Die Verdummungsrepublik
Noch ein schöner Artikel im SPIEGEL über das Projekt „Bildungsrepublik”.
Wieder einmal zeigt sich, daß die föderale Struktur der Bundesrepublik viel Schaden anrichtet, und daß man die Bildung durch die Föderalismus-Reform Bundesländern (und deren Politikern) ausgeliefert hat, die dazu schlichtweg nicht in der Lage sind.
Und laut SPIEGEL würde inzwischen sogar eine Anette Schavan einsehen, daß man mit der Föderalismusreform Bockmist gebaut hat. Siehe dazu auch Süddeutsche, DIE ZEIT. Zitat aus letzterer:
Die Bestimmung war bei der ersten Föderalismusreform 2006 insbesondere auf Drängen der CDU-Ministerpräsidenten ins Grundgesetz aufgenommen worden.
Da haben sie im Grundgesetz herumgepfuscht um sich die Bildungspolitik unter den Nagel zu reißen. Und nun geht’s schief. Dabei war das damals schon ersichtlich, daß man Bildung nicht der Willkür (und Inkompetenz) von Landesfürsten anvertrauen darf. Und warum überhaupt brauchen wir 16 verschiedene Ausbildungssysteme?
Richtig ist, daß wir zum Überleben dringend eine gute Ausbildung brauchen. Mit diesen Länderfürsten ist das aber nicht zu machen. Da wird nichts draus.
Wie schrieben die so schön?
Und so kommt es regelmäßig zum bildungspolitischen Dreikampf: vertagen, verschleppen, vertrösten.
2 Kommentare (RSS-Feed)
Andererseits – auch wenn ich mir wünsche, daß Bildung Bundesangelegenheit wird, befürchte ich, daß man da den Teufel mit dem Beelzebub austreibt. Allerdings hätten wird dann nur ein Ministerium und nicht derer 16, die dann Bockmist verzapfen. Aber zumindest könnte man die Kosten für die Ministerien und für die Schulbücheer/-materialien vielleicht reduzieren.
Ein weiterer bildungspolitischer Dreikampf hierzulande (“Land der Dichter und Denker” – “Land der Dummen und Doofen” scheint mir passender, nicht weil alle Bewohner so wären, aber die mit den größten Klappen sind’s) ist, daß es faktisch dreierlei “Bildungsministerien” gibt: Einmal die Kultusministerien der Länder, dann das Bundesbildungsministerium, und zum dritten, damit der Mischmasch nicht zu sehr aus den Fugen geraten möge, die Kultusministerkonferenz, die keineswegs ein Kaffeekränzchen ist, sondern ein “Sekretariat” von Ministeriumsdimensionen hat, cf.
http://www.kmk.org/wir-ueber-uns.html