Wie die Pharmaindustrie die Universität Köln korrumpiert
Ein drastisches Beispiel.
Auf Telepolis wird gerade ein schönes Beispiel beschrieben, wie ein geheimgehaltener Vertrag zwischen der Universität Köln und der Bayer HealthCare AG größtes Mißtrauen schürt.
Das Mißtrauen ist berechtigt. Ich war letztes Jahr auf einer Fachkonferenz über die Aufdeckung von Korruption, in der ein Hauptthema die Ermittlungsergebnisse von Journalisten waren, die untersucht haben, wie die Pharmaindustrie die Medizin und die medizinische Wissenschaft durch Korruption beeinflusst. Es gibt laut Meinung erfahrener Journalisten prkatisch keine unabhängigen glaubwürdigen Institute mehr. Das Pharmageschäft beruht heute wesentlich darauf, bewährte Medikamente, deren Patentschutz abgelaufen ist, mittels Gefälligkeitsstudien der Wissenschaft durch neue, schlechtere aber mit Patentschutz rentable Medikamente zu ersetzen. Und in vielen Fällen werden Studien so manipuliert, daß schlechte Eigenschaften von Medikamenten bewußt ignoriert werden.
Vor diesem Hintergrund ist es extrem dubios, wenn eine Universität solche Verträge eingeht und sie nicht offenlegen will.
Der interessante Punkt daran ist, daß es eigentlich schon gar nicht mehr darauf ankommt, was in den Verträgen steht. Die Geheimhaltung untergräbt das Vertrauen, und ohne Vertrauen keine Wissenschaft, schon gar nicht in den weicheren Wissenschaften wie der Medizin. So einfach ist es.
Erstaunlich ist dabei, daß gerade eine Erkenntniswelle durch das Land geht, nämlich daß die Privatisierungswelle de 80er Jahre ein Fehler war. Die Stromversorgung, die Müllabfuhr, die Bahn usw. sind alle anfälliger, aber nicht billiger geworden. Stichwort: ICE Klimaanlage. Kürzlich kam ein Bericht darüber, daß man in Norddeutschland so ganz heimlich still und leise ein Autobahnstück der Privatwirtschaft übereignet hat, die bei Reparaturen allein auf Wirtschaftlichkeit, aber nicht auf Verkehrssicherheit achtet. Seitdem gehen dort die Unfallzahlen extrem hoch und die Feuerwehren müssen ständig Leute aus ihren Autos schneiden. Im ganzen Land hat man das verstanden und rudert zurück.
Nur die Wissenschaft, die privatisiert man gerade mit Vollgas.
Ich bin mal gespannt, was da noch rauskommt.
5 Kommentare (RSS-Feed)
Guckst Du
“Seiten gehen dort die Unfallzahlen extrem hoch”
Sollte wohl “Seitdem …” heißen.
Gruß
Ähm… ja. Danke!
Die Sache mit den Medikamenten geht noch weiter (habe ich glaube schon mal geschrieben): wenn eine HIV+ gesteste Mutter ein Kind gebärt, ist sie gestzlich gezwungen, ihrem Kind Medikamente geben zu lassen (präventiv), hauptsächlich niedrig-dosiertes AZT. Das ist mehr Gift als Medikament, aber “es gibt Studien” usw. Wehrt sich die Mutter dagegen, kommen Sozialarbeiter und geben es dem Kind direkt in den Mund. Versperrt sich die Mutter dagegen, kommt §8a SGB VIII (Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung) und dann heißt das Inobhutnahme (zeitlich begrenzt) oder ganz Herausnahme (zeitlich unbegrenzt). §8a SGB VIII gilt natürlich nur für die BRD, aber analoge Praktitken gibt es in großen Teilen Europas (so weit ich weiß aber zb. nicht in der Schweiz…). Es gibt einen ganzen Flüchtlingstourismus von Müttern/Familien mit Neugeborenen aus allein diesem Grund (von AZT sterben mehr als das geheilt werden und das gibt man dann Neugeborenen…).
“daß man in Norddeutschland so ganz heimlich still und leise ein Autobahnstück der Privatwirtschaft übereignet hat, die bei Reparaturen allein auf Wirtschaftlichkeit, aber nicht auf Verkehrssicherheit achtet.”
Arbeiten im Straßenraum bedürfen der Genehmigung der Straßenverkehrsbehörde …