Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Sind die Klima-Forscher die Lehman-Brothers der Wissenschaft?

Hadmut Danisch
22.11.2009 22:13

Oh, da türmt sich was auf.

Ich will hiermit ausdrücklich feststellen, daß ich die strikte Notwendigkeit von Umwelt- und Klimaschutz in keiner Weise bestreite und für eine möglichst saubere Umwelt bin. Es ist mir dabei ziemlich egal, ob die bisherige Erwärmung menschgemacht ist, denn es gibt schon zu viel menschgemachten Dreck auf der Welt, und wir miüssen ja nicht weitersauen, bis es endlich eine wissenschaftlich haltbare und von allen akzeptierte menschgemachte Klimaerwärmung gibt. Wie ein Kommentator zu meinem früheren Blog-Artikel so schön sagte: Die Fragen der Klimaerwärmung und des Wissenschaftsskandals sind orthogonal, und nur letzteres ist Thema meines Blogs.

Es gibt inzwischen immer mehr Artikel darüber (die ich gerade nicht verfolgen kann, weil ich an was anderem arbeite), aber hier mal zwei interessante Links:

Sicherlich sind da faule Dinge passiert. Noch bedenklicher erscheint mir aber auf der anderen Seite, daß jetzt alle schreien, der Klimawandel wäre ein Fake gewesen, das ganze Umweltschutzgetue Lüge, und das ausgerechnet zwei Wochen vor dem Uno-Klimagipfel in Kopenhagen. Noch habe ich da keinen Beweis der Unrichtigkeit gesehen, und vielleicht war es wirklich nur das übliche schlechte Benehmen der Wissenschaftler. Wie es im Spiegel so schön heißt, „Newton war vielleicht ein Arsch, aber seine Gravitationsgesetze gelten noch heute”.

Man muß da immer höllisch aufpassen, weil es im Wissenschaftsbereich leider üblich ist, nicht die unerwünschte Aussage anzugreifen, sondern die Person dahinter zu diskreditieren. Insofern könnte der Wissenschaftsschwindel auch in dem liegen, was jetzt passiert. Das stinkt doch ganz gewaltig danach, als ob man jetzt verhindern wollte, daß da auf der Klimakonferenz irgendwelche Dinge beschlossen oder gar von Obama mitgetragen werden, die einflußreichen amerikanischen Kreisen nicht in den Kram passen. Oder mal sehr deutlich gesagt: Das stinkt ganz gewaltig nach den Methoden und Interessen der US-amerikanischen Republikaner, die ihren Frontmann Bush nicht mehr haben.

Das Problem ist, daß man als Normalbürger – und das ist man in fast allen Fachgebieten außer dem eigenen, so wie man in fast allen Ländern irgendwie Ausländer ist – das nicht selbst beurteilen kann, und den Wissenschaftlern – was auch immer da dahinterstecken mag – nicht mehr trauen kann.

Ich glaube, daß das gewaltige Zweifel am Wissenschaftssystem auslösen wird. Vielleicht kommt jetzt – früher als erwartet – der Vertrauensrutsch und Zusammenbruch des Wissenschaftssystems, vergleichbar mit der Bankenkrise. Die Anzeichen mehren sich, immer mehr Schwindel kommt ans Licht, und dann solche Fakejournale wie die von Elsevier. Das hat alles Ähnlichkeit mit den faulen Bankgeschäften, die aufgeflogen sind.

Vielleicht erweisen sich die Klima-Forscher als die Lehman-Brothers der Wissenschaft, die den Crash auslösen.

5 Kommentare (RSS-Feed)

pepe
23.11.2009 9:22
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> weil es im Wissenschaftsbereich leider üblich ist, nicht die
> unerwünschte Aussage anzugreifen, sondern die Person dahinter zu
> diskreditieren

Es mag ja eine Menge Leute geben die das so handhaben, ich aber ganz bestimmt nicht. Und ich kenne eine Menge Kollegen, die lange und hart genug arbeiten um solche Verallgemeinerungen nicht zu verdienen.

Zum eigentlichen Thema: Man ueberlege sich die Wahrscheinlichkeit, dass der Skandal sich zufaellig so kurz vor einem so wichtigen Treffen ereignet. Nun haette man bei der Konferenz eh nichts handfestes beschlossen, daher sorgt mich viel mehr der Schaden in der Oeffentlichkeit. Die Skeptiker sehen sich auf einmal ueberall auf der Welt bestaetigt. Dabei ist die globale derzeitige Resourcenverschwendung, auch an fruchtbarem Boden und Trinkwasser, mindestens ebenso fatal wie die Klimaveraenderung.


Hadmut Danisch
23.11.2009 12:00
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Sorry, aber ich habe das – im deutschen Hochschulsystem – immer wieder so beobachtet, und vertrete deshalb auch diese Meinung: Professoren (und auch viele Mitarbeiter, die längere Zeit an der Uni sind) reagieren auf eine unliebsame Meinung nahezu immer damit, daß sie erst mal fragen, wer derjenige überhaupt ist, welche Grade und Titel er hat, aus welchem Stall er kommt. Und dann wird erst einmal festgelegt, ob derjenige überhaupt beachtlich ist, ob man ihm zuhören muß. Es ist fast immer das gleiche Prinzip, daß man Meinungen nach dem Status des Äußernden bewertet (bzw. umgekehrt den Status so einstuft, daß die gewünschte Bewertung bei rauskommt).

Deshalb ist es an deutschen Unis auch so wichtig, daß man bei bedeutsamen Sachen das volle Ornament aus Prof. Dr. Dr. habil Dr. h.c.mult, Direktor von blabla usw. auflegt.


Wer als Wissenschaftler seine Daten, auf denen eine Studie basiert, nicht rausgibt hat bei mir verspielt. Wer Leute selektiert, die die Daten sehen können ebenfalls. Einmal stehen drei Jahre Wartezeit im Raum, einmal zehn Jahre und einmal sind die Daten verschwunden. Dann stellt sich heraus, daß nur zehn Bäume untersucht wurden und danach kommt heraus, daß die Bäume selektiert waren. Noch später kommt dann heraus, daß ein seltsamer Vorzeichenfehler herumschwirrt.

Sorry, so geht Wissenschaft nicht.

Als Lösung eine usenetgruppe einrichten, in der man im Weigerungsfall den Urheber einer Studie auffordern kann, die zugrundeliegenden Daten zu veröffentlichen. Geschieht das nicht ist das dann öffentlich und kein Insiderwissen mehr.

Carsten

http://www.nichtlustig.de/toondb/030820.html


pepe
25.11.2009 5:07
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Ich hab mir die Antwort zunaechst geschenkt weil es hier nur um subjektive Beobachtungen geht. Aber ich glaube dieser Link hier ist ganz interessant und verdeutlicht meine Meinung, dass unser Problem viel allgemeiner ist:

http://www.cop2cop.de/2009/11/23/handlungsbedarf-bei-anti-korruptionsregister/

Wie schon an anderer Stelle verdeutlicht ist ein mMn ganz wesentlicher Aspekt des Problems, dass die Bildung in ein System gedraengt wurde wo Korruption unmittelbar zielfuehrend ist und aufrichtige wissenschaftliche Arbeit bestraft wird. Die einzige Frage ist, wie lang es noch dauert bis das System an allen Stellen pervertiert ist. Und welcher Bereich als naechstes dran ist. Man findet die selben Skandale im Gesundheitswesen, in den Medien und in der Politik. Wirtschaft und Finanzwesen operieren dagegen dezentraler und werden ganz anders wahrgenommen. Niemand spricht es einem grossen Konzern ab, sich in die eigenen Tasche zu arbeiten. Manipulation und PR sind hier Standard.

Auf der anderen Seite erwartet seit jeher von “Experten”(Bildungswesen, Aerzte) und Politik, dass diese Manipulationen Kontrolliert werden. Durch Kartellrecht, Arbeitsrecht, oeffentliche Studien und Streitgespraeche/Diskussionen in den Medien. Die Wirtschaft als dynamisches System wird aber immer versuchen, diese Kontrollinstanzen zu umgehen oder zu schwaechen. Das ist keine grosse Verschwoerung von Managern sondern wahrscheinlich einfach individuelle Einsicht, wie man langfristig erfolgreich ist. Genau das passiert seit Jahrzehnten. Und es ist m.E. wesentlich zielfuehrender, immer auch an diese Ursachen zu denken. Nur wenn man die eigentlichen Probleme erkennt kann man effektive Loesungen vorschlagen.

Der erste Schritt waere also, die Korruption/Manipulation in der Politik zu beseitigen um durch Gesetzgebung und -ausfuehrung wieder oeffentliche Kontrolle und Sanktion des Marktes einzufuehren. Denn nichts anderes ist die von dir beschriebene Korruption, es ist der freie Markt auf dem Titel und Positionen gegen Sex und Geld verkauft werden.


Hadmut Danisch
25.11.2009 11:22
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Den Nagel auf den Kopf getroffen, exakt beschrieben.