Das nächste Politiker-Dissertations-Plagiat. Diesmal bei der SPD
Die TAZ berichtet darüber, daß der SPD-Funktionär Uwe Brinkmann erwischt worden sei.
Gähn. Ich sag ja immer, daß es effizienter wäre, wenn sie mal berichteten, falls sie mal einen finden, der eine ordentliche Diss selbst geschrieben hätte.
Zwei Besonderheiten: Er hat auch die Schreibfehler mit abgeschrieben. Und ist Dozent an der Führungsakademie der Bundeswehr.
(Danke an die Leserin für den Link!)
5 Kommentare (RSS-Feed)
Dem widerspreche ich energisch.
Erstens kommt es nicht darauf an, ob eine Diss ohne Beanstandungen ist (denn ein Prüfer, der die Diss nicht gelesen hat, eigene Interessen hat oder schlichtweg nicht in der Lage ist, zu prüfen beanstandet nichts), sondern ob sie ohne Mängel und ohne Täuschungsversuch ist, und außerdem ob sie die Prüfungsanforderungen erfüllt (sofern man überhaupt mal klärt, was diese sein sollen).
Zweitens liegt die Qualitätsquote je nach Fach deutlich niedriger als 75%.
Drittens ist “3 von 4 untersuchten Dissertationen” keine repräsentative Auswahl solange man nicht sagt, wie die untersuchten ausgewählt wurden, und die Aussage daher sowieso wertlos.
75% sind ohne erkennbare Plagiate?
Carsten
—
SPIEGEL: Verachten Sie grillende Menschen?
Lauterbach: Nein, im Gegenteil, ich habe große Achtung vor dem deutschen Kampfgriller, er ist mir sympathisch. Ich will nur, dass er länger lebt.
In der Informatik sind mindestens 75% ohne erkennbaren Nutzen und Neuigkeit. Und mindestens ebensoviele beruhen an manchen Lehrstühlen oder Fakultäten auf den Diplomarbeiten anderer.
Also meine Diss wird ordentlich. Und meine promovierenden Freunde, bei denen kann ich mir das auch nicht vorstellen, dass es dann bei ihnen so beschämend aussieht wie bei Guttenberg & Co. Erkennbarer Neuigkeitswert scheint mir auch gegeben, Nutzen tendenziell ebenfalls. Daher teile ich die pessimistischsten Einschätzungen nicht. (Dann würde ich ja nur die Elite der Elite, die sich nie Elite nennen würde, persönlich kennen).
Zum Fall Uwe Brinkmann habe ich übrigens am 7. und 8. Juni einiges gebloggt, was die taz dann gleichermaßen geschrieben hat.
3 von 4 untersuchten Dissertationen SIND ordentlich und ohne Beanstandung. Nur macht man mit solchen Meldungen keine Schlagzeilen.