Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Fraunhofer-Gründung AISEC

Hadmut Danisch
6.7.2011 14:09

Die auch in diesem Blog schon häufig erwähnte Professorin Claudia Eckert gab heute bekannt,

daß ihr Münchner Ableger des SIT abgespalten und in eine eigenständige Fraunhofer-Einrichtung umgewandelt worde sei, die „Fraunhofer-Einrichtung für angewandte und integrierte Sicherheit AISEC”. Sie meint, sie hätten da ein einzigartiges Kompetenz- und Technologie-Profil und machen jetzt in Sicherheit für Eingebettete Systeme, Sicherheit im Cloud-Computing, Schutz vor Produktpiraterie und Netzwerksicherheit und wollen auch SmartGrid und SmartMobility inklusive Automotive-Security und Elektromobilität machen.

Heißt auf deutsch, daß sie gar kein Profil haben sondern alles machen, was gerade als Buzzwords durch die Gegend brattert. Aber »einzigartig« heißt ja auch nicht herausragend. Eddie the Eagle war im Skispringen auch »einzigartig«.

Stinkt doch sehr danach, als hätten sie sie im SIT nicht mehr haben wollen. Hat das SIT am Ende doch mehr Stil als ich ihnen zugetraut habe? (Siehe zum Hintergrund auch Adele)

8 Kommentare (RSS-Feed)

quarc
6.7.2011 21:22
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Ist die Verwechslungsmöglichkeit mit AIESEC beabsichtigt?


Hadmut Danisch
6.7.2011 21:25
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Das ist mir auch als erstes durch den Kopf gegangen. Aber kein sinnvolles Argument für eine Umbenennung.


pepe
7.7.2011 23:59
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Nun, wer geht denn auch nach Muenchen, wenn das SIT in Darmstadt zusammen mit der TUD und CASED inzwischen wohl das groesste Zentrum fuer IT security in Europa ist. Wo man mit Sicherheit auch kein Thema kennt, das man nicht bearbeiten wuerde. Smart- Elektro- und Mobile- sind sowieso alles nur embedded systems; Netze braucht man auch ueberall und cloud services sind unterm Strich auch nicht viel anders als andere Serverdienste. Das ist halt nur buzzword-gerecht aufbereitet, damit man es bei Google findet und Auftraggeber die Kohle springen lassen.

Ich denke sie versucht dort unten verzweifelt ein wenig Aufmerksamkeit und Struktur zu erzeugen. “Nicht haben wollen” ist nur inoffiziell. Den Stil muss man beim SIT noch suchen, aber das koennte die naechsten Jahre auch noch was werden..


Kühnle
15.7.2011 9:03
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Die außeruniversitäre Bundesforschung ist die Mafia schlechthin. Da werden über das Parlament direkt – über sklavisch ergebene Bundes-Projektträger Milliarden verschoben und verbrannt. Da lohnt eine breite Recherche wirklich.


Ragnar
27.10.2011 11:55
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Wer das Schicksal von Grande Dame Professorin Eckert raten will, sollte sich die Präsentation des Fraunhofer-Präsidenten Bullinger zur feierlichen AISEC- (und Eckert-) Ausgliederung feingranulärer ansehen (s. Link), und die personelle Entwicklung der von ihr “überaus erfolgreich aufgebauten” FHG-“Einrichtung” AISEC, wo Frau Eckert nun als “stellvertretenden Leiter” Prof. Sigl vom neuen “Lehrstuhl für Sicherheit in der Informationstechnik” der E-Technik-Fakultät zur Seite gestellt bekam (ansonsten Abgänge). Amüsant im Zusammenhang auch die ausdrucksstarken Gruppenfotos mit Dame derselben Veranstaltung.

http://www.aisec.fraunhofer.de/content/dam/sitmuc/de/pdf/folien/Opening_AISEC_Bullinger.pdf

Bei dieser Gelegenheit kann man gleich die ebensolche, irgendwie reziproke Entwicklung jener beiden Lehrstühle Eckert/Sigl zueinander vergleichen (unter den Flüchtlingen auch relevante Überläufer), und deren Veranstaltungsangebot.
Die weiteren heiteren Schlüsse mag der Leser selber ziehen.
Wer mag, kann weitere versteckte Pointen in dem Eckert-Schwank finden, dessen wahrscheinlich letzten Aufzug wir nun gesehen haben. Zum Beispiel, dass Frau Prof. Eckerts hier schon gelegentlich besprochenes einzigartiges und einziges Buch zeitgleich und nach gerade zwei Jahren, laut Oldenbourg-Verlag eine Überarbeitungs-Neuauflage erfahren soll, die zwar noch nicht raus, die vorige Auflage von 2009 bei Amazon aber schon bis auf einige Restexemplare vergriffen ist. Oder die amüsante Pressemitteilung, dass Frau Prof. “Spitze” sei, und dies bewiesen dadurch, dass sie von der “Computerwoche” auf Platz 60 der “TOP 100” bedeutendsten IKT-Persönlichkeiten 2011 “gekürt” worden sei.


Hadmut Danisch
27.10.2011 14:24
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Oh, das ist aber gemein. Denn auf „Ihr” Fachbuch (von dem sie als es drauf ankam nicht wußte, was drinsteht) ist sie nämlich ganz, ganz dolle stolz. Und da war es ihr ganz wichtig, daß sie selbst und auch ihr Fachbuch „anerkannt” sind.


Ragnar
2.11.2011 21:42
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Die bisherigen Auflagen von Frau Prof. Eckerts Buch (6., letzte, 2009) sind über den Buchhandel leider offenbar nicht mehr erhältlich. Es wird auf eine angekündigte überarbeitete Auflage “in Vorbereitung” verwiesen, die wiederum noch nicht erhältlich ist (“Neuerscheinung”). Auch die Website des Oldenbourg-Verlages kennt die bisherigen Auflagen von Frau Prof. Eckerts Buch nicht mehr.


wilfried
14.11.2011 15:55
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Der Wikipedia-Eintrag zu Frau Eckert wurde auch geändert. Einige wesentliche Dinge sind dabei wohl weggefallen.