Finanzprobleme an amerikanischen Universitäten
Interessanter Artikel in der ZEIT über amerikanische Hochschulen und Professorengehälter.
Wie war das noch? Wir mußten das Beamtenrecht aufweichen und privates Sponsoring zulassen (früher hieß sowas strafbare Vorteilsgewährung und fiel unter Korruption), weil wir nur so konkurrenzfähige Gehälter auf dem Weltmarkt der Professoren zahlen könnten? Obwohl wir hinter Schweiz und USA weltweit schon auf Platz 3 bei der Professorenbezahlung sind?
In diesem Artikel gibt es interessante Angaben über die Gehaltsstruktur in den USA:
Die hohen Gehälter mancher Professoren, besonders in der Medizin, bei den Juristen und den Ökonomen sowie bei den leitenden Verwaltungsmitarbeitern an den staatlichen Unis erregen auch den Unmut anderer Kalifornier. Da die Gehälter anders als in Deutschland veröffentlicht werden, kann sich jeder selbst ein Bild machen, etwa unter sacbee.com/statepay. Demnach verdiente Berkeleys Ökonomie-Professor Teck-Hua Ho im Jahr 2009 rund 557.000 Dollar, sein Kollege, der Physik-Nobelpreisträger George F. Smoot, nur rund 149.000 Dollar. Nach einer Umfrage der American Association of University Professors kommen Berkeleys Professoren im Schnitt auf 143.000 Dollar im Jahr und damit USA-weit auf den 13. Platz. Am besten verdienen Harvards Professoren, im Schnitt 194.000 Dollar.
Nach dem, was mir so manche Professoren unter der Hand erzählt haben, liegt so mancher deutsche Professor mit allen Zulagen – schon ohne die privaten Dreingaben und Nebenverdienste – schon nahe bei den 200.000 Euro, Medizinprofessoren häufig noch deutlich drüber. Zwar muß man berücksichtigen, daß hier in Deutschland die Lebenshaltungskosten (wie z. B. die Professorenvilla) und die Steuerabgaben deutlich teurer sind, aber wenn man andererseits den Wechselkurs, die Pension, den Beamtenstatus, den niedrigeren Leistungsdruck, die niedrigeren Anforderungen hier berücksichtigt…
Ah, Dual Career: “Schon länger ist bekannt, dass die Columbia University auch Wendy Browns Lebenspartnerin, die Starphilosophin Judith Butler, umwirbt.”