Noch mehr Hochschulwerbung…
Es wird mehr.
Zu meinen Blog-Artikeln habe ich manches Feedback bekommen. Unter anderen auf die Eingangs-Seiten der Universität Siegen, die die Werbung gleich ganz vorne hin pappt.
Bisher war mir diese Uni-Werbung noch gar nicht aufgefallen, ich sehe sie nämlich beim normalen Browsen nicht. Ich benütze einen Werbeblocker, der das alles ausblendet, deshalb hab ich diese Uni-Werbung bisher nicht gesehen. Danke an den Leser, der mich drauf aufmerksam gemacht hat.
Auch hier wird wieder Werbung von außerhalb reingeholt, von adition.com. Interessanter- und eigentlich auch erschreckenderweise verweist die Werbung auf die Firma Varifast, die sich auf Hochschulwerbung spezialisiert hat. Zitat:
Zielgruppe Studenten und Akademiker
- 1,95 Mio. Studenten in Deutschland (WS 2006/2007)
- 18 Mrd. EUR Kaufkraft pro Jahr
- Einkommensstark nach dem Studium
- Prägung der Kaufgewohnheiten während der Ausbildung
- Meinungsbildner, Trendsetter und Multiplikatoren
- Mitarbeiter von morgen
Schwer erreichbar
- Komplexes Medienverhalten
- Mobilität
- Nationale Verteilung an vielen Standorten
Ganz schön perfide. Die Universität als mittel, um die schwer zu erreichende Studentenschar aufs Korn der Werbeindustrie zu nehmen. Studis zum Verheizen als Kanonenfutter für die finanziellen Interessen der Hochschulen und der Professoren. Müßte man eigentlich gleich als Student Harvesting bezeichnen.
Leute, Ihr solltet mal verstärkt auf den Datenschutz achten. Es kann nicht mehr viel fehlen, bis die auch die Matrikelregister an die Adresshändler verkloppen und die Werbung über die Zwangsaccounts kommt, die man für den Uni-Betriebt braucht/brauchen wird.
Fehlt nur noch, daß die noch eigene Marken aufmachen. Fehlt noch? Nee, haben wir schon. Die verweisen auch auf den Campus-Store und die Campus Sports Wear.
Grundsätzlich ist überhaupt nichts dagegen einzuwenden, wenn Leute Klamotten mit ihrem Uni- oder Institutslogo drauf tragen. Ist ja der Klassiker. Ich habe selbst einige von verschiedenen Universitäten. Aber irgendwo müssen Grenzen sein.
Mir sind da noch so einige Vorlesungen in schmerzlicher Erinnerung, in denen einem knallhart klargemacht wurde, daß man dann und nur dann die Prüfung bestehen kann, wenn man das Buch des Professors kauft. Dazu dann gleich die Hörerscheine (die von Verlag und Buchhandel finanziert werden, aber den Gewinn des Profs nicht schmälern). Kaufen sich jedes Semester mindestens 100 Studenten das Buch, hat der Prof auch gut mal wieder nen Tausender mehr in der Tasche. Ein guter Grund, um die Prüfungsfragen dann gleich so zu stellen, daß sie nur zum eigenen Buch passen.