-Kommentator Hollister erkennbar nicht darum, irgendetwas nachvollziehbar zu machen, sondern mich zu beleidigen und den Blog-Artikel zu entwerten, ohne das irgendwie zu begründen. Sowas muß ich gegen mich erstens nicht selbst veröffentlichen und zweitens halte ich es – unabhängig von der Zielperson – für nicht mit meinen Blogs vereinbar. Deshalb lasse ich solche Kommentare etwa über Professoren auch gar nicht erst zu. Das merkst Du nur nicht, weil Du es nicht siehst.

Oder kurz gesagt: Nur weil Du meine Beweggründe nicht verstehst, heißt das noch lange nicht, daß ich keine habe oder sie ändern müßte. Es bleibt dabei, wie es ist.

Im übrigen spricht auch aus Deinem letzten Satz, nämlich über das Missverhältnis, ein massiv gestörtes Verhältnis zur Meinungsfreiheit. Denn ich bin ja kein Politiker, der die Presse zensiert, sondern ich bin jemand, der seine eigene Meinungsäußerung formt. Daß meine Kritik über andere im Rahmen meiner Meinungs- und Pressefreiheit automatisch damit einhergehen müsse, daß ich selbst die Meinung anderer über mich veröffentliche und verbreite, ist – sorry, wenn ich das mal so drastisch sage – eine unglaublich dumme Sichtweise, die das Recht der Meinungsfreiheit nicht mal ansatzweise verstanden hat. Meinungsfreiheit ist nicht, wenn alle überall alles blubbern dürfen, sondern Meinungsfreiheit ist, wenn ich meine Meinung so darstellen kann, wie ich sie für richtig halte und wie ich sie dargestellt haben möchte. Und das heißt überhaupt nicht, daß da jeder mitkochen und mitwürzen kann, und es heißt auch nicht, daß sie ausgewogen sein muß. Ganz im Gegenteil.

Deshalb halte ich Kommentare wie Deinen durchaus für ein Untergraben der Meinungsfreiheit. Denn würde ich so handeln, wie Du es von mir erwartest, dann würde ich keine Meinung mehr äußern, weil sie dadurch neutralisiert würde. Alles total gleich zu behandeln ist Meinungslosigkeit. Sowas gibt es an manchen Stellen, beispielsweise im öffentlichrechtlichen Bereich oder bei Sachverständigengutachten. Aber nicht in Blogs.

Du hast einfach nicht verstanden, was Meinungsfreiheit ist. Oder vielleicht hast Du es verstanden, willst es aber bekämpfen.


Marco Hausen
10.6.2011 13:39
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Ich habe in meinem Kommentar nicht geschrieben, dass ich irgendetwas “erwarte”. Ich habe auch nicht geschrieben, es “müsse” alles “gleichbehandelt werden”. Im Gegenteil, habe ich Dein Vorrecht auf Deiner Seite explizit unterstützt. Mit Deiner Antwort unterstellst Du mir in einzelnen Abschnitten Dinge, die ich so nie gesagt habe.

Es geht in “Ks” Kommentar und meiner Antwort nicht darum, ob DU das Wort “Arsch” in diesem Kontext als akzeptabel empfindest, sondern darum, dass die guten Umgangsformen sowas eigentlich (!!!) verbieten. Es geht also nicht um die Meinung als solche, sondern um ihre Präsentation, konkreter: Um ihre Formulierung. So verstehe ich den Kommentar für “K”, für welchen ich in diesem einen Punkt hier auch Partei ergreife: Wer “Arsch” nicht umschreiben kann, hat schlechte Umgangsformen.

Dass Du in Deinem Blog Deine Meinung vertrittst, habe ich nie in Frage gestellt. Ich habe mir sogar erlaubt, darauf hinzuweisen, dass es dazu eigentlich auch keiner Regeln für Kommentare bedarf. Auch habe ich nie gesagt, Du “müsstest Deine Meinung ändern”.

Dein Pauschalurteil, ich hätte nicht verstanden, was Meinungsfreiheit sei, ist eine Unverschämtheit! Ich bin in der DDR aufgewachsen, und hatte bis zu meinem 33. Lebensjahr (ein Jahr vorher fand die Wiedervereinigung statt) niemals die Gelegenheit, eine Universität auch nur von innen zu sehen. (OK, wenn mal ein Handwerker gebraucht wurde…) Dies hatte zwei Gründe: Erstens die Tatsache, dass mein Vater sich geweigert hat, seinen eigenen privaten Betrieb aufzugeben, zweitens die Tatsache, dass ich mich geweigert habe, in die NVA einzutreten. Ich weiß sehr wohl, was Meinungsfreiheit ist. Ich weiß auch, wie es ist, in einer Gesellschaft zu leben, in der es keine Meinungsfreiheit gibt. Und deshalb erlaube ich es mir auch, auf DEINER Seite, meine in einzelnen Punkten anders lautende Meinung darzustellen und Partei für “Herbert K.” zu ergreifen. Das ist für Dich auch keine Gefahr, denn Du bist der einzige, der hier etwas dagegen tun kann:

DU betreibst diese Seite. DU kontrollierst den Webspace und wahrscheinlich auch den Host. Du kannst also JEDEN Kommentar JEDERZEIT löschen, der nicht in Deine Ausrichtung passt – auch nachträglich, falls Du mal was übersehen hast. (Strenggenommen hättest [und das soll auf keinen Fall eine Unterstellung sein] Du sogar die Möglichkeit, Kommentare nachträglich so zu bearbeiten, dass sie besser in Dein Bild passen.)

Ich untergrabe die Meinungsfreiheit nicht. Egal, was Du hier tust, niemand kann es ändern. Die Art und Weise, in der Du Deine Meinung darstellst ist auf danisch.de und forschungsmafia.de NIEMALS gefährdet und kann NIEMALS von Dritten unterwandert werden.


Hadmut Danisch
10.6.2011 13:45
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Was so nicht zutreffend ist.

Ich bin durchaus der Meinung, daß hier in Deutschland die Meinungsfreiheit viel eher durch die Gesellschaft als durch den Staat bedroht ist, weil Leute mit abweichender Meinung sofort mit herber Kritik bis hin zu Beschimpfungen überschüttet werden. (Ist mir auch so gegangen, als ich beispielsweise mal auf Vorteile der Vorratsdatenspeicherung hingewiesen oder Kritik an einer dem CCC nahestehenden Personen geübt habe.) Und wer nicht gerade so ein dickes Fell wie ich hat oder wem die vom Web geschaffene räumlich-körperliche Distanz fehlt, der kann in seiner Meinungsfreiheit sehr wohl durch die Masse und die Kommentare beeinträchtigt und eingeschüchtert werden.

Aber auch das sehe ich anders als Du.

Und in der DDR aufgewachsen zu sein ist auch nicht per se eine Qualifikation oder ein Meinungs-Joker. Wer in der DDR aufgewachsen ist, ist nicht von vornherein Spezialist in Sachen Grundrechte und Meinungsfreiheit.