Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

40 Millionen Euro Schwarzgeld bei der Charité gebunkert – von der DFG

Hadmut Danisch
6.3.2014 9:49

Hach, ich liebe es, wenn zwei Dauerthemen zueinanderfinden.

Die Berliner Universitäten sind ja ein Thema, das nicht selten in meinen Blogs zu finden ist. Und die Geldwäschetaktiken bei der DFG und deren „Programmpauschalen”, bei denen Geld nach Geldwäsche-Methoden fließt, indem einfach dieselben Kosten zweimal bezahlt werden, nämlich einmal über die reguläre Abrechnung und dann nochmal über die auf jeden Förderbetrag einfach nochmal draufgesetzte Pauschale, war ja nicht nur Thema in meinem Blog, sondern wurde auch schon vom Bundesrechnungshof gerügt.

Nun berichtet die Berliner Morgenpost, dass sie da an der Charité geheime Konten gefunden haben, so bei ner Wirtschaftsprüfung. Bei früheren Prüfungen wäre das nie aufgefallen.

Bestätigt mal wieder doppelt meine Sichtweisen. Erstens nämlich, dass da an den Berliner Unis schräge Geldverpumpungen laufen, die nach Geldwäsche stinken. Zweitens, dass die DFG da unter dem Deckmantel der Forschungsförderung Zusatzgeld huckepack mit herumschleust, die ebenfalls nach Geldwäsche stinken.

Eieiei, woher die Wirtschaftsprüfer das wohl wussten?

😀

4 Kommentare (RSS-Feed)

heinz456
6.3.2014 10:06
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Ich verstehe bis heute dein Problem mit den Programmpauschalen nicht – bei der DFG (genauso wie übrigens auch bei der EU) werden erst einmal nur die Personalkosten für die Wissenschaftler bezahlt. Unis verlangen von Lehrstühlen aber häufig auch Raumkosten etc., weiterhin müssen Sekretärinnen, Druckerkosten etc. pp. bezahlt werden. Dafür wird die Programmpauschale (bei der EU: Overhead) verwendet. Das ist meiner Meinung nach ziemlich sinnvoll und keine doppelte Zahlung für dieselbe Leistung. Wenn die jeweilige Uni dann mit dem Geld etwas anderes anfängt, bspw. weitere Reisemittel freigibt, ist das die Sache der Uni. Dir oder mir wird ja auch nicht vorgeschrieben, was ich mit Einnahmen aus Werksverträgen machen soll.

Weiterhin muss für Geldwäsche das Geld ja aus dunklen Kanälen kommen – welche sollen das bei der DFG denn sein?


beeblebrox
6.3.2014 11:37
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Die Programmpauschalen bei der DFG gibt es so in dieser Form erst seit wenigen Jahren. Zuvor vertrat man eher den Standpunkt, das die allgemeinen Kosten für Infrastruktur etc. aus den Mitteln zur Grundfinanzierung der Unis zu bestreiten sind. Je nach Bundesland wurde die Grundfinanzierung dem Drittmittelaufkommen angepasst. Mit den Programmpauschalen möchte man sich nun an die Overheadzahlungen der EU orientieren, die allerdings noch bis zum aktuellen Rahmenprogramm auf eine Vollkostenrechnung setzte.

Im Gegensatz zur DFG verlangt die EU bei ihren Projekten jedoch belastbare Nachweise über die verwendeten Mittel. Auch war bislang die Kontrolle der EU-Projekte bislang deutlich strenger als bei DFG-Projekten. Gutachter aus 28 EU- und assoziierte Staaten sind da meist etwas kritischer als die üblichen DFG-Seilschaften.

Was die Geldwäsche anbelangt, so muss ich heinz456 zustimmen. Dafür müsste das Geld tatsächlich aus irgendwelchen illegalen Quellen stammen, was ich bei der DFG nicht erkennen kann.

Anders herum wird wohl eher ein Schuh draus:
Trotz (oder evtl. sogar wegen) der umfangreichen Aufstockung der DFG Mittel seitens des Bundes macht diese keinerlei Anstalten die Vergabe transparenter zu gestalten und die Verwendung in irgendeiner Weise zu kontrollieren.
Stattdessen werden die Gelder in “Exzellenzcluster”, “Leuchtturmprojekte” und andere sinnlose Aktionen verblasen, ohne dass auch nur für eine dieser tollen Förderungen ein langfristiges Finanzierungskonzept vorliegt.

Sprich es wird wieder mal nach dem guten alten Prinzip “Füllhorn” verfahren:
Das Geld ist da, das Geld muss weg!
Was danach kommt – uns egal!

Entsprechend blühen und gedeihen Zweckentfremdung und missbräuchliche Nutzung der Mittel für private Steckenpferde einiger gut vernetzter Professoren.


Philipp Gampe
6.3.2014 13:06
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Weiterhin muss für Geldwäsche das Geld ja aus dunklen Kanälen kommen – welche sollen das bei der DFG denn sein?

Nein, Geldwäsche ist es schon, wenn die Herkunft oder der Bestimmungsort des Geldes verschleiert werden.
Das können so banale Hintergründe wie Steuerbetrug oder die Unterhaltszahlungen der Ex sein.


heinz456
6.3.2014 14:22
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@Philipp Gampe: Schön und gut. Trotzdem bleibt die Frage, woher das Geld stammt, das die DFG waschen soll. Die DFG erhält jährlich ein Budget, das wird verteilt. Man kann sich über den Verteilungsmechanismus aufregen, aber von Geldwäsche kann man sicherlich nicht sprechen. Es handelt sich vielmehr um eine Umverteilung von Geldern, welche früher durch die Länder bzw. durch den Bund (vor dem entsprechenden Kooperationsverbot) direkt an die Hochschulen gegangen sind.