Kleptomanische Jurastudenten
Diese Probleme mit dem Klauen und Verstecken von Büchern und dem Herausreißen von Seiten sind bekannt, das haben mir schon mehrere Bibliothekare bestätigt. Und auch, daß es bei den Rechtswissenschaften am schlimmsten ist (während es in Informatik meines Wissens so gut wie gar nicht vorkommt). Bestätigt wieder mal meine (aus der beruflichen Tätigkeit erwachsene) These, daß ein wesentlicher Unterschied zwischen Juristen und Informatikern ist, daß Juristen konkurrieren und Informatiker kooperieren. Bemerkenswerterweise werden kooperative Ansätze wie E-Books nun als Lösung des Konkurrenzproblems angesehen. Auch gut.
Beleuchtet übrigens auch das Problem, daß in den Geistes- und Rechtswissenschaften lange Zeit schon den bloßen Zugriff auf schwer erhältliche Werke über Gerichts- und Universitätsbibliotheken zu haben als Wissenschaft galt. Dieses Privileg dürfte sich gerade langsam in (virtuelle) Luft auflösen.
9 Kommentare (RSS-Feed)
Mmmh, im Prinzip keine schlechte Idee, aber ob deren Reichweite und Ortungsgenauigkeit ausreicht, um Bücher richtig zu sortieren, wäre fraglich. Wenn das Buch im richtigen Regal steht, aber im falschen Boden hinter anderen versteckt, ließe sich das vermutlich nicht detektieren. Und rausgerissene Seiten auch nicht.
Man könnte detektieren, wer wann in welchem Gang welches Buch herausnimmt. Die Metro AG konnte das ja in den Regalen auch.
Dazu noch die Information an die Studenten, dass Sie automatisiert beobachtet werden.
Am Regaleingang noch eine Antenne, welche Objekte aus dem Regalbereich herausgebracht werden.
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Alternativ ein vollautomatisierter Lesesaal und Ebooks.
Automatische Sotiersysteme gibt es ja schon. Warum könnte man also nicht die umgekehrte Variante betrachten?
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Wegen der Reihenfolge: Am gegenüberliegenden Regal Kameras anbringen, welche z.B. 2D-Barcodes auf den Büchern erfassen.
Vergleich einfach mal die Regale in einer Bibliothek mit denen in einem Metro Großmarkt…
Zumal man Bücher einzeln und nicht palettenweise einsortiert.
Die Produkte werden aber in der Regel einzeln aus dem Regal genommen, denk ich mal.
Das zu erfassen war aber m. W. nie Aufgabe der RFID-Chips, sondern immer nur palettenweise und an der Kasse.
“Bestätigt wieder mal meine (aus der beruflichen Tätigkeit erwachsene) These, daß ein wesentlicher Unterschied zwischen Juristen und Informatikern ist, daß Juristen konkurrieren und Informatiker kooperieren”
Ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Ich denke das liegt aber auch an den deutlich höheren Studentenzahlen bei den Juristen sowie dem
entsprechenden Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage bei denen.
Wären Informatikstudiengänge ähnlich begehrt und die Lehrmittel ebenso begrenzt so fände man entsprechendes Verhalten irgendwann auch sicherlich unter Informatikern.
Das fragliche Prinzip des intelligenten Regals wurde meiner Erinnerung nach mal in der c’t vorgestellt.
Ein tatsächlicher Einsatz wäre an sinkende Kosten / Tag gebunden.
Auf die Schnelle habe ich jetzt nur die “Intelligente Kühltruhe” in diesem Wikipediaartikel entdeckt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Future_Store
Nachschlag:
http://www.metro-link.com/metro-link/html/de/7643196/index.html#cbi:///cms/7646264_data_subheading
Direkt zum Thema Erfassung des herausnahmevorgangs hab ich jetzt noch nichts gefunden. Wurde aber glaub ich im c’t-Artikel erwähnt.
Ein nützliches Einsatzgebiet für RFID, Besuchertags und automatischen Überwachungskameras?