Männerdiskriminierung an Universitäten besonders stark
Telepolis schreibt gerade was drüber.
Es liegt natürlich auf der Hand, daß Universitäten da besonders anfällig sind. Weil sich da sowieso kein Mensch für Grundrechte oder andere Regeln interessiert, insbesondere bei der Stellenvergabe extreme Willkür herrscht, und die höchst anfällig für Moden, Strömungen und Lobbyismus sind. Und man es ohnehin gewonnt ist, Stellen nicht nach objektiven Kriterien, sondern nach Quoten und Interessenlagen zu vergeben.
So werden Frauenquoten letztlich auch nur zu einer neuen Erscheinungsform von Korruption.
7 Kommentare (RSS-Feed)
@Sylvia: Das ist aber eben der Denkfehler.
Denn die Gleichberechtigung zeigt sich ja nicht bzw. nur bei gleichverteiltem Bewerberfeld anhand der Quote bei den Besetzungen.
Gleichberechtigung heißt ja nicht, daß eine bestimmte Quote erreicht wird, sondern daß sich die Auswahl an Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung orientiert und das Geschlecht keine Auswirkung auf die Erfolgschancen hat. Wer sich über eine zu niedrige Quote an Professorinnen usw. beschwert der müßte erst mal zeigen, daß die Frauenquote bei den Professoren trotz gleicher Befähigung niedriger als die der Bewerber ist.
In allen Fällen, die ich bisher untersucht habe, gab es entweder gar keine oder lächerlich unterqualifizierte Bewerberinnen, die dann auch nur aus Gründen der Quote überhaupt in die Endauswahl kamen.
Derzeit ist es so, daß Frauen sogar mit erbärmlichster Befähigung ohne weiteres Professorin werden können, weil die gerade alles nehmen, was Frau ist.
Also ich habe bereits an ca. 5 Berufungsverfahren an der Fakultät teilgenommen (sowohl Mathe als auch Informatik) und es gab bis auf die Stelle in der Technischen Informatik glaube ich immer erst mal ein paar Bewerberinnen.
Die Unqualifizierten/Thematisch überhaupt nicht zur Stelle passenden wurden eigentlich immer gleich am Anfang aussortiert. Etwas Bevorzugung gab es meist, dass die erstmal qualifiziert scheinenden öfter zum Probevortrag eingeladen wurden als man es aus der reinen Bewerberquote erwarten würde. Geworden ist es aber bis jetzt noch keine, was natürlich bei den geringen Bewerbungsquoten auch zu erwarten wäre.
Zumindest dein “es wird alles weibliche genommen” passt hier also nicht, v.a. auch weil sich doch da dein eigenes Argument in den Schwanz beißt.
Wenn tatsächlich alles genommen wird, was weiblich ist, wieso steigt dann der Bundesdurchschnitt nicht? Das wäre doch die logische Konsequenz (da ja in Zeiten der Sparmaßen Stellen eher neu besetzt als neu geschaffen werden.)
Aber so anekdotisch meinte die eine Professorin letztens auch zu mir, dass es da an anderen Universitäten mehr Klüngelei darum gibt, die eigenen Leute irgendwo unterzubringen, unabhängig vom Geschlecht.
@Sylvia: Denk halt mal nach! Wenn man fast jede nimmt, aber sich trotzdem kaum welche bewerben, bleibt das zwangsläufig auf niedrigem Stand.
Als ich damals noch Mitarbeiter war, kam auch die Forderung nach mehr Frauen auf, und als zweites dann die Frage, woher wir sie nehmen sollen. Ob wir sie uns schnitzen sollen. Wir haben schon überlegt, die nächstbeste Frau, die vorbeikommt, ungefragt mit dem Sack einzufangen, zu knebeln und zu fesseln, und zur Professorin zu machen, egal ob sie kann oder will. Es kam aber keine vorbei.
Das dumme an der Sache ist nämlich, daß man die Frauenquote partout nicht ohne Mitwirkung von Frauen erhöhen kann. Man kann Frauenquoten nicht einfach von Männern fordern und sich hinterhertragen lassen. Dazu sind als Zutat leider noch Frauen notwendig, solange wir sie noch nicht im Labor synthetisch züchten können.
Frauen sind immer gut drin, Frauenquoten zu fordern, sind dann aber nicht bereit, die Jobs auch zu machen, die sie fordern.
So weit stimm ich dir doch zu.
Und ich glaub dir sogar, dass vor allem in der Technischen Informatik die Frauen noch rarer sind, aber es is ja nun nicht so, dass es gar keine gibt und sich gar keine bewirbt. Zumindest in der Mathematik hätte es bei uns z.B. genug Gelegenheiten gegeben zumindest halbwegs kompetente Frauen zu berufen, wenn man so sehr darauf versessen ist.
Das wird ja in dem Artikel unterstellt, dass die Gleichstellungs- und frauenbeauftragten links und rechts dafür sorgen, dass nur noch Frauen berufen werden und die armen Männer diskriminiert werden.
Wenn dem so wäre, (was ja auch voraussetzt dass es Bewerberinnen gab) so müsste doch die bundesweite Frauenquote steigen, oder nicht?
@Sylvia: An manchen Stellen tun sie das ja auch.
Weil ich es gerade parat habe, guck mal
https://www.danisch.de/blog/2011/09/14/der-sexismus-der-munchner-grunen/
https://www.danisch.de/blog/2011/09/14/die-grunen-und-die-frauen/
https://www.danisch.de/blog/2011/09/15/die-grunen-ungleichberechtigung-von-mann-und-frau/
Wie wird wohl die grüne Politik aussehen, wenn die irgendwo am Drücker oder wie in Baden-Württemberg gleich einflußreichste Partei sind? Der Wissenschaftsministerin in BW ist eine Grüne. Was wird die wohl machen, wenn die Politik bei den Grünen so aussieht?
Wenn man umterstellt, das Konservative eher zu Korruption neigen, dann is das glaub ich eine berechtigte Befürchtung, die Grünen sind ja eh nur die neokonservativen mit ein bisschen Umwelt und Genderanstrich. (Zu den Grünen und ihrem Frauenquatsch schreib ich lieber nix)
Aber das Problem ist doch die Korruption an sich und nicht die Art der Korruption. Unter der CDU hat man halt seinen Kumpels aus der Industrie (oder wem auch immer) geholfen und jetzt hilft man halt der Kumpelin, am besten auch noch aus der Industrie.
Ist das Problem wirklich, dass in dem korrupten System dann nach vielen Jahren mal ne Frau profitiert oder dass das System korrupt ist?
Einem Universitätssystem, dass sich tatsächlich der Bestenauslese anhand objektiver Kriterien verschrieben hat und diese gewissenhaft verfolgt kann doch egal sein wie gerade der Wind in der Regierung steht.
Oder siehst du das anders?
Wobei ich das zum Beispiel für unsere Fakultät überhaupt nicht bestätigen kann.
Und die weiterhin sehr niedrigen Frauenquoten bei den Professoren sprechen da mMn auch gegen diese Theorie. Das mag als neue Klüngelausrede herhalten, aber der Trick scheint sich nicht rumgesprochen zu haben, sonst wären ja mittlerweile mehr Dekane, Profs und anderes Hochschulgremiengesocks weiblich.