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Hängen Promotionsnoten von der Schönheit ab?

Hadmut Danisch
29.11.2011 15:43

Lesenswerter Artikel über Einfluß von Schönheit auf die Karriere. Als ich in der Schule (Mittelstufe) war, fiel uns damals auf, daß der Religionslehrer hübsche Mädchen viel besser bewertete als Jungens. Ich hab mit einem Mädchen in meiner Klasse (sehr attraktiv, blond, lange Haare, tolle Kurven, dicke …, gerne mit Ausschnitt) mal einen Test gemacht. Wir haben uns vor einer Klassenarbeit abgesprochen und im wesentlichen auswendig gelernt, was wir schreiben und dann mit ausreichendem Sitzabstand, um nicht in den Verdacht des Abschreibens zu geraten. Und haben wirklich ungefähr das gleiche geschrieben. Sie bekam ne Eins, ich ne Vier. (Danach bin ich als erster an meiner Schule aus dem Reli-Unterricht ausgetreten.) Und so manche Diss von Frauen hab ich hier ja auch schon untersucht.

Wirkt sich Attraktivität auf die Notenmaßstäbe aus?

10 Kommentare (RSS-Feed)

Klonderer
29.11.2011 16:54
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/Ironie on
Scheisse…
…. wenn man ne krumme Nase hat
/Ironie off


Stephan
29.11.2011 18:54
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Ich hab mal ne Studio gelesen, das alleine der Vorname schon ausreicht, um sich über einen Schüler ein Bild zu machen. Ein Justin oder eine Jaqueline sind vom Namen her schon benachteilig.

Aber zum Thema: natürlich wurden Frauen, aber auch gutaussehende Männer vom Lehrkörper bevorzugt behandelt, je nach dem, wo deren Vorlieben angesiedelt waren.


yasar
29.11.2011 19:14
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Also aus Erfahrung mit BA-Klausuren weiß ich, daß zumindest dort manchmal “ungefähr das gleiche” Aus Sicht der Studenten manchmal ein himmelweiter Unterschied aus meiner Sicht ist, was den Unterschied zwischen einer 1 und einer 4 durchaus ausmachen kann.

Allerdings ist es auch heutztage in der Schule auffällig, daß bei der Preisverleihung am ende des Schukjahres die Mädchen deutlich in der Überzahl sind, was zumindest Tendenzen vermuten läßt. Andererseits muß ich mit einer Stichprobe von 2 Jungs und einem Mädchen hier im Haus sagen, daß das Mädel die deutlich bessere in der Schule ist, sogar wenn man solche tendenzen unterstellen würde.


egal
29.11.2011 21:21
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Wir hatten in unserem Abiturjahrgang im Kunst Unterricht zweit Mitschüler: Sie attraktiv mit großer Oberweite und Er mit künstlerischer Begabung. Da die Notengebung diese Begabung nicht wiedergab taten sich die beiden zu einem Experiment zusammen: Als Hausaufgabe anzufertigende Zeichnungen wurden unter dem Namen des jeweils Anderen abgegeben. Sie bekam – unabhängig von der Zeichnung die sie abgab – immer deutlich besser Noten. Die Dokumentation der Versuchsreihe in der Abi-Zeitung führte zu einem kurzzeitigen Skandälchen, blieb aber ansonsten ohne Folgen.


Karsten
30.11.2011 0:11
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/sign
Bei mir mal im Kunstunterricht bei der Notenvergabe:
,,Karsten, du hast kein Bild abgegeben, ich werde dir eine 6 geben.”

Ich: ,,Was? Natürlich habe ich das”

Lehrerin:,, Das heißt wie bitte. Ich habe zuhause keines von dir gefunden.”

Gott sei dank, dass sie es dann doch noch zuhause hatte, sonst wäre ich sitzen geblieben.

Lehrerin:,,Samantha, dein Bild sieht zwar gut aus, aber entspricht in keiner Weise der Aufgabenstellung!
Was kann ich dir dafür geben, ich gebe dir mal eine 2.”

Geschichtsunterricht 10. Klasse:
Ich war immer der Beste und war praktisch der einzige der sich immer gemeldet hat.
Am Ende wurden die Hefte eingesammelt und weil ein paar Mädchen schöne Hefte hatten, haben sie wie ich eine 2 bekommen.
Warum habe ich keine 1 bekommen? Lehrer (war der Direktor) meinte, das macht er nicht, wenn er keine Zeit hatte Klausuren schreiben zu lassen.


Manuel
30.11.2011 3:15
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In vielen Fällen ist es so, dass männliche Lehrer weibliche hübsche Schülerinnen in der Notengebung bevorzugen. Manchmal wird dabei auch ein gewisses Sozialverhalten honoriert, vor allem unterwürfiges, “anbetendes” Verhalten dem Lehrer gegenüber. Vorlaute Mädchen, auch wenn hübsch, wurden dagegen manchmal sogar stärker benachteiligt als vorlaute Jungs. Bei Lehrerinnen schien es mir so, dass im Allgemeinen die hässlichen Mädchen besser wegkamen als die hübschen Mädchen. Vor allem bei hässlichen Lehrerinnen war das ausgeprägt.
Das geben meine persönlichen Erfahrungen aus der Schule so her.


yeda
30.11.2011 9:03
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Ich hab den feinen Herrn Professor aus dem verlinkten Artikel mal in einem Bericht gesehen. Seine “wissenschaftliche” Untersuchung zu dem Thema sieht so aus, daß er himself erstmal seinen Probanden per Augenmaß (“I’m doing this for a really long time, and I think I am really good at this.” LOL) eine Schönheitsnote zwischen 1 und 5 vergibt und auf dieser Basis dann seine Auswertung bzgl. Bevor- und Benachteiligung vornimmt. Das ist natürlich weder wisschenschaftlich noch ansatzweise objektiv, sondern einfach nur dämlich.


Christian
30.11.2011 11:25
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Neu ist das nicht; und Manuel hat auch Recht mit dem Sozialverhalten. Allgemein ist es leider so, dass sehr viele Faktoren, die mit der Leistung nichts zu tun haben in die Leistungsbewertung einfließen.

Bei Studenten/Schülern des gleichen Geschlechts wie der Prüfende hat sich auch ergeben, dass diejenigen, die ähnliche Kleidung wie der Prüfer bevorzugen einen Vorteil haben.

Und in der Schule hört es nicht auf. Man wird immer nach seinem Aussehen bevorzugt oder diskriminiert. Einige Firmen treffen hier schon Gegenmaßnahmen, indem bei Bewerungen versucht wird, Namen, Geschlecht und Aussehen der Kandidaten zumindest bei einigen Stufen unkenntlich zu machen. Bei der Korrektur von Prüfungsergebnissen sollte sich sowas auch einbürgern.


Paul
1.12.2011 14:49
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Der Einfluss der Attraktivität auf die Einschätzung eines Menschen wurde in mehreren Berichten und Studien thematisiert. Allgemeiner Konsens ist wohl, das attraktivere Menschen positiver bewertet werden und es somit leichter im Leben haben.

Für bestimmte Prüfsituation wie z.B. Klausuren kann man, wie oben bereits angesprochen, durch Anonymisierung derartige Faktoren ausschließen bzw vermindern.
Für mündliche Prüfungen und Vorstellunggespräche gibt es ein paar nützliche Techniken “Blender” zu enttarnen bzw. den Einfluss von fachfremden Faktoren (Attraktivität, Rhetorik, Sympathie, …) zu mindern.

Eine wichtige Rolle spielt auch die Anzahl und Ausgewogenheit (männlich, weiblich) der Prüfer/Gutachter. So reagieren z.B. einige Kolleginnen auch schon mal recht gereizt wenn Bewerberinnen zu sehr ihren Häschenbonus ausspielen wollen.

Schwieriger wird die Sache bei längerfristigen Leistungen von betreuten Arbeiten, wie es bei Studien-, Bachelor-, Master- oder Doktorarbeiten der Fall ist. Eine zusätzliche Kontrolle ist aufgrund der Menge für Studien- und Bachelorarbeiten nur schwer zu realisieren. Diplom- bzw. Masterarbeiten erforderten üblicherweise (zumindest zu meiner Zeit) ein Zweitgutachten. Bei Dissertationen wird ggfs. sogar ein Drittgutachten eingeholt.

Generell kommt es aber auch auf die Persönlichkeit, Seriösität und Erfahrung eines Prüfers/Lehrers/Gutachters sowie deren Empfänglichkeit für gewisse Signale an. Ein fairer Gutachter ist sich seiner Schwächen bewußt, versucht diese zu kompensieren und bemüht sich um höchstmögliche Transparenz. Dagegen halten sich schlechte Prüfer/Gutachter meist für nahezu unfehlbar und sind meistens unfähig zu einer kritischen Selbstreflexion.


quarc
5.12.2011 21:24
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Wenn diese Vorgänge Deinen Austritt aus dem Religionsunterricht befördert
haben (warum so spät?), dann hat die Schule in dieser Sache wenigstens ihren
Bildungsauftrag an Dir erfüllt. Vielleicht hat der Religionslehrer per
göttlicher Eingebung im kleinen Hadmut bereits den Ungläubigen gewittert?

Ein Grund für die unterschiedliche Benotung liegt darin, dass in der Schule,
wegen des zusätzlichen Erziehungsauftrages, neben Können oder Leistung auch
Bemühen und “Wohlverhalten” in die Bewertung eingeht. Darauf werden Mädchen
von klein auf besser trainiert als Jungen. Dies erklärt auch, warum ihnen der
Übergang von der Schule zur Universität manchmal so schwer fällt: Bonuspunkte
für Wohlverhalten fallen dann weg und auch die damit oft verbundene Neigung zu
Bescheidenheit und Selbstkritik werden in dieser Umgebung oft missdeutet, in
der es vor allem darauf ankommt, die eigene Trommel möglichst vernehmbar zu
rühren.