Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Frauenquoten in der Wissenschaft als Korruptionsbeschleuniger

Hadmut Danisch
4.7.2010 22:40

Sehr bedenkliche Entwicklungen.

An der Uni Linz wurden Stellen nur an Frauen vergeben. Und DIE ZEIT fragt, ob wir eine Frauenquote in der Wissenschaft brauchen, mit Antworten Pro und Contra.

Ich habe von vielen Fällen gehört, in denen Frauen benachteiligt und schikaniert wurden, besonders in technischen Fächern. Und ich habe selbst einige Professoren erlebt, deren Verhalten irgendwo zwischen Chauvinismus und sexueller Belästigung anzusiedeln war. Von Noten und Prüfungshinweisen gegen Sex wurde ja auch schon öfters berichtet. (Andererseits wurde mir von Studiengängen wie beispielsweise Schwedisch berichtet, in denen es an manchen Hochschulen nur Frauen gibt und Männer nicht akzeptiert werden, also ganz so einseitig, wie es oft gemalt wird, ist das Bild auch nicht. Frauen nutzen Macht ebenso aus – wenn sie sie erst einmal haben.)

Ein Wunder ist das nicht. Wo einer Männergesellschaft die grenzenlose Willkür bei der Berufung von Professoren gegeben wird, drücken sich auch Geschlechterrollen durch. Und wo Macht, Korruption und hübsches junges Fleisch zusammentreffen, wurde schon immer auch in Naturalien geschmiert.

Da besteht also durchaus ein Problem, das man lösen muß. Aber meines Erachtens ist eine Frauenquote nicht die richtige Lösung. Denn geschlechterspezifische Benachteiligung ist meines Erachtens nicht das Problem, sondern nur ein Symptom. Das Problem heißt Willkür und Korruption (wozu auch männliche Ämterpatronage gehört). Würde man durchsetzen, daß die Stellen wirklich – wie es Art. 33 Abs. 2 GG vorschreibt – über die Kriterientrias Eignung, Befähigung, Fachliche Leistung, und nur danach vergeben würden, ohne das irgendwie geschlechterspezifisch zu bauen, dann würden Frauen nicht nur nicht mehr benachteiligt, sondern effektiv bevorzugt, denn bekanntlich haben Frauen in vielen Fächern die besseren Leistungen. Und nur die und nicht das Geschlecht sollten ausschlaggebend sein.

Katastrophal sind die Auswirkungen aber, wenn man nicht die Chancen pro Frau anpaßt, sondern pro Jahrgang pauschal. Denn de facto ist es – schon aus biologischen Gründen, aber auch wegen der wieder zunehmenden Akzeptanz klassischer Geschlechterrollen und des meist geringeren Geltungs- und Hierarchiedranges von Frauen – in vielen Fällen eben doch so, daß sich für höherwertige Stellen weniger Frauen interessieren und bewerben als Männer.

Setzt man dann eine Frauenquote durch, dann wären die Konsequenzen fatal, weil man dann nämlich die Anforderungen für Frauen soweit senken muß, daß trotz des geringeren Bewerberfeldes die Frauenquote erreicht wird. Und genau das passiert schon in den Wissenschaften. Ich habe hier im Blog ja schon manche Dissertation von Frauen auseinandergenommen, bei denen die Prüfer mehr Augen zugedrückt hatten, als sie haben, und die Promotionsanforderungen faktisch auf Null reduziert haben. Und die Gleichberechtigung im Sinne einer Quote darüber durchzusetzen, daß man einseitig die Prüfungsanforderungen auf Null setzt, ist schlichtweg verfassungswidrig und konterkariert Sinn und Zweck von Prüfungen und Noten. Zumal der Staat für eine solche Art von „Prüfungen” keine Legitimation besitzt. Wer solches fordert, untergräbt die Grundstrukturen jedes demokratischen Staates.

Und davon ganz abgesehen: Jeder, ob Frau oder Mann, braucht Leistungsbewertungen und Feedback. Jemandem gute Noten zu geben oder ihn aus einem Bewerberfeld auszuwählen, obwohl die Leistungen unterirdisch sind, gibt ein falsches Feedback. Deshalb gibt es im akademischen Bereich inzwischen viele unfähige Frauen, die nur über die Quotenschiene und Anti-Chauvinismus nach oben gekommen sind, es aber selbst nicht merken und sich einbilden, daß sie wissenschaftlich gut wären. Und die beschäidgen dann auch das Ansehen der Frauen, die fachlich gut sind.

Frauenquoten sind nur ein weiterer Schritt in Richtung akademischer Akzeptanz der Korruption, weil sie die Abkehr vom Leistungsprinzip weiter zementieren und moralisch rechtfertigen. Es wird damit zum Normalzustand, daß Stellen nicht nach Bestenauslese, sondern nach politischer Opportunität und zur Befriedigung von Interessengruppen vergeben werden. Und dieses Abtrainieren der Bestenauslöse führt zwangsläufig in die Korruption und den Wissenschaftsbetrug. Insofern könnte man sich durchaus auch überlegen, ob die männliche Bereitschaft zu Frauenquoten nicht ganz anderen Zielen als vordergründiger Geschlechtergerechtigkeit dient. Vielleicht ist es gerade deren Absicht, generell das Prinzip der Vergabe von Stellen nach Quoten durchzusetzen. Beispielsweise nach den Quoten von privaten Drittmitteln. Oder Parteibuch.

Bemerkenswerterweise argumentiert die Präsidentin (!) der Hochschulrektorenkonferenz in DER ZEIT in ähnlicher Weise gegen eine Frauenquote. Das gibt Hoffnung.

(Danke an den Leser für die Links.)