Ex-DFG-Präsident geht auf Wissenschaftsrat los
Seltsame Dinge passieren. In der ZEIT geht der Ex-Präsident der DFG auf den Wissenschaftsrat los und fordert dessen Auflösung. Die scheinen sich bei der Exzellenzinitiative in die Wolle bekommen zu haben.
Damit habe ich zwei Probleme.
Das erste Problem ist, daß ich es trotz mehrfacher Nachfrage bis heute nicht in Erfahrung bringen konnte, welche Rechtsform der Wissenschaftsrat eigentlich haben soll. Scheinen sie nicht mal selbst zu wissen, denn sie beschreiben sich selbst nur darüber, was sie tun, nicht was sie sind. Auch das Impressum sagt nur, daß sie eine Geschäftsstelle haben, aber nicht was sie sind, oder wer die Geschäftsstelle unterhält. Normalerweise gehört in ein Impressum entweder der Name der natürlichen Person oder die Angabe einer Rechtsform. Wie man ordentliche Wissenschaftsberatung machen will, wenn man nicht mal ein vernünftiges Impressum zusammenbekommt, ist mir schleierhaft. Das finde ich übrigens auch nicht lustig, das ist keine Spitzfindigkeit. Ich bin nämlich mit dem Informationsfreiheitsgesetz nicht an die Akten der Exzellenzinitiative gekommen, unter anderem deshalb, weil ich mangels Kenntnis der Rechtsform nicht nachweisen konnte, daß der Wissenschaftsrat dem IFG unterliegt. Und was es offiziell gar nicht gibt, das kann man auch nicht auflösen.
Das zweite Problem, das ich damit habe, ist, daß nach meiner Erfahrung der Wissenschaftsrat noch halbwegs erträglich ist und gelegentlich vernünftige Sachen produziert (etwa die Feststellung, daß die Promotion bei den Medizinern leistungsunabhängig vergeben wird, was sich ja schon mal nicht jeder zu sagen traut), während ich von der DFG eine wirklich ganz schlechte Meinung habe und der Meinung bin, daß man die DFG auflösen sollte. Andersherum würde deshalb ein Schuh draus, der Wissenschaftsrat müßte die Auflösung der DFG fordern. Aber wer weiß, vielleicht tun sie das ja.