Aufsatz von Horst Hippler
Schon wieder was zu von Horst Hippler, ehemals Rektor der Uni Karlsruhe.
Hier schreibt er, was er sich so unter Universitäten vorstellt:
Hinzu kommt ein weiteres, viel grundsätzlicheres Missverständnis: Universitäten sind keine Berufsbildungsstätten.
Womit mal wieder bewiesen wäre, dass Horst Hippler von seiner (ehemaligen) Tätigkeit als Rektor und Professor eigentlich keine Ahnung hat.
Denn immerhin verleihen die Universitäten Studienabschlüsse wie Diplome, Bachelor, Master, Doktor usw. und führen Prüfungen durch. Und das dürfen sie in Bezug auf die Wissenschaftsfreiheit nämlich gar nicht. Ihre einzige verfassungsrechtliche Grundlage liegt in der Berufsfreiheit nach Art. 12 I GG, nach dem die Berufsausübung durch ein Gesetz geregelt werden kann. Allein darin liegt die Befugnis des Staates, überhaupt Prüfungen durchzuführen und Abschlüsse zu vergeben.
Wenn die Universitäten keine Berufsbildungsstätten sind, was sollten sie dann sein, was ihnen gestatten könnte, Prüfungen mit Exekutivgewalt durchzuführen?
Ich erinnere mal daran, dass ich damals bei Hipplers Wahl nach Prüfungsrecht gefragt habe und er nicht wusste, was das ist. Hat sich offenbar nicht geändert.
Die Universität Karlsruhe verstand sich unter seiner „Regierung” jedenfalls nicht als Berufsbildungsstätte, sondern eher als kriminelle Organisation und Schutzgeldepressungsstelle. Sogar die Staatsanwaltschaft Karlsruhe sah damals davon ab, einen korrupten, schutzgelderpressenden Professor zu verfolgen, weil Hipplers Rektorat zugab, dass man das von allen forderte und deshalb der einzelne Professor dagegen nicht mehr angehen und das Unrecht nicht mehr erkennen kann.
Und es passt dazu, dass deutsche Professoren ihren Beruf „Professor” nicht erlernt haben und es kaum eine andere Berufsgruppe gibt, die ihren Beruf so inkompetent und unfähig antritt, und trotzdem auf Lebenszeit verbeamtet wird. Denn wenn die Universität – wie Hippler selbst sagt – keine Berufsbildungsstätte ist und die meisten Professoren noch nie außerhalb der Universität tätig waren, dann heißt das doch zwangsläufig, dass deutsche Professoren ihren Beruf nicht erlernt haben. Wo auch?
Hippler denkt auch nicht nach, was er daherredet oder -schreibt. Denn er belegt ja selbst, dass Professoren keine Berufsausbildung haben also effektiv Laien bzw. ungelerntes Personal sind.
Zu vielen Studienfächern gibt es zum Beispiel gar kein Berufsbild.
Das ist zutreffend, aber kein Argument sondern das Problem. Genauer gesagt, ein Symptom des Problems. Denn viele Studienfächer sind einfach nur nutzloses Alibi des Professors, um ein Lehrdeputat vorzugaukeln, obwohl keine Berufskompetenz vorliegt. Es heißt, dass viele Studiengänge von Professoren produziert werden, die zu einer Berufsausbildung gar nicht erst in der Lage wären.
Vielleicht ist Hippler da als Präsident der HRK gut aufgehoben, weil man dann endlich mal außerhalb der Uni Karlsruhe mitbekommt, wie es um seine Kompetenz bestellt ist, was für dubiose Sichtweisen der da von sich gibt und was die Exzellenzuni Karlsruhe für ein Betriebsunfall war. Vielleicht tritt ja der zu-Guttenberg-Effekt ein, bei dem durch die Aufdeckung von Schwindel, Betrug und Inkompetenz im Endeffekt ein Nutzen entsteht.
2 Kommentare (RSS-Feed)
Worthülsen.
Mehr nicht.
Der Hippler ist echt gut. Er erweckt beim Leser den Eindruck, jedes Problem erfasst zu haben. Dabei sind es nur die üblichen Plastikworte und Projektionsflächen.
“gesellschaftliche Entwicklung” “bewegte Zeiten” “tiefgreifende strukturelle Einschnitte” “kreativ und innovativ und letztlich immer auch im Sinn des demokratischen Gemeinwesens”
Dabei will er doch nur zwei Sachen:
“zusätzliches Geld” “mehr Gestaltungsspielraum”
Da muss man vorsichtig sein. Wer schon mal erlebt hat, wie ein Uni-Präsident in Zusammenarbeit mit dem Ministerium bestehende Institute zerschlagen und zugunsten seines Steckenpferdes umgestaltet hat, der ist von solchen Ansätzen erstmal kuriert.