Seltsame Studie
Ein Leser weist mich gerade darauf hin, daß unter Telepolis jemand über eine wissenschaftliche Studie schimpft. So ganz klar wird mir allerdings nicht, was ich von diesem Fall halten soll. Irgendwie seltsam und fragwürdig.
4 Kommentare (RSS-Feed)
@Mephane: Das ist mir ja auch durch den Kopf gegangen. Das ist aber auch nur eine Seite der Sache.
Auf der anderen Seite ist es nunmal so, daß es vielen Leuten schwerfällt bis unmöglich ist, sich in einem Forum an ein vorgegebenes Thema zu halten, ich merke das ja in meinem anderen Blog ständig. Wenn die Leute da irgendetwas loswerden wollen, ist ihnen das ziemlich egal, ob das noch zum Thema gehört, manche sind da überhaupt nicht mehr zu bremsen. Die reißen jedes x-beliebige Thema an sich und machen das zu ihrem Seelenschaufenster und Feindbildspielplatz, und verstopfen damit das Medium für die eigentliche Diskussion, blähen das zur Unlesbarkeit auf und vergraulen die anderen Teilnehmer. Den Effekt hatte ich schon so oft und muß da auch zunehmend gelbe und rote Karten verteilen, weil es einfach nicht anders geht.
Insofern bin ich mir da nicht so eindeutig sicher, was da in diesem Fall gut und was böse ist. Dürfte wohl eher der typische Fall sein, daß sich Menschen in Web-Foren usw. grundsätzlich in die Haare kriegen, ohne daß es eines besonderen Grundes bedarf, weil Internet und menschliche Kommunikation nicht so richtig kompatibel sind.
“Verschwörungstheorie” wird immer dann angeführt, wenn man entweder zu faul ist, Themen genauer zu untersuchen, oder den Kritiker der offiziellen Ansichten diffamieren will. Das ist immer dann notwendig, wenn die offizielle Ansicht selbst nicht genug belegbar ist.
OK, es gibt auch Spinner, die Belege grundsätzlich nicht akzeptieren,
aber sog. Verschwörungstheorien werden gerade dann gefüttert, wenn offizielle Untersuchungen nicht sauber sind.
http://derstandard.at/1315005504773/911-Bundesstaaten-koennten-Neuuntersuchung-einleiten
@O.: Mit der Sichtweise kann man jeden beliebigen Unsinn adeln.
Was immer passiert, man denkt sich einfach irgendeinen Blödsinn aus, je abstruser desto besser, und beschimpft dann alle, die einem nicht folgen, als Anti-Verschwörungstheorie-Kämpfer.
Die allermeisten Verschwörungstheorien sind tatsächlich dummes Zeug und beruhen auf Unwissen und Verleugnung der Realität.
Irgendwie hat sich aber die Ansicht festgesetzt, daß die offizielle Erklärung immer falsch und deshalb nicht nur jede x-beliebige Verschwörungstheorie automatisch wahr sein muß, sondern daß sogar Verschwörungstheorien, die sich gegenseitig ausschließen, trotzdem beide gleichzeitig wahr sein müssen.
Ach ja, und Elvis lebt immer noch.
So wie ich das verstehe ist der Zweck der Studie die direkte Auswirkung der Anschläge auf die Psychen der Leute in der untersuchten Gruppe zu erforschen. Wenn nun als Folge einige Leute an Verschwörungstheorien o.ä. glauben gehört das ja sehr wohl mit dazu. Es ist ja nicht Ziel oder Aufgabe der Studie derartige VTs zu bestätigen oder zu widerlegen, sondern Gefühle, Eindrücke und Meinungen der befragten Gruppe zu erfassen. Laut dem Artikel wurde ja sogar dazu ermutigt, auch “politischen Befindlichkeiten” niederzuschreiben.
Ich fände es wesentlich sauberer die fragwürdigen Beiträge stehen zu lassen und in der Studie mindestens insoweit mit einzubeziehen als dass sie eben zitiert werden und dann begründet wird inwieweit sie nicht relevant für die Studie sind; sozusagen ein Messfehler, den man ja auch nicht einfach unterschlagen sollte, nur weil das Ergebnis dann nicht so schön aussieht.