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Kann man an der Uni Karlsruhe (KIT) eine Professur für 200.000 Euro kaufen?

Hadmut Danisch
27.7.2011 11:16

Ein Kommentator behauptete gerade zu einem anderen Blog-Artikel, daß das Gerücht umginge, daß man nur 200.000 Euro organisieren müsse um in Karlsruhe eine Professur zu bekommen.

Weiß jemand mehr dazu? Gibt es Belege dafür?

Immerhin würde das ziemlich genau zu dem passen, was ich im Berufungsverfahren Nachfolge Beth erlebt habe – der Hausbewerber, der kurz zuvor – so rein zufällig – den Deutschen IT-Sicherheitspreis der Horst-Görtz-Stiftung auf fragwürdige Weise (ich hab es hier schon mehrfach angesprochen) und damit einen Sack voll Geld bekommen hatte, bekam die Professur dann einfach so zugeworfen. Hausberufungsverbot interessierte nicht mehr, die Bewerbungsschreiben der anderen Bewerber wurden erst gar nicht mehr gelesen, im Dreiervorschlag wurden zwei Strohmänner als Dummies untergebracht, die zum Zeitpunkt der Entscheidung schon woanders Professuren hatten und nicht mehr gewählt werden konnten, es wurden keinerlei Protokolle oder sonstige Notizen über die Auswahl angefertigt und daß der ausgewählte Bewerber in seinem Veröffentlichungsverzeichnis geschummelt hatte, störte auch nicht.

Sind Professuren in Karlsruhe käuflich?

Ich persönlich habe keinen Zweifel daran und habe die Uni Karlsruhe nie anders als käuflich erlebt. Aber gibt es dafür (weitere) greifbare Belege?

Wenn sich das bewahrheitete, dann hätte das Bundesverfassungsgericht ein ernstes Problem. Die haben nämlich in genau diesem Fall den Konkurrentenrechtsschutz zugunsten dieses einen Bewerbers abgelehnt – nachdem sie genau diesen zuvor als Sachverständigen in einer BVerfG-Verhandlung geladen hatten. Das würde nämlich den Eindruck erwecken, daß die Verfassungsrichter bei diesem Spiel mitspielen, obwohl es grob verfassungswidrig ist.