Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Dihydrogen-Monoxid

Hadmut Danisch
1.11.2011 17:04

Die Substanz ist so gefährlich, daß Panik im Volk angesagt ist. Oder: Was wissenschaftlich klingt…

Erinnert mich daran, daß vor vielen Jahren mal in den Tagesthemen ein Bericht kam. Sie haben auf der Straße Leute angesprochen, was sie davon halten, daß man bei Analysen im Bier signifikante Mengen von Äthanol hätte nachweisen können, einer Substanz, die als Zellgift bekannt ist, den Gleichgewichtssinn, das Seh-, Sprech- und Denkvermögen beeinträchtigen kann, zu Leberschäden führt und in höheren Konzentrationen tödlich ist. Die Leute waren entsetzt und schimpften, Reinheitsgebot und so.

Als ich noch im Studentenwohnheim HaDiKo wohnte, hatte irgendein Scherzkeks von den Chemikern mal einen Aushang gemacht, daß man sogar in Kochsalz, das aus den Tiefen des Berges gefördert werde, schon Natrium und Chlor haben nachweisen können. Beides soundso giftig, diese und jene Schäden, Chlor im ersten Weltkrieg als Giftgas eingesetzt, soundsoviele Tote. Die Empörung war groß, die Leute haben sich aufgeregt (wohlgemerkt an einer technischen Uni), die Öko-Feministen-Gruppe wollte natürlich – wie könnte es anders sein – boykottieren und demonstrieren.

Dihydrogen heißt zweimal Wasserstoff, Monoxid heißt einmal Sauerstoff. Und das als Formel geschrieben… Verflucht. Ich kann mich erinnern, daß ich in einem Australischen Supermarkt mal Mineralwasser gekauft habe, wo das sogar draufstand. Hätt ich nicht trinken sollen. Muß unbedingt verboten werden.

6 Kommentare (RSS-Feed)

Guy Incognito
1.11.2011 18:18
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Derselbe Effekt führt zu Kopfschmerzen bei Mobilfunkmasten und Schlaflosigkeit bei Vollmond.


karbau
1.11.2011 19:28
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Hadmut … der verlinkte Artikel kratzt ja nur an der Oberfläche.

Dihydrogenmonoxid führt zudem bei beiderlei Geschlecht zu Inkontinenz!


Wolle
1.11.2011 20:22
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Das Ding hat doch einen Bart länger als der Erdumfang! Die DHMO.org Seite ist IMHO aus dem letzten Jahrtausend.


Hadmut Danisch
1.11.2011 20:29
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Na, und?

Nur weil Du es kennst, muß man es ja nicht anderen vorenthalten.

Und meine Anekdote aus den Studentenwohnheim lag auch schon im letzten Jahrtausend. Gewöhn Dich einfach dran, daß ich so ein alter Sack bin, daß die Mehrzahl meiner Erlebnisse im letzten Jahrtausend stattfand.


dustbunny
5.11.2011 10:50
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Ich glaube, es war im letzten Jahrtausend, als (wenn ich ich recht erinnere) Stefan Raab, noch bei VIVA tätig, Leute auf der Straße fragte, was sie von __heterosexuellen__ Beziehungen halten würden. Die meisten Befragten fanden das abartig und meinten, es gehörte verboten.

Im verlinkten TP-Artikel steht:

Sie müssen den Leuten nur etwas vor die Nase setzen, was wissenschaftlich klingt, und schon wird’s geglaubt.

Das erinnert mich an Bekannte, die Vitamin C für etwas sehr Gesundes, das Konservierungsmittel E-300 oder (noch schlimmer) das Antioxidationsmittel Ascorbinsäure für etwas Schädliches und Gesundheitsgefährdendes halten. 😉 Der Marketing-Name schlägt die bürokratische und die wissenschaftliche Bezeichnung …


Hadmut Danisch
5.11.2011 11:05
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Der ist gut…