Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Wenn Frauen Autofahren dürfen, sinkt die Jungfrauenquote

Hadmut Danisch
3.12.2011 16:55

oder so ähnlich. Gutachten eines Professors. In Saudi-Arabien. Sogar mein Lieblings-Wissenschaftsfehler, eine Korrelation für eine Kausalität zu halten, kommt drin vor. Und mit Statistik, Stichproben und Korrelationen hat er es auch nicht so. 😀

2 Kommentare (RSS-Feed)

Steffen
4.12.2011 20:14
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Noch ein elementarer Fehler, der aber erst auf den zweiten Blick auffällt:

Herrn Subhi ist es laut seiner Angabe also widerfahren, daß eine Frau in einem Cafe ihm mittels einer Geste zu verstehen gegeben hat, daß sie angeblich “verfügbar” sei. Schockschwerenot! Es gibt keine näheren Angaben wie diese Geste nun genau aussah, aber wie kann Herr Subhi sich so sicher sein, daß diese Geste genau das besagte?

Ich vermute mal ganz schwer, daß Herr Subhi hier einfach nur gesehen hat, was er sehen wollte. Mit dem Vorurteil “wenn Frauen Auto fahren dürfen geht die allgemeine Moral sofort den Bach runter” ist er in ein anderes Land gefahren, um Bestätigungen für seine These zu finden egal wie sehr an den Haaren herbeigezogen, und hat alle Hinweise ignoriert, die seine Hypothese widerlegen könnten. Also ein ganz typisches Vorgehen für als “Wissenschaft” verbrämte Ideologie, und ganz häufig im religiösen Kontext anzutreffen.

Davon abgesehen sagt es erheblich mehr über Herrn Subhi als über die Gesellschaft des Landes aus, wenn er hinter einer Geste sofort Sodom und Gomorrha erkennt. Es ist ja sehr häufig so üblich, daß die schlimmsten Sittenfanatiker selbst massiv mit ihrer eigenen Sexualität kämpfen.


Hadmut Danisch
4.12.2011 20:17
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Nicht nur das: Es ist ein singuläres Ereignis, nicht nachvollziehbar, nachprüfbar, nachstellbar. Keiner kennt die Frau, keiner kennt das Cafe, man kann das „Experiment” nicht wiederholen, in dem man es auch ausprobiert. Selbst wenn man sich in ein Cafe setzt und es keine solchen Gesten gibt, wäre die Behauptung damit nicht belegt, weil es eben nicht das gleiche Experiment wäre.

Der behauptet da einfach irgendwas und stellt das als gegeben und nicht anzweifelbar hin. Man soll ihm das einfach so glauben.

Aber Professor ist/war er.