Weltfinanzkrise von korrupten Wissenschaftlern mit verursacht?
In Deutschland eifern sie alle dem Vorbild USA nach, wo Wissenschaft und Wirtschaft so eng verwoben sind und Wissenschaftler fett mitverdienen. Es gibt aber Hinweise darauf, daß ausgerechnet diese Doppelfunktion an der Weltfinanzkrise mit Schuld hatte und die Welt fast in den Abgrund gerissen hätte.
4 Kommentare (RSS-Feed)
Für Jean-Marc Lévy-Leblond gewinnt die Disziplin das höchste öffentliche Ansehen, die am teuersten ist. So wurde der Hochenergiephysiker L. Leprince-Ringuet in Frankreich ein regelrechter Fernsehstar, “so weit, daß er dort Kommentare abgibt über … Tennisturniere!” S. 22 in:
Das Elend der Physik. Über die Produktionsweise der Naturwissenschaften, Berlin: Merve 1975 =imd 56
Kap. Die Ideologie der/in der Physik
-> Hilary/Steven Rose eds.: Ideology of/in the Natural Sciences, London: Macmillan 1976
Ja, wirtschaftsgesponsorte Unis sind wirklich ein interessantes Thema.
Die Wirtschaftsfakultät in Berkeley ist z.B. nach Haas, einem Manager von Levi Strauss benannt (gegen Geld) und der Dekan heißt nicht mehr einfach “Dean” sondern “Bank of America Dean” (gegen Geld)
http://www.haas.berkeley.edu/haas/about/dean/about.html
peinlich.
Mir ist auch noch ein Fall in Erinnerung (leider finde ich gerade keine Quelle) bei der herauskam, dass der Prof der alle positiven Gutachen über privaten Strafvollzug in den USA schrieb gleichzeitig auf der Lohnliste der Corrections Corporation of America (dem größten Dienstleister in diesem Bereich) steht.
ach dieser Haas nach dem die Fakultät benannt ist hatte nur einen Bachelor in Wirtschaft — bis er dann noch von der gleichen Fakultät einen “honorary degree” bekam/kaufte… ob die wohl Preislisten veröffentlichen?
Ich würde behaupten, dass zu der Sache auch noch hinzukommt: fehlendes Wissen und: schlechtes Wissen.
Die Ökonomen erzählen sich die letzten 60-80 Jahre nur was von Smith und Hayek. Kann mir auch nicht vorstellen, dass man an allzuvielen Unis lehrt: Krisenmanagment und Krisenprävention. Teilweise müsste da zur Krisenprävention die Abschaffung diverser WiWi-Studiengänge zählen. Das geht natürlich nicht. Das wäre denen auch sicher zu philosophisch, das mit der Prävention. Und dann müsste man auch mal verschiedenes zu Wirtschaftskorruption lehren, das ginge ja noch weniger.
Liegt aber sicher auch mit an den versagenden Geistes/Sozialwissenschaften. Von da kommt ja nicht allzuviel Gescheites über wirtschaftlich erzeugtes Elend. Da gibts Elend nur individuell selbstverschuldet und wegen “niedriger Bildung” und Migrationshintergrund (als wären das niemals Effekte von Wirtschaftfunktionen). Wieviel sozialwissenschaftliches Gewitter gab es bisher zu Hartz IV oder Abschiebegefängnissen oder Schulselektions-Folgen? Beschämend wenig. Wieviel Protest gab es wohl gegen die “Zeigefinger + Ringfinger = Krimineller”-Methode (D2D4-Methode oder so ähnlich)?
Die Wirtschaftswissenschaften sind zwar selbst durchaus verkommen, aber die Disziplinen, die ihr zuarbeiten sollten/könnten/müssten sind ja genauso schlecht (siehe bspw. auch Jura). Und ähnlich selbstkritisch, nämlich gar nicht. Der einzige Unterschied zwischen den Disziplinen besteht heute eigentlich bloß noch im Ansehen (WiWi stehen weit höher als SozWis; ReWi höher als WiWi; NatWis höher als GeistWis, ReWi und WiWi). Wobei das ziemlich gut einen Denkwert-Gradienten abbildet: gesellschaftliche Voraussetzungen und Folgen von irgendwas haben den geringsten Denkwert überhaupt, egal in welcher Disziplin. Vor allem aber haben gesellschaftliche VORAUSSETZUNGEN und FOLGEN kläglicher GeistWis ihren geringsten Stellenwert überhaupt in: den Geisteswissenschaften. Da kann man mit jenen einfach jede Sauerei anstellen. Ist egal. Interessiert ja eh niemanden…