Zwei Videos zu Promotionsschwindel, -handel und -kriminalität
Ein Panorama-Beitrag, schon ein Jahr alt, aber immer noch sehenswert:
Insofern passen Doktoranden und Professoren gut zusammen: Auf der einen Seite die Gier nach dem Titel (Grad!), auf der anderen seiten die Gier nach Geld, und auf beiden Seiten die Bereitschaft zur Kriminalität.
Mein Google-Alarm hat mir gerade noch dieses Werbe-Video aufgetan. Ziemlich dubios, zumal es anscheinend nicht ums Promovieren, sondern um den Verkauf des Buches geht, das 248 Euro (!) kostet:
Dummerweise hat der Mann nicht unrecht: Eine externe Promotion ist in Deutschland auf legalem Weg kaum zu bekommen. Ich habe selbst mehrfach miterlebt, wie Professoren für externe Promotionen oder Diplomarbeiten Geld wollten, und mir selbst ist das auch nicht anders gegangen. Kaum hatte ich (zum Termin der Prüfung) meine Anstellung an der Uni gekündigt, galt ich als externer Doktorand und die haben die Hand aufgehalten. Und alle Professoren anderer Universitäten haben meine Anfragen stets damit beantwortet, was sie dafür kriegen. Thema hat die gar nicht interessiert, es ging darum, wie’s in der Kasse klingelt (oder welche anderen Vorteile zu bieten wären).
Insofern ist es bemerkenswert, daß die Korruptheit unserer Professoren so zu einer Sekundärkriminalität führt, die daraus Geld macht.
Und sich seinen Doktor an irgendeiner dubiosen Auslandsuni zu kaufen ist nicht unseriöser als ihn sich in Deutschland zu holen – nur billiger.
Herr Danisch, dieser Artikel wird ihnen bestimmt gefallen:
http://www.zeit.de/2010/39/C-Seitenhieb
“Erstsemester, die doch nach Meinung vieler Professoren inzwischen als faktische Analphabeten an die Unis kommen, legen erstaunliche Fertigkeiten an den Tag, wenn es darum geht, methodisch hochklassig zu schummeln.”
Bleibt fast nur noch zu fragen, von wem die verplödeten Studenten die Verblödung und die Schummelei gelernt haben könnten, und warum die klugen, weisen Professoren nicht fähig genug sind, das Analphabetentum zu beheben und die Schummelei zu erkennen…oha! Am Ende sind unsere Professoren weder gute Lehrer noch ethische Orientierungspersonen…