Uni Heidelberg akzeptiert 75% Plagiat -> Dr. med. ersetzen
Die akademischen Sitten werden immer derber, der Anspruch sinkt immer weiter.
Ich hab ja vor einiger Zeit mal berichtet, daß es einen Bericht des Wissenschaftsrats gibt, wonach die Promotionen in Medizin im wesentlichen leistungsunabhängig erfolgen. Daß die Mediziner-Promotionen ein Witz sind und in ein paar Wochen so nebenbei zusammengekloppt werden, ist bekannt. Drei Mäuse ersäufen und auf die Uhr schauen reicht in Medizin für den Doktor. Als ich mal beruflich in Kliniken zu tun hatte, berichtete man mir dort, daß es schon einen Fall gegeben hatte, indem ein Mediziner einen Doktor dafür bekam, daß er billigere Lieferanten für Klopapier und Papierhandtücher gefunden hatte.
Neulich berichtete das Copy, Shake, and Paste-Blog darüber, daß die Universität Heidelberg eine Dissertation für völlig in Ordnung hält, die zu mehr als 75% aus Plagiaten besteht. Scheint wohl das in Heidelberg übliche Maß zu sein.
Auf Telepolis ist nun ein Artikel zum gleichen Fall erschienen.
Weber-Wulff schlägt darin vor, diesen Pseudo-Doktor abzuschaffen bzw. nur noch für die zu vergeben, die tatsächlich Forschung betreiben und allen anderen – so wie in den USA – einen M.D. zu verpassen, von dem jeder weiß, daß er eh nichts wert ist.
2 Kommentare (RSS-Feed)
Schade, daß man bei denen nicht als Quereinsteiger promovieren kann. Sonst wäre das womöglich ein günstiger Weg, doch noch ehrlich mit wenig Aufwand an einen Doktor zu kommen.
Häufig laufen medizinische “Doktorarbeiten” auch ohne Disputation ab. Oder man fertigt in 5h 8 “Doktoranden ab. Bei den Massen an medizinischen Doktoranden geht das kaum anders. Schön waren auch Aushänge bei uns im Institut “Medizinische Doktorarbeit oder biologische/biochemische Diplomarbeit”. Noch Fragen?