Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Gefälligkeitspromotion für Siemens-Leiter?

Hadmut Danisch
4.1.2012 22:24

Ein Leser weist mich gerade darauf hin, daß es im Internet in einem der plagiatskritischen Wikis einen Verriß Sorry, Link vergessen und gerade nachgetragen) einer angeblich substanzlosen Dissertation gibt, für die die TU München 2009 einem Forschungsleiter bei Siemens den Doktor vergeben hat, und die in seltsamer Koinzidenz damit steht, daß sehr zeitnah ein Industrieprojekt mit einem Umfang von 38 Millionen angestoßen wurde, bei dessen Unterzeichnung der „Doktorand” als Forschungsleiter von Siemens und einer der Prüfer für die TUM dabei waren.

Wo es doch gerade um die Qualität deutscher Promotionen geht (siehe vorhergehenden Blog-Artikel). Das Ding muß ich wohl nach Brüssel schicken.

Siemens … Siemens … Moment mal, da war doch was. Waren das nicht die, die so öffentlichkeitswirksam behauptet haben, daß sie endlich gegen Korruption vorgehen wollen? Hat jemand die Telefonnummern von deren Ombudsman?

10 Kommentare (RSS-Feed)

anonym
5.1.2012 4:10
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http://www.siemens.com/sustainability/en/core-topics/compliance/management-approach/ombudsman.htm

The attorney Hans-Otto Jordan of the Nuremberg law firm Dr. Beckstein & Partners has been appointed to serve as an external ombudsman for the company, in order to give employees a protected reporting channel for possible compliance violations. Employees and external parties can contact this impartial individual on a confidential and anonymous basis if they have observed any improper business practices in the company.

Attorney Hans-Otto Jordan
Attorneys Dr. Beckstein & Colleagues
Telephone: +49 (0) 911 5984020
Telefax: +49 (0) 911 5193293

mail@siemens-ombudsmann.de


HF
5.1.2012 17:03
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Immerhin ist der Mann sehr präsent in den diversen IT-Nachrichtenseiten.
Kein Modethema, zu dem er sich nicht äußert.
Und kein ranghoher Politiker, mit dem er nicht zusammen gesehen wird.
Sogar zu Theseus hat er wichtiges zu sagen 🙂
http://www.theseus-programm.de/1360.php


RFC 2606
5.1.2012 23:10
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http://www.dr-beckstein.de/anwaelte.html

Dass das die Kanzlei des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten ist, ist sicher nur Zufall?


Hadmut Danisch
6.1.2012 0:19
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Wie kommst Du jetzt auf diese Kanzlei? Wo ist da der Zusammenhang?


anonym
6.1.2012 3:32
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“The attorney Hans-Otto Jordan of the Nuremberg law firm Dr. Beckstein & Partners has been appointed to serve as an external ombudsman for the company”

Und der ist Partner in dieser Kanzlei: http://www.dr-beckstein.de/anwaelte/hans-otto-jordan.html


Hadmut Danisch
6.1.2012 9:56
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Oh, danke, das steht so untergeordnet da, daß mir das gar nicht aufgefallen ist.


Klaus Leeb
29.1.2012 18:12
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Künstlich kann man nur künstliches Wissen erzeugen. Das sollten sich all diese Hyperkreativen (Jena 1999) hinter die Ohren schreiben. Alles was dabei rauskam waren “Zahlen, deren Teiler eine teilbare Zahl ist”. An HF: Es mag zwar sein, daß ich unter die Räder gekommen bin, mein Rückgrat ist aber so robust, daß jeder über mich rollende Reifen einen Platzer erleidet.


Klaus Leeb
4.2.2012 18:56
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Ein fleißiger Beitrag zum Lob Gottes und der excellenten Uni KA:

“Vae me, puto, concacavi me”, quod an fecerit, nescio; omnia certe concacavit.
Klaus Leeb, 29.1.2012, dieser Sache wegen seit 30.12.2003
einem Disziplinarverfahren ausgesetzt*

Vorbemerkung: Das Thema gewann an Aktualität, weil ein junger Professor auf seiner alten Homepage die Folien Wolf Zimmermanns vorhielt. Nach meiner Warnung, er schädige dadurch seinen Ruf, ließ er den Zugang verbieten, die Schnellansicht liefert aber immer noch alle Obszönitäten. Solche “Korrekturen”, die gerade mal 49% erreichen, kennt man aus dem Kulturkreis Goos/Gelhausen.

Die folgende kleine Abhandlung ist die finale APOKOLOKUNTWSIS des Gotts der Deutschen Infirmatik. Gewidmet ist sie néanmoins Felix, meinem virtuellen tugendhaften Studenten. In einem Kulturkreis, der nicht der abrahamitische ist, muß man “Gott” schon etwas genauer spezifizieren. Schließlich gibt es ja noch den alten Kronos F. L. Bauer, der seinen Assistenten nach Karlsruhe weggelobt hat, welchen ich nicht Zeus nenne, weil sich in dieser Gegend ja nur die Römer herumgetrieben haben. Ich nenne ihn also Jupiter.

Mein ehemaliger Assistent Dr. Thomas Beth, damals schon Professor in Karlsruhe, hat also Jupiter so lange Honig ums Maul geschmiert, bis dieser sich hinsetzte und anfing, ein mehrbändiges Jahrhundertwerk (siehe 5-Sterne-Rezension bei Amazon, deren Ironie jeder kapiert, es sei denn, er wäre Klinikdirektor der besonderen Art) über sein Fach, die Infirmatik, zu schreiben. Im letzten Absatz von Seite xi des Bandes 1 ist dieser soziale Umstand noch dokumentiert. Ebenso taucht dort auch schon der Name Wolf Zimmermann auf, der Name des Co-Autors der vierten Auflage.

Es ist wahrscheinlich von einem Infirmatiker zu viel verlangt, daß er von mathematischen Konzepten eine Ahnung habe. Von einem Informatiker wird man vielleicht wenigstens verlangen, daß er mit algorithmischen Konzepten umzugehen weiß. Von Jupiter, der in Erlangen bei Prof. Nöbeling mit einer Dissertation “Künnethformeln der Cechschen Kohomologietheorie über kompakten Räumen” promoviert hat und dann noch in München bei Kronos das Algorithmische üben durfte, erwartet man vielleicht beides. Mit diesem positiven Vorteil hoffnungsschwanger geworden trifft einen der erste Schlag, sobald man sich die Fußnote 39 zu Gemüte führt: “Die Vorstellung eines nicht-terminierenden Algorithmus ist in sich widersprüchlich, da nach Definition ein Algorithmus eine endliche Folge von Operationen spezifiziert und daher immer terminieren muß.” Als GMD-Direktor kann man seinen mehreren 100 Untergebenen natürlich diese Vorgabe machen. Außerdem kommt das Halteproblem in diesem Buch gar nicht vor.

Gleich auf der nächsten Seite wird Scholtens Kaffeedose präsentiert. Im Buch ist das Ergebnis noch unabhängig von diversen nichtdeterministischen Auswahlen, auf den von Jupiter unterzeichneten Folien drei Jahre nach der dritten Auflage von diesen jedoch abhängig. Dies führte dazu, daß zwei dilettierende Professoren der FAU zur gleichen Zeit in benachbarten Hörsälen Entgegengesetztes lehrten, allerdings für erste hier und dritte Semester dort, was den Generationendialog fröhlicher macht.

Verlassen wir das Feld der Algorithmik und gehen wir in die (universelle) Algebra.

Schon bei der Definition von “größte gemeinsame untere Schranke” verliert Jupiter den ersten Allquantor aus der Formel 2.30, weil er ihn in die Zeile darüber schreibt. In diesem Chaos ist es nicht weiter verwunderlich, daß auf den Folien jenes Jahres des Heils 2003 schon wieder ganz etwas anderes steht. Folie 67/133 bietet für größte untere Schranke die charakteristische Eigenschaft an: “es gibt keine untere Schranke z ungleich inf(X) von X mit inf(X)=<z"

Schon in der Definition wird also größt mit maximal verwechselt, es können daher die nachfolgenden Beweise nur mehr in die Hose gehen. Einen besonders tiefen Einblick in die mathematische Allgemeinbildung unseres Gotts erlaubt das Kleingedruckte auf der Seite 67 (was für eine lustige Koinzidenz) des Buchs: Hier wird als Tätigkeitsbereich der transfiniten Induktion das Überabzählbare genannt. Jupiter sieht also gleich nach den natürlichen Zahlen das Überabzählbare beginnen, was sogar den Verdacht aufkommen läßt, daß auch noch Ordinalzahlen mit den Kardinalzahlen vermanscht wurden. Auf der folgenden Seite 68 wird ein Beweis versucht, der der Biimplikation zwischen fundiert und artinsch. Erste Feststellung: Kein Schwein interessiert sich in diesem Zusammenhang für endliche U. Solche U sind nämlich beides. Dann wird ein Widerspruchsbeweis versucht, und der beginnt mit "Sei … und x0 in X.". Lieber Jupiter, das ist der falsche Quantor! Das Entgegengesetzte zu fundiert ist nämlich "es gibt eine nichtleere Teilmenge, deren alle Elemente nicht minimal sind", alle wird aber keineswegs mit "sei x0" wiedergegeben. Das folgende "Ist x0 nicht minimal, so …" verrät noch mehr, denn die Widerspruchshypothese ist ja gerade, daß alle nichtminimal sind.

Auf den Folien sieht der Beweis, wie zu erwarten war, nur noch tragischer aus. Im zweiten Teil von Folie 71 wird wieder ein Widerspruchsbeweis versucht, diesmal mit der Annahme: Es gibt X in U mit inf(X) nicht in X. Wir erinnern uns, daß die ganze Zeit von Halbordnungen die Rede ist, nicht von unteren Halbverbänden, die Operation inf also gar nicht zur Verfügung steht, und selbst wenn sie zur Verfügung stünde, bereits zwei unvergleichbare Elemente ein inf liefern würden, das nicht dieser Zweisamkeit angehört.

Gehen wir einmal kurz in das Herkunftsgebiet der Algebra, in die Zahlentheorie: Die Folie 15 hat dazu folgendes zu bieten: "für Mathematiker: … tiefliegender Satz der Algebra: alle Ideale im Ring der ganzen Zahlen sind endlich erzeugt" Ich glaube, tiefer kann man nicht fliegen, ohne eine spektakuläre Bruchlandung zu bauen.

Die von Jupiter in Karlsruhe abgeladene Kultur hat sich, Springers Engesser sei Dank, schnell über den deutschen Sprachraum verbreitet. Verantwortlich dafür waren die aus dem Karlsruher Stall in alle Richtungen galoppierenden Schüler, aber auch Externe wie Stoyan, die sich einbildeten, dem Standard einer Eliteuniversität sich anpassen zu müssen. Vehikel waren mehr die Folien als das Buch, folglich vergnüge ich mich hauptsächlich mit deren weiterer Bearbeitung.

Auf Folie 8 wird Rechtseins mit Linkseins verwechselt, und das war ein Fehler, den zu korrigieren sogar die künstliche Intelligenz Stoyans ausgereicht hat. Respekt, Respekt!

Auf Folie 12 verrät der Gebrauch des Ausdrucks "algebraisch abgeschlossen" eine Menge über die mathematische Kultur Gottes.

Auf Folie 34 fällt die etwas kuriose Definition der Höhe einer Ecke auf. Da ich aber ein überaus toleranter Mensch bin, lasse ich Jupiter diese Freiheit und bedaure höchstens, daß auf seine Weise die Bäume ihre von anderen geschätzte Eigenschaft "graduierte Ordnung" verlieren.

Auf Folie 40 finden wir wieder ein echtes Highlight, das Heiratsproblem mit seiner Lösung, dem Satz von Hall, der bei der dritten Auflage gerade das frühere Pensionsalter erreicht hat, also nicht mehr schreiend in den verschissenen Windeln seiner Frühentwicklung lag. Jupiter wählt sich die Variante mit gleich viel Jungen und Mädchen aus, führt zwei voneinander vollkommen unabhängige Relationen des Mögens ein, und bildet sich erst einmal ein, er könne das mit der einseitigen Hall-Bedingung regeln. In einer späteren Variante der Folien fügt er an die Hallsche Bedingung noch hinzu "und umgekehrt", ohne zu merken, daß das die Unabhängigkeit der beiden mag-Relationen nicht heilt. Angesichts dieser Naivität ist die "praktische, (aber noch kompliziertere) Anwendung" nur mehr rührend, und man ist dankbar, daß er auf einen Beweis verzichtet.

Im Abschnitt 2.3 werden wir ordentlich ordnungstheoretisch: Auf Folie 54 werden wir eingeladen, uns mit induzierten zweistelligen Relationen vertraut zu machen. Eine Funktion f von Quelle U nach Ziel V soll aus einer Relation auf U eine auf V induzieren. Das geschieht angeblich so: Die Punkte f(u), f(v) seien in der induzierten Relation genau dann, wenn die Herkunftspunkte u, v in der alten stehen. Das Blöde daran ist, daß f kaum jemals eine Chance hat, injektiv zu sein, verschiedene Herkunftspaare (u,v) von (f(u),f(v)) mal in der Relation, mal nicht in ihr liegen können. Wenn dann irgendein teurer space voyager am falschen Ende des Sonnensystems landet, oder ein prominent (Clemens August Andreae) besetztes Flugzeug in 10.000 m Höhe die Schubumkehr einschaltet, dann sagen die programmierenden Anhänger Jupiters mit einem Achselzucken: Ja daran hammer nicht gedacht!

Auf Folie 57 bleibt uns die schon anläßlich der transfiniten Induktion monierte Erwähnung des Überabzählbaren erspart. Im Buch auf Seite 63 wird die Nichtexistenz von Hasse-Diagrammen insbesondere an der Überabzählbarkeit der Grundmenge festgemacht. Jupiter phantasiert über höhere Unendlichkeit, was für ein Grauen!

Auf Folie 62 sind wir wieder Zeugen der Methode Goos: Ein nicht verlängerbarer, ein maximaler Weg ist noch lange nicht ein Weg maximaler Länge. Aber warum sollte sich Jupiter, der regelmäßig zur EU reist, um teure Projekte zu begutachten, um solche Kleinigkeiten kümmern? Die einschlägige Stelle auf dem Video aus dem Karlsruher digitalen Archiv, wo Goos diesen Krampf durch seine Zeichnung zu erläutern versucht, ist besonders aufschlußreich, ebenso lustig ist es, zuzuschauen, wenn Jupiter alle Teiler von 12 sucht.

Auf Folie 72 steht plötzlich kleinstes Element, während bisher immer fälschlicherweise inf stand, während es richtig minimales Element hätte heißen sollen. Daß kleinstes jetzt zulässig ist, wird aber nicht erläutert, die Tatsache, daß die lexikographische Ordnung eine lineare ist, findet Jupiter gar nicht erwähnenswert. Außerdem wäre es für die Logik des Texts besser, hätte er statt "beliebig viele kleinere" geschrieben "beliebig viele sukzessiv kleinere". An dieser Stelle muß ich doch noch aus dem Buch zitieren: Aufgabe 2.35 auf Seite 69: "Warum kann man in Aufgabe 2.34 die Voraussetzung fundiert nicht zu wohlgeordnet abschwächen?" Jupiter als Scherzkeks stellt humoristische Fragen. Die Antwort hier lautet dann: Weil man fundiert niemals zu wohlgeordnet abschwächen kann.

Auf Folie 73 steht in der Definition von vollständig obere Schranke statt obere Grenze, was ja sup ist.

Jemand, der die Endlicherzeugtheit der Ideale im Ring der ganzen Zahlen als tiefliegend ansieht, sollte seine Finger lieber von den modularen Verbänden lassen; die stammen nämlich aus diesem nur Mathematikern zuzumutenden Gebiet. Auf Folie 86 werden zwei Verbände gezeichnet, die auch schon im Buch auf Seite 81 abgebildet wurden. Der rechte wird als nichtdistributiv, jedoch modular ausgegeben. Jeder kleine Affe aus dem Zoo, vielleicht sogar schon manch ein Halbaffe, würde erkennen, daß in das Bild eines Würfels, dessen hintere Ecke abgedeckt ist, sich der kleinste nichtmodulare, der brillante Test auf Modularität, einbettet. Darauf kann man Gift nehmen, daß dieses Beispiel in Wolf Zimmermanns Folien getreulich wiedergekäut wird, nämlich auf Folie 171.

Wenn man vom Teilerverband bei den natürlichen Zahlen spricht, so ist man ja nicht gerade auf direkte Produkte von Ketten aus. Für jede einzelne Zahl liegt diese Struktur tatsächlich vor. Das von Goos auf Folie 93 gewählte Beispiel bietet nichts anderes als ein gruppiertes direktes Produkt, und das ist in keiner Weise erhellend.

Mit Folie 95 verläßt Gott, Gott sei Dank, das Gebiet, auf dem er bei Nöbeling promoviert hat, und kümmert sich um Dinge, von denen er etwas mehr versteht, nämlich Festpunktzahlen und Gleitpunktzahlen. Obwohl Karlsruhe rheinabwärts von Konstanz liegt, hat Gott nicht die Stoyanschen Gleichkommazahlen mit dem Trinkwasser aufgenommen.

Liest man im Buch noch etwas weiter, so findet man einen erfreulich allgemeinen Strukturbegriff, nämlich mehrblättrige Algebren, die Definition der Monomorphismen als injektive Morphismen (man beachte das moderne Fehlen von Homo-) und der Epimorphismen als surjektive Morphismen verdirbt einem aber gleich wieder die aufkeimende Freude. Außerdem gibt es den Begriff frei nur absolut.

Überhaupt wäre einiges verzeihbar, wenn nicht Jupiter selbst auf Vorschlag des Hohen Priesters Thomas diese cacata charta komponiert hätte. Der absolute Höhepunkt findet sich jedoch auf Seite 155, wo unvollständige Theorien angeblich widerspruchsfrei vervollständigt werden. In unzähligen Exemplaren habe ich das mit "nur jahrelang bekifft und akut besoffen kann man so einen Blödsinn schreiben" kommentiert:

Der Gott der gleichgeschalteten Neuen Deutschen Infirmatik bewerkstelligt das so: Zur unvollständigen Theorie F0 nehmen wir sämtliche Formeln G mit F0 beweist nicht nonG hinzu. Weil F0 unvollständig war, gibt es eine Aussage A, sodaß weder A noch nonA sich aus F0 beweisen lassen. Nach Goosens unfranzösischem, unitalienischem, unspanischem und ungriechischem Mayonnaiserezept nehmen wir A hinzu, weil nonA noch nicht beweisbar ist, und nehmen wir nonA hinzu, weil A=nonnonA noch nicht beweisbar ist.

Diese Widerspruch meidende Erweiterungstechnik möchte ich gerne eingebaut sehen in alle Schnellen Brüter, KKWe vom Typ Tschernobyl, Tempomaten deutscher Autos der Oberklasse, Kreuzfahrtschiffe, Systeme Künstlicher Intelligenz, die in Zukunft den Richtern das Denken erleichtern werden, und Mikrophonsteuerungen aller deutschen Parlamente und Kirchen.

Lugete o Veneres Cupidinesque: Was für ein Unterschied, wenn Gott "sämtliche" und Kronecker "sämmtliche" schreibt.

Passer mortuus est!

*)
Der Rektor Persönlich 30.12.2003

Ihr Dienstverhältnis

Sehr geehrter Herr Kollege Leeb,

in dem Gespräch, das ich am 17.11 .2003 mit Ihnen führte, haben Sie mich gebeten, Sie bei der Durchsetzung Ihrer fachspezifischen Vorstellungen gegenüber Ihren Kollegen zu unterstützen. Sie erklärten, Sie fühlten sich durch Herr Kollegen Stoyan aus dem Grundstudium verdrängt. ich habe dazu klargestellt, dass die Fachgruppe Informatik die Entscheidung getroffen hat, Parallelveranstaltungen in Theoretischer lnformatik anzubieten, die im Rotationsverfahren von verschiedenen Kollegen abgehalten werden. Ihr Recht, ebenfalls Vorlesungen im Grundstudium anzubieten, wird dadurch nicht beeinträchtigt. Im Verlauf des Gesprächs haben Sie Herrn Kollegen Stoyan mehrfach durch eine beleidigende Äußerung herabgewürdigt, so dass ich mich gezwungen sah, das Gespräch zu beenden.

Sie sind als Professor im Beamtenverhältnis nach Art. 64 Abs. 1 Satz 3 des Bayerischen Beam- tengesetzes (BayBG) zu einem Verhalten verpflichtet, das der Achtung und dem Vertrauen gerecht wird, die Ihr Beruf erfordert. Aus dieser allgemein umschriebenen Pflicht folgt u. a. auch die Pflicht zur Wahrung des Betriebsfriedens. Der Betriebsfrieden wird besonders grob gestört durch beleidigende oder herabwürdigende Äußerungen über Kollegen. Er kann aber z. B. auch dadurch gestört werden, daß Meinungsverschiedenheiten unter Fachkollegen in nicht adäquater Form ausgetragen und womöglich nach außen getragen werden. Die schuldhafte Verletzung der be- amtenrechtlichen Pflichten ist nach Art. 84 Abs. 1 BayBG ein Dienstvergehen, das disziplinarrechtlich zu verfolgen ist (Art. 84 Abs. 3 BayBG).

Nachdem Sie offenbar seit unserem Gespräch keine Aktivitäten gegen Herrn Stoyan oder andere Kollegen Ihres lnstituts unternommen haben, sehe ich derzeit davon ab ein Vorermittlungsverfahren nach Ad. 27 Abs. 1 der Bayerischen Disziplinarordnung (BayDO) wegen des Verdachts eines Dienstvergehens gegen Sie einzuleiten. Dabei erwarte ich allerdings, dass Sie sich künftig gegenüber Ihren Kollegen so verhalten, wie es Ihr Amt als Universitätsprofessor erfordert.

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. K.-D. Grüske

Nachbemerkung K. L.: Die Wannseekonferenz unter dem Vorsitz von Lady Annelie E. Macbeth fand im Anschluß an Bellagio 1996 statt. Der OBR lieferte 1997 das erwünschte Steinbruch-Gutachten. 2006 setzte sich der vorletzte Mitarbeiter ab und bat händeringend einen auswärtigen Trottel, der zu blöd ist zum Abschreiben, er möge sich doch beleidigt fühlen und mit einer Klage drohen. Am 8. Januar 2007 wurde vom Rektor (trotz rechtlicher Bedenken) meine Homepage gesperrt. Anfang 2008 gewann der unzuständige Kanzler Schöck den Schreibtischtäter Kornhuber für die fünfzeilige Verdachtsdiagnose einer Psychose. Im Sommer 2009 ließ sich der kriminelle Intrigant Rüde zu einer Serie von Verleumdungen hinreißen, wohl um sein Verhältnis zum Kanzler, das Pflaums wegen getrübt war, wieder zu verbessern. Hiermit begann der letzte Akt der generalpräventiven Schmierenkomödie, die ich, obwohl am 27.11.2006 Abgeleebt (angeschlagen in Degens Handschrift), von Tag zu Tag vergnügter beklatsche.


anonym
4.2.2012 20:54
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Ich muss mir wohl mal die Namenszuordnung verdeutlichen, und es dann nochmal lesen …

Die Dissertation von Jupiter hat übrigens den Titel “Künnethformeln der Cechschen Cohomologietheorie über kompakten Räumen” (Cohomologietheorie mit C). Damit findet man dann auch etwas. Allerdings führt schon “Künnethformeln” alleine im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek nur zu einem Treffer.

Ansonsten: Die Auflistung der Fehler in “Vorlesungen über Informatik” mag korrekt sein (davon, dass die bemängelten Stellen so in diesem Werk stehen, kann sich ja jeder selbst überzeugen).

Aber vollkommen schleierhaft ist mir, was das mit einem Streit zwischen Leeb und Stoyan zu tun haben mag.

Naja, mal https://fsi.informatik.uni-erlangen.de/forum/thread/922-Informatik-sucht-den-Superstar reinziehen. Die dort verlinkte Seite gibt es leider nicht mehr.


Klaus Leeb
6.2.2012 12:40
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Der Zusammenhang ist gegeben durch eine fast lineare Kausalitätskette:
Jasper hat 1984 Strehl meinen halben Lehrstuhl zugesagt. Weil dieser ihn nicht ausgehändigt bekam, intrigierte er international gegen mich in harmonischer Zusammenarbeit mit der italienischen Primadonna Giannina-Carlita Rota. Als er 1993 (veröffentlicht 1995) die Formel von Mena mit der Kettenregel für Wronskische verwechselte, und ich dies monierte, exazerbierten sich seine Jahrzehnte währenden Depressionen. Er ließ mich, eingeladen im Sinne einer e-mail an Gäste und eines hier zur Kenntnis genommenen schriftlichen Beitags, nach 800 km langer Autofahrt um 21 h hungrig aus dem Tagungshotel in Bellagio rausschmeißen. Den Rest regelte Lady Annelie E. Macbeth mit ihrem Dschinni (Freund der Familie in Bielefeld) Jasper. Im Dezember 2002 bildete sich Stoyan ein, ich sei sturmreif geschossen, und begann seine Reform mit den Worten “Die Algebra und Logik muß an den Anfang [gar keine schlechte Idee], aber vor allem, der Herr Leeb muß weg!”

Dann nottaufte sich der Erfinder der “Zahlen, deren Teiler eine teilbare Zahl ist” zum Professor für Theorie und importierte zentnerweise das Standardlehrbuch Jupiters. Ich hatte es bis dahin nicht berührt, weil ich meine Hände ungern schmutzig mache.

In Pflaums lecture notes nimmt die Syntax der Logik ca. eineinhalb Seiten ein, und die Algebra wurde dadurch reformiert, daß man eine freie Gruppe nicht mehr bei ihrem Namen nennen darf.

Cagliostros Liebesangebot “Herr Leeb, lassen Sie die Gruppentheorie aus Ihrer Vorlesung raus, dann haben wir Sie auch alle wieder lieb!” [!!!!!!!] war mir zu unappetitlich. Man vergleiche damit Strehls Sermon über die zentrale Wichigkeit der Gruppentheorie, während er gleichzeitig offenbart, keine Ahnung von Freiheit universeller Algebren zu haben, noch dazu in einer unerträglichen Arroganz gegenüber den von ihm zu Bildenden.

Die jetzt die Macht übernommen haben, lehren: Z unter plus und Q>0 unter mal sind dieselbe Struktur. Aus dem Umfeld kann man ablesen, daß nicht Isomorphie, sondern elementare Äquivalenz gemeint ist.

Manch eine wissenschaftliche Großkatastrophe beginnt mit einem kleinen persönlichen Fehlgriff, in diesem Fall einer unnötig strengen Prüfung des Kandidaten Felix im Sommer 1984.