Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Plagiierende Professoren

Hadmut Danisch
9.7.2012 22:42

Jau. Nachdem Politiker-Dissertationen-Klatschen etwas an Neuigkeitswert und Skandalpotential verloren hat, kommt jetzt das Aufdecken von Plagiaten bei Professoren in Mode.

Was die interessante Frage aufwirft, was mit einem verbeamteten Professor passiert, wenn er seinen Doktor wegen Plagiats verliert. Bin mal gespannt, wann die Frage das erste Mal wirklich wichtig wird.

8 Kommentare (RSS-Feed)

Homie
10.7.2012 9:37
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im obigen fall ists ja nur eine juniorprofessorin.

ich träume ja davon, dass alle lehrstuhlinhaberInnen überprüft werden, sowohl in der Diss, als auch in der Habil. unter der voraussetzung, dass eine plagiierte qualifikationsschrift faktisch betrug (erster ordnung) ist und ihre erwähnung in der bewerbung auf eine stelle betrug (zweiter ordnung) ist und falschangaben/betrug eine fristlose kündigung zulassen…
also mit all diesem im hintergrund hoffe ich dann auf eine stelle im wissenschaftsbetrieb, weil, ich vermute mal, da müssten echt viele gehen, wenn man das mal machen würde, nur leider beim gegenwärtigen machtgefüge, letztlich ein betrügersystem, eher unwahrscheinlich.


Anonym
10.7.2012 9:48
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Nach meinen Erfahrungen wird ein solches Handeln, sei es Eigenplagiat oder andere Verstöße gegen die wissenschaftliche Redlichkeit seitens der Professoren großzügig unter den Teppich gekehrt, den aufdeckenden Personen die Hölle heiß gemacht und im schlimmsten Fall der Delinquent zu einer anderen Uni empfohlen.


quarc
10.7.2012 20:39
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Das kommt davon wenn “irgendwas mit Medien” universitätsfähig wird.
Nach einem Blick auf
https://secure-redaktion.tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/philosophische_fakultaet/ikw/inst/lehrk/haferkampv
kann man sich vorstellen, auf welchem Ticket die Dame womöglich gereist ist.
Das dort angegebene Thema der Dissertation sieht für mich auch nicht so recht aus, als ob es besonders gut zu den Forschungsprojekten passt, an denen sie mitgearbeitet hat (unter dem Punkt ‘Veröffentlichungen’ steht ‘to be continued’, es ist also nicht ganz klar, ob diese Projekte noch Resultate abgeworfen haben). Aber ich kenne mich in dem Fach auch nicht genügend aus. Die Uni an der die Dissertation angenommen wurde hat übrigens das Motto “offen im denken”. Vielleicht sieht man es da nicht so eng.


Siap1984
11.7.2012 8:53
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An der Uni lehrt auch der Jurist Prof. Götting, den Rieble in seinem Buch “Das Wissenschaftsplagiat” mit Recht des Plagiats in einer Kommentierung zum UWG geziehen hat (sort S. 28 f.). Selbst der Beck-Verlag hatte dies damals eingeräumt… Scheint für ein Mentalitätsproblem an der Einrichtung zu sprechen…


ColeTrickle
11.7.2012 20:27
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Da hat wohl auch schon die TU Dresden kalte Füße bekommen und die persönliche Uni-Website der Dame entfernt. Das ging mal fix.


Frank
11.7.2012 22:53
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Hollister
12.7.2012 13:25
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Ja, jetzt wieder. Aber nicht die letzten beiden Tage. Und komischerweise nur diese Seite. Vermutlich war aber es auch für die TU Dresden zu offensichtlich, dass es nach “unter den Tische kehren” ausschaut.


DFG Videofilmer
14.11.2012 1:43
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Wer sich als Prof. beim Plagiat erwischen lässt hat es nicht anders verdient! Mein Institutsleiter lässt sich einfach alles von seinen Mitarbeitern schreiben und prüft dann nur noch, ob es auch keine Plagiate enthält.