Gericht erklärt Universität für minderwertig

Nicht alles, was University heißt, ist auch eine Hochschule.

Laut der ZEIT hat das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht der „Open University” (ist das vielleicht diese hier?) den Rang einer Hochschule abgesprochen.

Zitat:

Die OVG-Entscheidung ist diplomatisch brisant: Erneut bescheinigen deutsche Richter einer staatlichen britischen Hochschule, dass sie nach ihrem Verständnis keine Hochschule sei. Begründet wird diese Einschätzung mit dem Umstand, dass die Open University – anders als ihre deutschen Konterparts – zumindest bei einigen Bewerbern keine formale Zugangsberechtigung voraussetzt. […]

Die Klägeranwältin verweist dagegen darauf, dass sich doch auch die deutschen Hochschulen allmählich für Nichtabiturienten öffneten. Sibylle Schwarz spricht von einer »fast schon alltäglichen Arroganz«, wenn Richter einen Studiengang automatisch als minderwertig einordneten, weil er nicht den hiesigen Gepflogenheiten entspreche. »Das eigentlich entscheidende Kriterium, die Qualität des Studiums nämlich, ignorieren sie komplett.«

Damit hat die Anwältin nun auch nicht ganz unrecht. Würde man die Qualität des Studiums berücksichtigen, müßte man auch mancher deutschen Universität den Status als Hochschule aberkennen.

Das erstaunliche daran ist nämlich: Die Richter scheinen den Status als Hochschule nicht an dem festzumachen, was man nach dem Studium kann und weiß, sondern daran, was man vor dem Studium schon wissen muß. Nicht das Studium selbst, sondern die Aufnahmeselektion ist ausschlaggebend. Auch eine Aussage über die Qualität deutscher Hochschulen. Ich muß mir das Urteil mal im Volltext besorgen.

(Vielleicht sollte ich mich bei den Briten mal als Munitionslieferant bewerben, damit die dort auch mal die Anerkennung mancher deutschen Hochschule ablehnen. Ich wüßte da schon den ein oder anderen Kandidaten…)