Die Würzburger Doktorfabrik
Schon ein bisschen älter: Artikel in der ZEIT über die Würzburger Doktorfabrik.
Über die hatte ich ja auch schon mal berichtet.
Dass da in Würzburg Doktorgrade für 7 Seiten vergeben wurden, war auch bekannt. Aber diese Aussage ist doch herrlich:
Was ist da bloß los in Würzburg?
Wer sich mit diesem Fall befasst, dem begegnet eine grotesk verkommene Wissenschaftswelt. Es gibt dort Eitelkeit und Missgunst, Ruhmsucht und Denunziation. Es geht um den Verdacht auf gekaufte Doktortitel, um einen windigen Promotionsvermittler und merkwürdige Spenden, um angeblich gefälschte Beweise und anonyme Hinweisgeber.
Hübsch, nicht? Eigentlich wie immer, aber immer wieder schön zu lesen.
Und dass ein Professor 250 Promotionen betreut haben soll ist auch, naja, bei sagen wir mal 40-jähriger Berufsdauer, wären so ungefähr 6 bis 7 pro Jahr, alle zwei Monate eine. Da kann man es mit der Kontrolle schon nicht so genau nehmen. Bemerkenswert ist aber, dass der Professor sie teilweise sogar selbst geschrieben haben soll. Lauter Doktoranden, die keine Verbindung zum Fach und zur Uni haben, aber doch gerne gespendet haben. Und ein Promotionsberater. Stinkt nach Titelhandel.
Beträge zwischen 7.500 und 15.000 Mark seien gespendet worden. Was mich verteufelt an ein Karlsruher Institut erinnert, bei dem die Doktoranden nach der Promotion eine „freiwillige Spende über DM 6.000” abzuliefern hatten, dafür schnell und einfach promovieren konnten.
Interessant wird es an dieser Stelle. Denn angeblich sollen Notizen und Belege des Professors über vereeinnahmte Schmiergelder gefälscht worden sein um ihn zu belasten oder was auch immer.
Auch das kommt mir bekannt vor. An den deutschen Universitäten herrscht eine kriminelle Mafia. Und wenn man deren Geschäftsmodelle anspricht oder gar bedroht, dann wird gelogen, gefälscht und verleumdet. Alles schon selbst erlebt. Insofern kann man das nicht für Verschwörungstheorie halten, wenn der sagt, das wäre gefälscht worden.
Bin mal gespannt, wie das weitergeht.