Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

DFG fördert bewirft Forschungsbetrüger mit Wattebällchen

Hadmut Danisch
8.10.2009 20:37

Ein Beispiel dafür, wie Wissenschaftsbetrug in Deutschland herabgespielt und gebilligt wird.

Der NDR berichtet (gefunden im Copy-Shake-Paste-Blog) berichtet darüber, wie die DFG die Göttinger Wissenschaftler, die in ihren Anträgen falsche Angaben gemacht und Veröffentlichungen erfunden hatten, „bestraft”:

  • Zwei Wissenschaftler, die besondere Verantwortung trügen und ihre Pflichten besonders verletzt hätten, dürfen drei Jahre nicht mehr in Gremien der DFG mitarbeiten. Ach, wie schlimm. Ich habe mir sagen lassen, daß man in solchen Gremien nicht mitarbeitet, weil man will, sondern weil die Fakultät das von einem erwartet. Insofern hört sich das eher nach Belohnung als Bestrafung an. Vielleicht hatten die gar keine Lust, dort mitzuarbeiten.
  • Drei andere Wissenschaftler erhielten „schriftliche Rügen”. Na, und? Was spielt das für eine Rolle? Ein Eintrag im Klassenbuch wäre schlimmer, da gäb’s dann irgendwann einen blauen Brief an die Eltern.
  • Damit hat man insgesamt 5 Forscher „bestraft”, das ziele auf deren guten Ruf. Das kommt mir vor wie wenn die Polizei bei Bankräubern auf deren guten Ruf zielen würde. Wer solchen Schwindel begeht, hat keinen guten Ruf, auf den man zielen könnte. Was versteht denn die DFG unter „zielen”, wenn sie auf etwas zielt, was nicht da ist? Das ist schon in sich unlogisch, denn die DFG sagt im Artikel ja, daß sie deren Karrieren nicht schädigen wollte. Was soll dieser Unsinn? Sie wollen auf deren guten Ruf zielen ohne deren Karrieren zu schädigen? Wie soll denn das gehen?

    Die nächste Stufe der Bestrafung besteht wohl darin, daß die anderen Professoren sich im Kreis aufstellen, dreimal mit bösem Blick mit dem Fuß auf den Boden tappen und mit erhobenem Zeigefinger „Du, Du, Du!” sagen.

  • 13 Forscher haben falsche Angaben gemacht. 5 werden bestraft. Nicht mal die Hälfte. Was ist mit den anderen?

Das einzige Zeichen, das die DFG damit setzt ist, daß man in Deutschland ruhig weiter betrügen soll, es passiert nichts wesentliches. Man sorgt dafür, daß die Karrieren der Betrüger nicht geschädigt werden, ihnen keine Nachteile entstehen und das nächste Woche wieder alles vergessen ist. Es ist die klare Aussage in Deutschland wird Forschungsbetrug gebilligt, nicht merklich bestraft und nur unter Pressedruck so ein bischen formal gerügt. Mit augenzwinkerndem „Weitermachen!”

Die wesentliche Aussage dürfte sein:

Ein Sprecher der Universität Göttingen zeigte sich zufrieden damit, dass die Ermittlungen so zügig abgeschlossen wurden.

Schaun wir mal, ob bei der Staatsanwaltschaft was rauskommt. Ich kann’s mir nicht vorstellen.