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Nur heiße Luft von der Klima-Professorin…

Hadmut Danisch
13.4.2010 17:39

Apropos Professoren, die sich ihre Artikel von Mitarbeitern schreiben lassen: Von der Professorin Claudia Kemfert und ihrem Rechtsanwalt habe ich auch nichts mehr gehört.

Kürzlich hatte mir doch der Rechtsanwalt einen barschen Brief mit Unterlassungsklagedrohung geschrieben. (Hätte er gewußt, daß inzwischen das Bundesverfassungsgericht entschieden hat, daß die Meinungsfreiheit es auch gestattet, aus nicht-öffentlichen Anwaltsbriefen zu zitieren, hätte er sicherlich seriöser formuliert.) Darin werde ich angeraunzt, daß ich doch zuerst einmal eigene Recherchen hätte anstellen und das Dementi der Professorin hätte einholen müssen, bevor ich den damaligen (und inzwischen gesperrten bzw. zurückgezogenen) Artikel aus der Süddeutschen Zeitung aufgreife, wonach, wie es in der Süddeutschen dargestellt wurde, ein Werk, was da aus dem Institut der Professorin kam, aus der Wikipedia entnommen worden sei.

Ich hatte diesen Anwalt daraufhin zurückgefragt, was ihn denn davon abgehalten habe, mir dieses Dementi einfach mitzuschicken, wenn es doch – wie er behauptet – so wesentlich darauf ankäme. Immerhin hätten sie ja bei einem angeblich falschen Blog-Artikel eine Mitwirkungspflicht zur Schadensvermeidung. Und wenn sie schon selbst behaupten, daß es so ein Dementi bereits fertig gibt und das, was darin steht, so wesentlich wäre, dann sollten sie mir das doch eigentlich umgehend zuschicken, wenn sie mich schon wegen meines Blogs anraunzen.

Nichts kam. Funkstille.

Übrigens hatte ich eine ähnliche Anfrage auch bei der Pressestelle ihrer Hochschule DIW gestellt, die das auf ihrer Presseseite ebenfalls aufgriff.

Nichts kam. Auch da Funkstille. Hat sich was mit Presseanfragen.

Die erste Frage, die sich aufdrängt, welches Versäumnis mir dieser Anwalt eigentlich vorwirft, wenn doch weder er noch diese Pressestelle auf die Anfragen nach diesem ominösen Dementi antworten. (Komisch, ich habe gerade so ein Déjà vu, wie oft ist mir das schon passiert, daß Professoren – vor allem Profesorinnen – so reine PR-Verkündungen rausgeben und auf wissenschaftlich machen, aber auf Rückfragen nach den logischen Lücken und Fehlern keine Antwort mehr kommt. Das sind so Pseudowissenschaftler, deren Wissenschaftlichkeit genau so lange währt, wie keiner Fragen stellt. Fragen zu stellen ist in der heutigen Wissenschaftsszene gänzlich daneben.)

Vielleicht hängt die plötzliche Wortkargheit dieses Rechtsanwaltes auch mit meiner Frage an ihn zusammen, ob er schon mal darüber nachgedacht hat, daß das, was er da als Standpunkt vorträgt, noch viel schlimmer ist als das, was die Süddeutsche da behauptete. Das nämlich sich die Artikel von Mitarbeitern schreiben zu lassen viel schlimmer ist als mal was aus der Wikipedia abzupinnen. Anscheinend hatte da noch keiner drüber nachgedacht. Erst eine große Klappe und Drohungen ausstoßen, und dann kommt nichts mehr.

So ganz stille war’s dann aber doch nicht. Der Deutsche Presserat hat mir inzwischen den Eingang meiner Beschwerde gegen die FAZ wegen deren Kemfert-Artikel bestätigt. Man wird prüfen.

Interessant ist jedenfalls, gerade im Hinblick auf das aktuell angekündigte Buch über Plagiate in der Wissenschaft, mit welcher Naivität (oder bewußter Chuzpe?) die Frankfurter Allgemeine Zeitung es als normal hingestellt hatte, daß eine Professorin sich ihre Bücher von Mitarbeitern schreiben läßt.

Würde mich mal interessieren, von wem sich die Redakteure der FAZ ihre Artikel schreiben lassen…

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